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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal
Autoren: John T. Lescroart
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zum Wagen hinüber. Die Türen anderer Wagen wurden geöffnet und zugeschlagen. Griffin schaute hinüber, konnte aber außerhalb des Lichtes nichts erkennen.
    Er öffnete die Tüte mit dem Reißverschluß, steckte einen Bleistift in den Lauf der Pistole und führte sie dann an seine Nase. »In Ordnung. Mit der Pistole ist geschossen worden«, sagte er.
    »Das wußten wir.«
    »Wir wußten es nicht. Wir haben sie neben dem Toten gefunden und es vermutet. Und wir wissen es nicht sicher, bis das Labor sie bekommt. Aber«, er roch noch einmal an ihr, »sie riecht, als ob mit ihr geschossen worden wäre.«
    Giometti verdrehte die Augen. »Ermitteln wir jetzt?« fragte er und schaute sich nach dem Geräusch von Schritten um. »He, Abe.«
    Glitsky nickte dem Jungen zu. »Ist das die Waffe?« fragte er Griffin.
    »Nein, es ist eine verfluchte Schlange. Was machst du hier?«
    »Ich habe wahrscheinlich jemanden, der den Toten identifizieren kann.«
    »Ja, wir auch.«
    Glitsky drehte sich um. »Diz?« sagte er halb fragend, halb auffordernd.
    Ein zweiter Mann trat aus der Dunkelheit hervor. Er und Glitsky gingen zum Tuch hinüber. Sie knieten sich beide auf ein Knie nieder, und Abe hielt eine Ecke des Tuchs hoch. Der Mann nahm seine Hand vor die Augen. Etwas in ihm schien zusammenzubrechen.
    Glitsky sagte etwas, erhielt als Antwort ein Nicken und schlug dem Mann auf den Rücken, als er aufstand. Er ging schwermütig zu Griffin und Giometti zurück. »Positiv«, sagte er. »Hast du etwas dagegen, wenn ich mir die Waffe mal ansehe?«
    Griffin reichte sie ihm mit dem Bleistift hinüber.
    »Mit der Pistole ist geschossen worden«, sagte Giometti.
    Glitsky schaute ihn kurz mit leerem Blick an, sah in den Lauf, betrachtete sie von hinten, schaute in die Kammern. »Ja, zweimal«, sagte er.

    Hardy und Glitsky saßen im Plymouth auf dem Parkplatz. Die Heizung war sehr laut, hatte aber keine besonders große Auswirkung auf die Temperatur oder die beschlagenen Fensterscheiben. Das einzige, was auf dem Parkplatz noch getan werden mußte, war der Abtransport von Ed Cochrans Auto, und der Abschleppdienst war inzwischen da und kümmerte sich darum.
    Glitsky kurbelte sein Fenster herunter und sah ohne große Begeisterung zu. Das war besser, als seinen Freund anzuschauen. Die beiden Männer hatten zusammengearbeitet, hatten ihren Spaß zusammen gehabt, sich verstanden, das aber meistens nur in der Freizeit. Wenn die Arbeit jemandem zusetzte, wurde Abe nervös.
    Er schaute zu seinem Ex-Partner hinüber. Hardy lehnte an der Tür, den Arm auf dem Türgriff, den Ellbogen gebeugt, und mit einer Hand rieb er sich die Schläfen. Seine Augen waren geschlossen.
    Der Mann vom Abschleppdienst kam herüber und fragte Glitsky, ob es noch etwas zu tun gebe.
    Sie saßen im Auto und hörten das Geräusch des Abschleppwagens, das in der Stille der Nacht leiser wurde. Dann war da nur noch die Heizung, die sowieso nicht richtig funktionierte. Glitsky stellte den Motor ab.
    Hardy stieß einen langen Seufzer aus und öffnete die Augen. »Du kannst dich einfach nicht verstecken, nicht wahr?« fragte er. »Es kommt zurück und holt dich.«
    Manchmal sagte Hardy so etwas. Wenn man zu ihm hielt, soviel wußte Glitsky, würde er sich dazu durchringen, Klartext zu reden. Aber diesmal sagte Hardy: »Zum Teufel, es ist gar nichts.«
    Glitsky kurbelte sein Fenster hoch.
    »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    Hardy schüttelte den Kopf. »Ich habe meinen Wagen, Abe.«
    »Ja, ich weiß. Vielleicht möchtest du Gesellschaft haben.«
    Hardy starrte auf die beschlagene Windschutzscheibe. »Nachdem Michael …« Er sprach nicht weiter. Er rieb sich mit der Hand über ein Auge. Glitsky schaute wieder fort, ließ ihm den Freiraum. Michael war Hardys Sohn gewesen und als kleines Kind gestorben. »Wie dem auch sei, ich habe mir eingeredet, daß ich nie wieder solche beschissenen Gefühle haben würde.« Er schüttelte den Kopf, wie um ihn von diesen Gedanken freizumachen. »Wer würde Eddie umbringen wollen?« fragte er.
    Glitsky nickte nur. Das war immer die Frage. Und es war leichter, über Fälle zu reden, als irgendeinen Grund für den Tod eines geliebten Menschen zu finden. Glitsky nahm diesen Gedanken auf. »Hast du ihn in letzter Zeit gesehen, diesen Eddie? Hat er etwas gesagt?«
    »Was denn zum Beispiel? Ich habe ihn vor ein paar Wochen gesehen, bei ihm zu Hause. Er hat eine Menge gesagt.«
    »Ich meine, irgend etwas, das auf Schwierigkeiten hinwies? Jemand, der sich über
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