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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)
Autoren: Christin Busch
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fassen und beschloss, erst mal unter die Dusche zu flüchten. Meine Großmutter kümmerte sich um die beiden. Später fanden Oliver und ich dann Zeit für ein Gespräch unter vier Augen. Trotzdem hat es noch eine Weile gedauert, bis ich wieder Vertrauen zu ihm fassen konnte. Die Angst, dass seine Tochter erneut Schwierigkeiten machen würde, war zunächst ständig da. Aber Sammy hat sich von jenem Tag an sehr viel Mühe gegeben, und mittlerweile läuft es ziemlich gut mit uns.«
    Susan schien sich zu freuen. »Das ist schön.« Sie legte den Kopf schräg und versuchte möglichst neutral zu wirken. »Und Olivers Eltern?«
    Sarah holte tief Luft. »Naja, Daniel ist eigentlich okay. Patricia mag mich nicht besonders.«
    Susan nickte. »Das hab ich mir gedacht.« Als Sarah überrascht aufsah, beeilte sie sich, diesen Satz zu erklären. »Patricia hat Oliver immer wie ihren Augapfel gehütet, weißt du? Eigentlich ist es ein Wunder, dass er sich unter ihren Fittichen so normal entwickelt hat. Rob und ich waren damals schon ein Paar, als Oliver und Kelly sich verliebten. Kelly hatte auch große Probleme mit Patricia, die ihr immer das Gefühl gab, sie sei nicht gut genug für Oliver.«
    Sarah sah verblüfft aus. »Und ich dachte, Kelly sei nicht nur Olivers große Liebe gewesen, sondern auch die ideale Schwiegertochter für Dan und Pat. Ich glaubte, sie wären mit mir unzufrieden, weil ich Kelly nicht das Wasser reichen kann.«
    Susan schüttelte den Kopf. »Nein, bestimmt nicht. Ich denke aber, dass du es trotzdem schwerer hast, als es Kelly hatte. Schließlich hatten sie Samantha nach dem Tod ihrer Mutter jahrelang für sich. Vermutlich ist Patricia in der Rolle der Ersatzmama förmlich aufgegangen. Und nun kommst du und machst ihr das womöglich streitig.«
    Sarah beobachtete einen Katamaran mit Touristen, der in einiger Entfernung vorüberfuhr. »Mag sein. Ich hab ohnehin so ziemlich alle Hoffnung auf ein freundschaftliches Verhältnis zu Pat aufgegeben. Sie hätte Sammy und Oliver einfach lieber für sich.«
    Susan streckte die Beine aus. »Wie schaut denn euer Leben in Warren Creek aus? Siehst du sie oft?«
    »Das ist eines unserer Probleme. Ich lebe weiterhin auf der Farm meiner Großeltern. Pat und Dan haben damals nach Kellys Tod zugegriffen, als der Bungalow neben Olivers Haus zum Verkauf stand. Es war natürlich ideal für Sammy. Wenn Oliver arbeitete oder einmal nicht zuHause war, wurde sie liebevoll von den beiden betreut. Heute sieht es mit mir natürlich ein wenig anders aus. Aber ich akzeptiere voll und ganz Sammys Bindung an ihre Großeltern. Auch aus den meisten Erziehungsfragen halte ich mich raus. Das macht Oliver. Sammy hatte Angst, ich würde ihr als neue Mutter präsentiert, darum bin ich sehr vorsichtig. Ich hoffe, dass wir auf freundschaftlicher Basis weiterkommen.« Sarah lächelte unwillkürlich. »Und wer weiß? Sie liebt inzwischen das Reiten und die Pferde sehr. Vielleicht kommen wir uns auf dem Gebiet plötzlich sehr viel näher.«
    Susan hatte sie aufmerksam beobachtet. »Würdest du gern in Warren Creek leben, Sarah?«
    Sarah zögerte mit der Antwort und drehte ihr Glas in den Händen. »Um ehrlich zu sein, nein. Ich hoffe sehr, dass Oliver mit Sammy und mir einen neuen Anfang macht.«
    Susan zog die Beine wieder an und beugte sich gespannt vor. »Du meinst, er soll das Hotel aufgeben?«
    Sarah stellte ihr Glas ab. »Das Hotel in Warren Creek -ja. Das Hotelwesen insgesamt – natürlich nicht. Ich weiß schließlich, wie sehr er seinen Job und den Umgang mit so vielen unterschiedlichen Menschen liebt.« Susan machte ein skeptisches Gesicht. »Das wird nicht einfach. Er ist doch von Geburt an der Kronprinz gewesen, der hoffnungsvolle Erbe, der einmal alles übernehmen würde.«
    Sarah nickte. »Ja, ich weiß.«
    Beide schwiegen eine Weile. Die Wellen platschten gegen die Bordwand der Sea Star, die sich mit der Wasseroberfläche hob und senkte. Der Ponton, den dieMänner für ihren Tauchgang hinuntergelassen hatten, wurde ständig von den heranrollenden Wellen überspült. Am Himmel kreisten Seeschwalben. Sarah atmete tief durch. »Es ist wunderschön hier.«
    Susan lächelte. »Ja, das finden Rob und ich auch. Es war immer unser Traum, hier zu leben und zu arbeiten. Was ist dein Traum, Sarah? Du bist Lehrerin, nicht? Wirst du hier unterrichten?«
    Sarah schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich eher nicht. Es ist unheimlich kompliziert. Die Frage ist, ob mein Studium hier überhaupt anerkannt
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