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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug
Autoren: W Hunt
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jetzt passieren?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Allen, nicht im Mindesten.«

Upendra-System
    Der Flug zur César Hsien erfolgte in angespannter Atmosphäre. Die Marines hatten ihnen ihre Schwerter gelassen, ließen Jackie und Ch’en’ya aber keine Sekunde aus den Augen. Ch’en’ya schaute stur geradeaus, die Flügel hielt sie in einer neutralen Position. Jackie sah zu, wie sie sich dem Raumschiff näherten.
    »Wir stecken in großen Schwierigkeiten«, sagte Jackie in der Hochsprache, die den Satz nicht sehr gut rüberbrachte. Dennoch schien Ch’en’ya den Sinn ihrer Worte zu erfassen.
    »So scheint es«, gab sie zurück. »Sie vertreten eine fremde Macht, über die der Prophet gesagt hat, sie habe die Flotte verraten. Sie und ich sind praktisch die einzigen Überlebenden der Explosion des Flaggschiffs, die von vielen vierundsechzigmal vierundsechzig Zeugen beobachtet wurde.«
    »Und das auch noch, kurz nachdem ich an Bord gekommen war. Typisch für mein Glück.«
    Ch’en’ya drehte den Kopf ein wenig in ihre Richtung. »Ich verstehe nicht, was Glück damit zu tun haben soll.«
    »Die Befragung wird vermutlich schnell erledigt sein, se Ch’en’ya.« Jackie erklärte ihr nicht erst noch den Sinn ihrer Bemerkung. »Ich weiß nicht, was sie als Nächstes machen werden.«

    Ch’en’ya legte eine Hand auf das Heft ihres chya .
    »Ich glaube nicht«, meinte Jackie, »dass uns ein oder selbst zwei Klingen eine große Hilfe sein werden.«
    »Das ist nicht der Grund, weshalb wir sie tragen.«
    »Sie meinen …«
    »… das, was ich sage«, unterbrach Ch’en’ya sie. »Ich vermute, Sie wissen, was ich meine.«
    »Bei Ihnen klingt es, als sei Selbstmord eine Kunstform«, hatte sie einmal zu Th’an’ya gesagt.
    »Ganz genau«, war deren Antwort gewesen.
     
    Die Gig landete auf dem Hangardeck der César Hsien , wo bereits zwei weitere Gigs von anderen Schiffen warteten. Ohne jegliche Zeremonie brachte man die beiden Passagiere, die im Grunde Gefangene waren, in einen Frachtraum. Der Trupp Marines blieb bei ihnen, die Waffen jederzeit schussbereit.
    Captain Feng kam zusammen mit Captain Kwame Adelman von der Barbados und Captain Aaron Lewis von der Lasker in den Frachtraum. Keiner der drei machte eine besonders glückliche Miene.
    »Sie haben drei Minuten, Madam«, erklärte Feng. »Ich benötige eine Erklärung.«
    Jackie atmete tief durch, aber da trat bereits Ch’en’ya vor. » se Captain, es sollte doch offensichtlich sein, was geschehen ist. Der Gyaryu’har und ich können uns glücklich schätzen, dass wir der Vernichtung der Emperor Ian entkommen sind.«
    »Wie bitte?«
    »Das farbige Band«, fuhr Ch’en’ya fort und hob ihre Flügel in die Haltung der Bekräftigung. »Der Prophet wurde vom Farbenband verraten – so wie wir auch.«
    »Ich habe …«, setzte Feng an. Ch’en’ya legte ihre Hand auf das chya , in der nächsten Sekunde waren sechs Schusswaffen auf sie gerichtet. Zum Glück zuckte sie nicht, und auch ihre Flügelhaltung blieb wie erstarrt.

    »Die Farben des Bandes dienen den esGa’uYal «, erklärte sie. »So wie auch si Owen ihnen diente. Haben Sie nicht verstanden, dass der Zwischenfall an Bord der Epaminondas nur ein Vorbote für das hier war? Sie wollen nicht, dass wir den Krieg gegen sie fortsetzen – also haben sie die Ian angegriffen.«
    »Und damit Admiral Anderson und den Propheten getötet«, fügte Captain Adelman hinzu. »Der Zeitpunkt ist recht ungewöhnlich, Madam, oder finden Sie nicht? Warum wurde der Prophet dann nicht vor der Schlacht hier bei UPENDRA angegriffen? Dann hätten viele von deren Dienern überlebt.«
    »Sie wollen, dass ich Ihnen die Wege der esGa’uYal erkläre? Pah!« Sie formte mit ihren Flügeln den Mantel der Wachsamkeit. »Ich glaube, der Admiral kam bei der Explosion ums Leben. Was den Propheten angeht …«
    »Ja?«, fragte Feng.
    »Das ist unklar«, sagte sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob er entkommen konnte.«
    »Er wurde in keiner der Rettungskapseln und auch nicht an Bord der Gig gefunden, mit der Sie zum Otran-Schiff übergesetzt sind. Also muss er ums Leben gekommen sein. Oder gibt es noch eine andere Erklärung?«
    »Das sind drei Möglichkeiten, se Captain. Welches ist die vierte?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie da reden«, gab Feng zurück.
    Abermals atmete Jackie tief durch. »Ich glaube, ich kann das erklären.«
    »Nach meiner Uhr haben Sie noch gut eine Minute Zeit«, antwortete Darrin Feng ärgerlich. »Und es sollte besser
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