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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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geraubt hatte, um es gegen eine Imitation zu vertauschen, war ich immer besonders vorsichtig. An diesem Abend lauerte niemand auf uns. Nur zwei Wagen fuhren auf die schräge Rampe zu, um den Komplex zu verlassen. Suko nahm auf dem Beifahrersitz Platz, ich fuhr. Ein komisches Gefühl hatte ich schon. Ich hatte erlebt, wie gefährlich diese Schatten waren, und ich fragte mich, ob wir gegen sie bestehen konnten…
    ***
    Noch weiter wurde die Kellertür aufgeschoben. Etwas Grünes schob sich durch den Spalt, was zuerst nicht zu erkennen war, doch als es weiter vordrang, da sahen die vier Zwerge, daß es sich dabei um eine Hand handelte.
    Eine Hand mit fünf Fingern!
    Seltsame Finger waren dies. Sie sahen zwar menschlich aus, aber anstatt der Spitzen besaßen sie Kugeln, die an kleine Schleimbeutel erinnerten.
    »Er kommt!« wisperte einer der Zwerge. »Ich sehe ihn…«
    Die anderen gaben keine Antwort. Sie starrten nur auf die Hand, die sich weiterschob und von der jetzt sogar ein Teil des Armes zu erkennen war. Ebenfalls grün und auch mit einer leichten Schleimschicht überdeckt. Ein Stoß gegen die Tür.
    Sie flog weit auf, erreichte ihren Anschlag und prallte sogar noch gegen die Wand. Dann stand Galuri im Raum.
    Er war eine wirklich furchterregende Gestalt. Entfernt erinnerte er an eine Mischung zwischen Mensch und Ghoul. Menschlich insofern, was seine Umrisse angingen. Sie wiesen die normalen Formen der Erdenbewohner auf. Er hatte zwei Arme, einen Körper und zwei Füße. Aber da war die Haut, und sie erinnerte an milchiges Glas, das einen grünen Farbton besaß. Sie war durchsichtig, wenn auch leicht angetrübt, doch innerhalb dieses Körpers saß ein dunklerer Gegenstand und pumpte.
    Ein Herz!
    Es war ein menschliches Herz, das der Dämonen-Parasit sich geholt hatte.
    Von einem dreizehnjährigen Jungen…
    Es befand sich nun in seinem Körper. Dabei pulsierte und schlug es wie zuvor, als es sich noch auf seinem angestammten Platz befunden hatte. Galuri bot einen schaurigen Anblick, und selbst die vier Zwerge waren davon überrascht, ließen sich jedoch nichts anmerken, sondern hießen ihn willkommen.
    Ihr Sprecher übernahm das Wort. »Asmodis hat uns von dir berichtet, Galuri. Sei willkommen in unserer Mitte. Komm als unser Herr, und wir folgen deinen Befehlen!«
    Der Dämonen-Parasit bewegte sich voran. Kein Laut war zu hören. Sein grünes Gesicht konnte man nicht als solches bezeichnen. Es war eine glatte, durchsichtige Fläche. Ohne irgendwelche Sinnesorgane. Und doch sprach das Wesen. Irgendwo aus seinem Innern drangen die Laute den Zwergen entgegen.
    »Ihr wollt mir dienen?« hörten sie die Worte.
    »Ja!« erwiderten die Zwerge im Chor.
    »Dann müßt ihr bereit sein, alles für mich zu tun und mir alles zu geben.«
    »Das werden wir.«
    »Auch eure Herzen?« fragte der Galuri scharf.
    Da zuckten die Zwerge zusammen. Sie hätten nie mit so einer Forderung gerechnet. Asmodis hatte sie reingelegt. Er hatte ihnen Macht und Ansehen versprochen, doch wenn sie Galuri ihre Herzen abgaben, war dies verloren. Dann starben sie.
    »Ihr habt Angst, wie?«
    »Wir werden sterben«, sagte der Sprecher.
    »Ja und nein. Eure Körper bleiben zwar liegen. Ihr jedoch werdet weiter existieren. Und zwar als Schatten, als meine Diener. Denn ich kontrolliere euch, indem ich eure Herzen an mich reiße und mit meinem Körper vereinige. Jeder, der auf meiner Seite stehen will, muß mir so gehorchen. Einen Diener habe ich mir bereits geholt.« Galuri drehte sich um und rief: »Komm her!«
    Etwas wischte in den Kellerraum.
    Es war ein Schatten. Grünlich schimmernd, etwas größer als die Zwerge und mit zwei weißen Augen. Dabei existent und trotzdem durchsichtig.
    »Ihm hat einmal das Herz gehört«, erklärte Galuri, »aber jetzt ist es meins. Seht ihn euch genau an, so werdet auch ihr bald sein, wenn ihr meine Diener sein wollt. Geh zu ihnen, Tim!«
    Tim bewegte sich. Von einem Augenblick zum anderen hatte der Schatten die Zwerge erreicht und war vor ihnen stehengeblieben. Seine Umrisse zitterten. Irgendwie eckig wirkte er in seiner kaum faßbaren Gestalt, und die weißen Augen sahen aus wie kleine Leuchtkugeln. Die Zwerge waren unwillkürlich zurückgewichen. Sie dachten das gleiche. Dem Teufel wollten sie wohl dienen, um Macht und Einfluß zu gewinnen, doch sie wollten nicht ihr eigenes Leben hergeben und so werden wie der Schatten vor ihnen.
    »Faßt ihn an!« zischte der Dämonen-Parasit. »Na los!«
    Die Zwerge zögerten.
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