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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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Schließlich nahm sich ihr Sprecher ein Herz und hob seinen rechten Arm.
    Der Schatten blieb stehen.
    »Mach schon!«
    Da griff der Zwerg zu. Er wollte den Schatten vor die Brust stoßen, berührte ihn auch, fühlte für einen Moment etwas Kaltes auf seiner Haut - und griff hindurch.
    Der Schatten war nicht vollstofflich. Er war zwar da, doch bestand er nicht aus Materie!
    Man konnte durch ihn hindurchgreifen!
    Der Zwerg begriff erst nach einigen Sekunden die Tragweite dieses Phänomens. Da wankte er zurück. Schrecken zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, und er hörte wie auch die anderen das Lachen des Dämonen-Parasiten.
    »So sieht eure Zukunft aus!« kreischte dieser Dämon. »Ich werde euch zu Schatten machen und eure Herzen in meinem Körper schlagen hören. Ein Zurück gibt es nicht mehr!«
    Der Schatten huschte weiter und baute sich neben Galuri auf, wo er stehenblieb. Die beiden wirkten wie zwei Aufpasser, die keinen aus dem Keller lassen wollten.
    Das waren sie letztendlich auch. Vier Zwerge, die dem Satan dienen wollten und nun einem Dämonen-Parasiten in die Hände gefallen waren.
    »Was ist?« höhnte Galuri. »Soll ich euch die Herzen mit Gewalt nehmen? Oder wollt ihr sterben?«
    »Nein!«
    »Dann entscheidet euch!«
    Die Zwerge schauten sich an. Sie waren immer benachteiligt worden, die Welt hatte sie lächerlich gemacht und nie akzeptiert. Vom Pakt mit dem Teufel hatten sie sich einiges versprochen, sie wollten endlich Macht erringen, aber das war ein Trugschluß gewesen. Der Teufel hatte ihren Wunsch zwar angenommen, doch er leitete ihn weiter, und sie mußten sich nun einem anderen Dämon unterordnen, der sie für seine Zwecke mißbrauchen wollte.
    Zuerst bewegte der Anführer den Kopf. Er hieß Parrax, und was Parrax vorschlug, das befolgten die anderen genau. Auch sie nickten. Galuri lachte triumphierend. »Es wäre euch auch nichts anderes übriggeblieben. Schließlich wollt ihr überleben, und das könnt ihr nur mit meiner Hilfe.«
    Parrax straffte sich. Seine kleine Gestalt wurde dadurch kaum größer.
    »Was sollen wir tun?«
    »Mir dienen.«
    »Aber du willst unsere Herzen?«
    »Natürlich, du Wicht.« Der Dämonen-Parasit schüttelte sich vor Lachen.
    »Ich will sicher sein, daß ihr immer bei mir bleibt. Und ich werde mir eure Herzen holen. Der Reihe nach.« Er streckte seinen Arm aus, und der Finger mit der schleimigen Kugel an seinem Ende deutete auf Parrax.
    »Du zuerst. Tritt zwei Schritte vor!«
    Parrax ging.
    Er war zwar ein Zwerg, dennoch ein Mensch. Er hatte Gefühle, kannte Trauer, Schmerz, Liebe, Freude. Er hing an seinem Menschdasein. Das sollte alles vorbei sein?
    Es schien, als könnte Galuri Gedanken lesen, denn er fragte: »Willst du es dir noch überlegen und ein-für allemal getötet werden?«
    Parrax zögerte einen Moment. Dann hatte er sich zu einer endgültigen Antwort entschlossen. »Du kannst mich und meine Freunde nehmen, Galuri!«
    Der Dämonen-Parasit nickte. Er wandte sich an seinen Helfer und stieß die zischenden Worte aus: »Bleib du hier an der Tür stehen. Ich traue ihnen nicht völlig.« Da kam er vor. Wieder bewegte er sich absolut lautlos. Unheimlich war er anzusehen, und noch unheimlicher wirkte das Herz in seinem durchsichtigen Körper. Es pochte und klopfte in einem ewigen Rhythmus, wurde von geheimnisvollen Kräften in Bewegung gehalten, die kaum jemand kannte.
    Vor Parrax blieb er stehen. Er breitete seine Arme aus. Er wirkte so, als wollte er den Zwerg umfangen.
    Dann griff er zu.
    Eine Umarmung im eigentlichen Sinne war es nicht. Galuri legte sich auf sein Opfer und hüllte ihn in einen grünlichen Schein, wobei die weißen Augen in seinem Kopf entstanden und wie kleine Antennen vorsprangen. Zuerst spürte Parrax so gut wie nichts. Hoffnung durchflutete ihn schon, als er an den Füßen die Kälte merkte, die zuerst die Hacken erfaßte, bis zu den Zehen vorkroch, sich auf der Oberseite weitertastete, an den Beinen hochkroch, die Waden erreichte und ihren Weg bis zur Hüfte fand. Alles starb ab, wurde kalt. Das Blut gefror, und aus dem Körper wich sämtliches menschliche Leben.
    Der Tod war unterwegs und ließ sich nicht mehr aufhalten. Er kroch höher und höher, seine gierigen, unsichtbaren Knochenfinger wanderten und ließen das nie mehr los, was sie einmal in ihren Krallen hatten. Rasend klopfte das Herz des Zwerges. Er hatte seinen Kopf in den Nacken gerissen, den Rücken durchgebogen und stand steif auf dem Fleck. Noch lebte er, aber der Tod
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