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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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war wie ein schleichendes, grausames Gift, das näher und näher kam.
    Bis zum Zentrum.
    Dort, wo das Herz schlug…
    Parrax atmete keuchend und röchelnd. Seine Artgenossen sahen die Qualen, die er zu erleiden hatte und stellten fest, daß es ein verdammt hoher Preis war, den der Teufel verlangte, wenn man sein Diener werden wollte.
    Er erlebte die letzten Sekunden seines Lebens wie in einem Wahn. Reue packte ihn. Er hätte es doch nicht machen sollen, lieber als Zwerg weiterexistieren als so ein grausames Schicksal zu erleiden, wie ihm nun bevorstand.
    Ab der Hüfte spürte er schon nichts mehr. Da war er tot und steif. Der eiserne Ring dehnte sich aus, er kroch höher und erreichte die Brust, wo auch das Herz unter der Haut schlug.
    Noch schlug…
    Es trommelte einen rasenden, fast verzweifelten Wirbel. Hämmerte und pochte, schlug wild, als spürte es, daß etwas Endgültiges kam. Galuri kannte keine Gnade. Seine Magie ließ sich durch nichts aufhalten, sie fraß, sie nahm Besitz, sie wollte töten und sich gleichzeitig bereichern.
    Der Rhythmus der Herzschläge veränderte sich. Er setzte mal aus, begann wieder, wurde unregelmäßig, ein letztes rasendes Dröhnen noch, dessen Echo in Parrax Schädel wiederhallte, dann war es vorbei. Der Dämonen-Parasit hatte sein zweites Opfer gefunden, und der Zwerg fiel steif zu Boden, wo er liegenblieb. Niemand kümmerte sich um ihn, auch seine Freunde nicht. Sie blieben stehen, als hätte jemand Leim unter ihre Sohlen geschmiert.
    Mit einer huschenden Bewegung löste sich der Schatten von dem Toten. Galuri lachte. Sein Gelächter drang aus dem flachen Schädel, und er sagte in das Lachen hinein: »Das war der erste Teil. Er ist tot, doch er wird weiterleben, ich, der Dämonen-Parasit sorge dafür.« Die Worte klangen noch im Raum, als Parrax' Haut sich verfärbte. Sie wurde grünlich, und kaum hatte die Farbe seinen gesamten Körper erfaßt, da löste sich von der leblosen Hülle ein Schatten. Er zitterte in der Luft, stieg hoch zur Decke und wurde von den drei Augenpaaren der Zwerge mit angstvollen Blicken verfolgt.
    »Seht her!« rief der Dämonen-Parasit. Seine Stimme ließ die drei Zwerge erzittern.
    Aber sie schauten ihn an.
    Jeder der drei sah es.
    Galuri hatte sich verändert. Nicht mehr ein Herz schlug in seinem durchsichtigen Körper, sondern zwei. Das eine gehörte Parrax!
    Ihn gab es nur noch als Schatten, der wie ein kalter Windzug durch den Keller huschte und sich zu dem ersten an der Tür gesellte. Er wußte, wo er hingehörte.
    »Und nun zu euch«, sagte Galuri, »wer meldet sich als nächster? Wer will an die Reihe kommen?«
    Sie traten zu dritt vor, und der unheimliche Schattendämon lachte. Er hatte das Spiel gewonnen…
    ***
    Der Wind fuhr gegen das kleine Zelt und peitschte die Plane. An einer Seite war sie aufgerissen, die langen im Boden steckenden Stöcke hatten nicht gehalten, und wie mit gierigen Fingern fuhr der Wind unter das Stück Zelt und schleuderte es hoch.
    Niemand kümmerte sich darum, denn das Zelt stand einsam und verlassen auf dem unbebauten Grundstück. Es war nicht einmal vom Unkraut befreit worden. Überall verteilt lagen Steine, regelrechte Stolperfallen, denn das Licht einer einsam brennenden Laterne stand zu weit weg, als daß es den Platz erreicht hätte.
    Ich fuhr den Bentley vor das Zelt, stoppte und ließ Motor und Lichtstrahlen ersterben.
    Wir stiegen aus.
    Sofort erfaßt auch uns der Wind. Er war unangenehm naßkalt. Die Temperaturen lagen knapp über dem Gefrierpunkt, und ich war froh, meinen Burberry übergestreift zu haben.
    Suko seilte den Kragen seiner Jacke hoch. »Sieht verdammt leer aus«, meinte er.
    »Hast du deine Lampe?«
    »Ja.«
    »Okay, sehen wir uns das Zelt mal an.«
    »Sprach der Junge nicht von dem Nebenhaus?«
    »Da schauen wir gleich nach.«
    »Wie du willst.«
    Wir suchten nach einem Eingang. Wo er sich normalerweise befand, war alles festgezurrt. Hinter dem kleinen Zirkuszelt entdeckten wir zwei Wohnwagen. Sie sahen aus, als würden sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Die Farbe blätterte ab, das Holz war morsch und hatte sich mit Feuchtigkeit vollgesaugt.
    Seltsamerweise fanden wir die Türen offen. Gemeinsam durchsuchten wir die Wagen. Wir gingen bewußt zu zweit, denn allein hatte ich in einem ähnlichen Gefährt schon eine sehr unangenehme Überraschung erlebt, als ich den Spiegel-Dämon jagte.
    Schlafkojen, Tische, Schränke, Stühle, miserable Waschgelegenheiten, und eine Toilette war gar nicht
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