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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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Flussbett hinunter. »Du weißt, dass ich dich liebe und dich heiraten will, Abbey, aber ich kann nicht einfach abhauen und meine Mom und meine Schwestern sich selbst überlassen. Sie brauchen mich doch!«
    Abbey wusste, er hatte Recht, sie respektierte sein Verantwortungsbewusstsein und seine Zuverlässigkeit. Es gab so viel an Neal, das sie liebte, und ein ausgesprochen gut aussehender Mann war er in ihren Augen obendrein. Natürlich hatte sie nicht vergessen, dass ihm die Hände gebunden waren und er seit dem Tod seines Vaters drei Jahre zuvor für seine Mutter und seine Schwestern sorgen musste. »Dann lass uns doch heiraten und hierbleiben, bis wir es uns leisten können wegzuziehen.« Das wäre sicherlich nicht die beste Lösung, aber alles war besser, als mit Ebenezer Mason verheiratet zu werden.
    »Abbey, ist irgendetwas passiert?« Neal sah sie eindringlich an. »Ich würde ja gern glauben, dass du es kaum erwarten kannst, die Freuden der Ehe mit mir zu teilen, aber ich habe das Gefühl, da steckt etwas anderes dahinter.« Er lächelte, und Abbey wurde ganz warm ums Herz. Sie griff zärtlich in seine Haare und erwiderte sein Lächeln, aber sie brachte es nicht über sich, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie schmiegte sich an ihn, legte den Kopf an seine Schulter und flüsterte: »Ich wünsche mir einfach nur, deine Frau zu sein.«
    »Und ich wünsche mir, dein Mann zu sein«, entgegnete Neal und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Hab noch ein bisschen Geduld, Abbey. Wir werden bald heiraten. Ich lege jede Woche ein kleines Sümmchen für unsere Hochzeit zurück, damit wir uns einen Geistlichen und ein schönes Hochzeitsessen leisten können.« Für einen Trauring brauchte er kein Geld auszugeben: Seine Mutter hatte ihm für seine Zukünftige den Ehering seiner Großmutter geschenkt.
    Abbeys Miene hellte sich auf. »Wirklich?«
    »Wenn ich es dir sage.« Er war gerührt über ihre kindliche Freude. »Kopf hoch, Abbey! Spätestens Mitte nächsten Jahres sind wir Mann und Frau, ich verspreche es.« Er freute sich nicht minder auf die Hochzeit und seine Zukunft mit Abbey als sie. In ein paar Jahren, wenn seine Schwestern alt genug wären, um sich eine Arbeit zu suchen, würde ein Teil der finanziellen Last, die er zu tragen hatte, von ihm genommen werden, und dann würde vieles leichter werden.
    »O Neal!« Abbey drückte sich an ihn. »Ich liebe dich wirklich, weißt du das?« Jetzt hatte sie etwas, auf das sie sich freuen konnte, etwas, das ihr die Kraft geben würde, die nächsten Wochen und Monate durchzustehen, egal, was kommen mochte.
     
    Als Abbey nach Hause zurückkehrte, war sie nicht mehr ganz so niedergeschlagen. Finlay war eingeschlafen und schnarchte laut. Abbey betrachtete ihn seufzend. Sie wusste, ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als ihn nach Martindale Hall zu begleiten, falls er darauf bestand, aber sie nahm sich vor, so abweisend und unausstehlich wie möglich zu sein, damit Ebenezer Mason die Lust, sie zu heiraten, gründlich verging.

2
     
     

     
     
     
     
     
    Als Abbey am anderen Morgen aufwachte, war ihr Vater schon zur Arbeit gegangen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie verschlafen und ihm kein Frühstück gemacht hatte. Er hatte offenbar ein Stück von dem Fladenbrot gegessen, das sie am Abend zuvor gebacken hatte, doch das würde ihn kaum satt machen, und er hatte einen langen, harten Arbeitstag vor sich. Als sie das Geld sah, das er ihr dagelassen hatte, zwickte ihr Gewissen sie noch heftiger. Es war mehr als gewöhnlich, und sie wusste, warum: Sie sollte nicht nur etwas zu essen, sondern sich auch ein neues Kleid für den Abend auf Martindale Hall kaufen. Anscheinend erwartete er tatsächlich von ihr, dass sie Ebenezer Mason bezirzte. Der Gedanke bedrückte Abbey, aber sie versuchte, ihn beiseitezuschieben und sich stattdessen auf ihre gemeinsame Zukunft mit Neal zu konzentrieren.
    Der Morgen nahm seinen gewohnten Gang. Während Abbey die Hausarbeit erledigte, die Wäsche wusch und Feuerholz sammelte, beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl, eine düstere Vorahnung. Sie redete sich ein, dass ihr der Streit mit ihrem Vater auf der Seele lag. Abbey beschloss, die Sache aus der Welt zu schaffen und sich bei ihm zu entschuldigen. Schließlich wollte er nur ihr Bestes. Wenn er doch endlich begreifen würde, dass Neal das Beste war, was ihr passieren konnte!
    Ich werde Dad ein Steak und Nierenpastete zum Abendessen machen, dachte sie. Und eine Flasche Bier werde ich auch
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