Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der digitale Daemon

Der digitale Daemon

Titel: Der digitale Daemon
Autoren: Ralph Haupter
Vom Netzwerk:
Parlamentariern den Entwurf »durchgewinkt« hatte. Vor diesem Hintergrund kann man es einem Bürger nicht verdenken, wenn er auf Begriffe wie »Modernisierung des Staates« oder »Effizienz in der Verwaltung« eher mit Misstrauen als mit Euphorie reagiert.
    Auch können wir nicht die Augen davor verschließen, dass im Schatten digitaler Innovationen und Visionen enorme Gefahren heranwachsen: Cyberattacken auf Unternehmen und Behörden oder Störanfälle in sensiblen Energie- und Verkehrssystemen. Solche Ereignisse haben selbst bei begeisterten Internetfreunden das Vertrauen in die digitalen Technologien erschüttern können.
    Ralph Haupter hat sich viele Jahre in seiner Funktion als Geschäftsführer von Microsoft Deutschland mit diesen Themen beschäftigt und versteht den vorliegenden, von ihm herausgegebenen Sammelband auch als Zusammenfassung seiner Industrieerfahrungen und der durch ihn initiierten öffentlichen Diskussionen. Auch nach seiner Berufung zum CEO für die Region Greater China wird er die digitale Debatte weiter begleiten. Er hat deshalb die prominenten Stimmen und Schrittmacher der Debatte eingeladen, in diesem Buch zentrale Trends und Herausforderungen der Digitalisierung unter die Lupe zu nehmen. Autoren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Online-Medien und der Internet-Community argumentieren aus unterschiedlichen Perspektiven und mit zuweilen äußerst kontroversen Beurteilungen.
    Jeder Beitrag setzt einen eigenen Schwerpunkt: Mal ist das Thema die Internetsicherheit oder der Datenschutz, mal geht es um Transparenzfragen oder neuartige Aspekte des Digital Divide. Post-Privacy-Argumente kreuzen sich mit Datenschutz-Plädoyers, technologische mit gesellschaftlichen Sicherheitskonzepten, kulturkritische Netzanalysen mit fortschrittsoptimistischen Positionen, Liquid-Democracy-Hoffnungen mit traditionellen Repräsentationskonzepten.
    Und natürlich wollen wir als Unternehmen und Vertreter der IT-Industrie unseren Beitrag zu der Debatte leisten. In seiner Einleitung entwickelt Ralph Haupter dazu die Grundzüge einer Corporate Technical Responsibility von IT-Unternehmen. Unsere Konzepte und Produkte sind es ja, die den rasanten gesellschaftlichen Wandel antreiben. Aus diesem Grund steht die IT-Branche in der Pflicht, ihre gesellschaftliche Verantwortung im Kontext der aktuellen digitalen Diskussion zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu definieren: ob es um Sicherheits- und Datenschutzstandards geht, um Transparenz und gleichberechtigten Internetzugang oder um die politischen und kulturellen Auswirkungen des Internets auf die moderne Gesellschaft.
    Eine digitale Debatte ist notwendig. Nur indem die IT-Industrie sich mit allen gesellschaftlichen Akteuren austauscht, um gemeinsam Lösungen zu finden, kann ein Systemvertrauen der Bürger entstehen. Engagieren wir uns hingegen nicht, riskieren wir eine dauerhafte Vertrauenskrise und eine weitere mögliche Lähmung gegenüber anderen – mit verheerenden Folgen für unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
    Dr. Marianne Janik,
Senior Director Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland GmbH.
    Unterschleißheim im Oktober 2012

    sponsored by www.boox.to

Das digitale Paradoxon – Ralph Haupter
Unternehmerische Verantwortung im Zeitalter von Cloud Computing
    Grenzüberschreitung! Verfassungswidriges Vorhaben! Verletzung von Tabus! Die Öffentlichkeit – online wie offline – geriet in Aufruhr, als die Pläne der Scoring-Agentur Schufa bekannt wurden, künftig Informationen aus sozialen Netzwerken für die Bonitätsbewertung von Verbrauchern zu nutzen. Gemeinsam mit dem Hasso-Plattner-Institut hatte sie ein Projekt gestartet, um herauszufinden, ob und wie sich beispielsweise die Analyse von Textdaten oder von Freundeskreisen zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit einsetzen lassen.
    Ein kurzer Facebook-Eintrag zur Ebbe im eigenen Geldbeutel. Zu viele XING-Freunde mit prekären Jobs. Auf Foursquare dokumentierte Aufenthalte auf Amüsiermeilen. Wer was mit wem in sozialen Netzwerken tut, soll künftig darüber mitentscheiden, ob wir einen günstigen Kredit oder einen bestimmten Tarif bei einem Telefonanbieter bekommen oder beim Internetversender ein Hemd bestellen können? Die Vorstellung, dass vermeintlich private Äußerungen, Freundschaften oder das Freizeitverhalten systematisch ausgewertet werden und damit über unsere wirtschaftliche und finanzielle Zukunft entscheiden, ruft auch bei mir ein ungutes Gefühl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher