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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug
Autoren: W Hunt
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Normalisierungsgesetz ersetzen soll. Die jüngsten Handlungen Ihrer Regierung haben diesen Schritt leider notwendig gemacht.«
    »Ich habe Ihre Anweisungen gelesen«, antwortete Sa’a ruhig. »Und ich habe auch die Geschehnisse im Sol-Imperium mitverfolgt. Das alles ist ein wenig beunruhigend.«
    »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen folgen kann, hi Sa’a.«
    »Ich finde es interessant«, fuhr Sa’a fort und nahm einen Schluck aus ihrem Glas, »dass Sie uns ins A’anenu-System bestellen, vor allem auf die A’anenu-Sternbasis. Ist Ihnen die historische Bedeutung dieses Ortes bewusst, ha Alistair?«
    »Hier fand eine Schlacht statt«, antwortete der Duke. »Während des Krieges zwischen Ihrem und meinem Volk.«
    »Ja, genau. Eine Schlacht.« Sie stellte das Glas zurück auf den Tisch. »Im Verlauf unseres Krieges mit esHu’ur « – ihre Flügel zeigten Respekt vor esHu’ur – »wurde diese Basis von Ihren Marines angegriffen. Mehr durch Zufall teilte ein junger Soldat einen
voraussehenden Traum des Hohen Lords und erlangte damit die Fähigkeit, die Sprache der Flügel zu verstehen. Umso auffälliger ist es, dass wir uns jetzt hier wiederbegegnen und versuchen, uns gegenseitig zu verstehen. Das Volk legt großen Wert auf symbolische Gesten, ha Alistair. Ist Ihre Wahl dieses Treffpunkts eine solche symbolische Geste, oder ist es bloß Ironie?«
    Der Duke antwortete nicht darauf, vielleicht weil er nicht wusste, in welche Richtung diese Unterhaltung führen würde.
    Sa’a wartete geduldig, als gehe es bei diesen Unterhandlungen lediglich um die Diskussion über ein von einem Shan’e präsentiertes Gedicht.
    »Ich glaube nicht, dass wir Sie jemals wirklich verstanden haben, hi Sa’a.«
    »›Was das Ohr nicht hört, ist nicht der Klang der Stimme‹«, zitierte sie. »Wir haben uns nach Kräften bemüht, ha Alistair. Seit über hundert Standardjahren versuchen wir, Sie verstehen zu lassen, was wir verstehen. Wir haben versucht, den Flug nach Ur’ta leHssa zu vermeiden. Wir haben versucht, den Inneren Frieden zu wahren. Aber nach alledem beschränkt sich die Beziehung zwischen unseren Völkern mit einem Mal auf Drohungen und Ultimaten. Ich bin mir sicher, dass wir zu etwas Besserem in der Lage sind.«
    »Sie haben doch nicht gedacht, dass es ohne Konsequenzen bleibt, wenn Sie vor dem Krieg davonlaufen, oder etwa?«
    »Wir sind nicht vor dem Krieg ›davongelaufen‹, ha Duke«, erwiderte Sa’a. »Es war nicht länger bloß ein Krieg … von dem Moment an, als ein esGa’uYe die Führung übernahm.«
    »So sehen Sie den Propheten?«
    »So ›sehen‹ wir ihn nicht einfach. Der Schleier wurde gelüftet, und es ist völlig offensichtlich, dass er ein Diener des Täuschers ist . Mich erstaunt, dass das für Ihr Volk nicht ebenso deutlich zu erkennen ist.«
    »Sie halten den Propheten also für einen Diener des Täuschers – für eine Art Dämon.« Alistair sah zu dem Hüter, der hinter seinem
Stuhl stand. Möglicherweise wurde eine Nachricht zwischen beiden ausgetauscht, aber weder Sa’a noch T’te’e konnten erkennen, welchen Inhalt die haben mochte.
    »Es gibt und gab immer nur zwei Wege, um Ur’ta leHssa zu entkommen«, fuhr sie schließlich fort. »Entweder über das Erklimmen der Gefahrvollen Stiege oder das Durchbrechen der Eiswand. Ansonsten ist man dazu verdammt, für immer im Tal zu bleiben, wobei die Schmach schwer auf den Flügeln des Einzelnen lastet. Es sei denn, Lord esLi « – ihre Flügel gingen in die Pose des Respekts vor esLi – »beschließt in seiner Weisheit, diese Seele von jenem Ort zu retten. Wir entschieden uns, die Eiswand zu durchbrechen.«
    »Es ist gleichgültig, wie Sie es formulieren, hi Sa’a. Tatsache ist, Sie haben sich aus Admiral Andersons Flotte zurückgezogen und damit Ihre Beziehungen zum Sol-Imperium infrage gestellt.«
    »Wir taten, was der Flug des Volks notwendig machte.«
    »Dann muss ich Ihnen sagen, hi Sa’a, wenn Sie und ich hier nicht zu einer Einigung kommen, könnte die Flotte eines Tages Kurs auf Ihre Welten nehmen.«
    »Das glaube ich nicht, ha Alistair.«
    »Ach ja? Und wieso nicht?«
    » ha Alistair«, antwortete sie. »Sie sind vor einigen Standardstunden ins A’anenu-System gekommen, ist das richtig?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Dann wurden Sie wohl über die aktuellen Ereignisse noch nicht unterrichtet.«
    »Welche …«
    »Der Riss – das Tor nach Ur’ta leHssa – hat sich geschlossen. Die Flotte, mit der Sie uns drohen, und der esGa’uYe ,
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