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Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams
Autoren: Schattenreiter
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ist?« fragte Jack mit neugierigem Gesicht, und er
und Mara platzten lachend heraus.
Sturm wurde rot vor Wut.
»So sei es also, Jack Derry«, erklärte er mit bester solamnischer Haltung. »Wenn es stimmt, was du von Bonifaz
und allem anderen gesagt hast, dann haben wir keine
Wahl. Wir müssen uns hier verkriechen und auf ihn warten. Wenn er vorhat, mich zu erledigen, aus welchem
Grund auch immer, dann muß er mich erst einmal finden.«
Der Gärtner lächelte bloß. »Das geht nicht, Meister
Sturm, falls das Gerede wahr ist, das ich im Turm gehört
habe. Angeblich habt Ihr eine Verabredung – ungefähr am
ersten Frühlingstag. Ihr habt vielleicht bemerkt, daß sich
gestern abend die Monde, der große Solin und Luin, am
Himmel getroffen haben.«
Sturm wagte keinen Blick zu Mara.
»Falls Ihr Euch mit Astronomie befassen würdet«, fuhr
Jack fort, »würdet Ihr wissen, daß dies sehr selten vorkommt, nur ungefähr alle fünf Jahre, und dieses Jahr genau
eine Woche vor Frühlingsanfang.«
Eine Woche! Dank sei Paladin und allen Göttern des Guten, daß mir noch eine Woche bleibt! Sturm stand auf und
wandte sich vom Feuer ab.
»Bonifaz kommt vielleicht erst in einem Monat. Oder in
einem Jahr«, fuhr Jack Derry fort. »Könnte ihm gefallen,
einfach abzuwarten, bis Ihr Euer… Treffen mit dem grünen
Mann versäumt habt.«
»Du bist kein Gärtner, nicht wahr?« Sturms Hand ging
langsam zu dem zerbrochenen Schwert. Du bist eine Falle,
Jack Derry. Du bist das Werk des Herrn der Wildnis… oder
eine Erscheinung… oder… oder…
»Wie könnt Ihr so etwas sagen, Sturm Feuerklinge? Habt
Ihr nicht gesehen, wie gut ich die Gärten des Turms gepflegt habe?«
Ein dumpfer Schmerz zog durch Sturms Schulter – nicht
so scharf wie bei seiner Verwundung, wie in Kastell di Caela oder im Wäldchen in der Ebene. Nur ein starker, tödlicher Schmerz, der bis in die Fingerspitzen reichte.
Er konnte das Schwert nicht nehmen.
»Nein… nein, Meister Sturm«, fuhr Jack fort. »Ich bin
von Grund auf Gärtner und nichts anderes, und Eure verwickelten solamnischen Intrigen sind mir ziemlich gleichgültig.« Seine Augen glitten zum Handschutz von Sturms
Schwert und dann entwaffnend direkt zum Gesicht des
Jungen zurück.
»Auch wenn Ihr ein guter Mann seid und angeblich von
stolzer Herkunft, bin ich nicht so weit gereist, nur um Euch
zu warnen oder mich in Eurer erlauchten Gegenwart zu
aalen. Ich will an den Rand desselben Südlichen Finsterwalds, in ein kleines Dorf namens Dun Ringberg, wo mich
meine alte Mutter mit der Aufregung einer alten Mutter
erwartet, denn sie sehnt sich nach ihrem lange verlorenen
Sohn, der nach Norden gezogen ist, um am Hof der Ritter
etwas aus sich zu machen.«
»Dun Ringberg?« fragte Sturm.
»Noch zwei Tagesritte von hier«, sagte Jack. »Zu Fuß
noch vier oder fünf Tagesmärsche durch die Ebene und an
Flüssen entlang, die an Trot angrenzen, wo die Goblins
hausen. Und in Lemisch, wo das Dorf ist, ist man den Rittern auch nicht sehr freundlich gesonnen.«
Jack stand vom Feuer auf und ging zu seiner gedrungenen, kleinen Stute. Sanft streichelte er ihr die Nüstern und
raunte ihr etwas zu, das durch den prasselnden Regen
draußen und das Knacken des Feuers drinnen nicht zu verstehen war. Die Stute hob den Kopf, schnaubte und ging
zum Höhleneingang.
»Ich schätze, dann sollte ich jetzt mal aufbrechen«, sagte
Jack, während er die Stute nach draußen in den lauten, rauschenden Regen führte. Am Eingang der Höhle blieb er
stehen, setzte den Fuß in den Steigbügel und wollte wirklich losreiten.
Mara stieß Sturm mit dem Ellbogen an, woraufhin der
Stolz und Ärger überwand.
»Jack Derry?«
Jack stand still und erwartungsvoll am Höhleneingang.
»Jack… kennst du einen Schmied in… Dun Ringberg?«
»Allerdings, Meister Sturm«, sagte der junge Gärtner, der
immer noch das Gesicht abgewandt hatte. »Nämlich meinen Vetter Wieland. Und zwar ein guter Schmied.«
»Gut muß er sein«, erwiderte Sturm, dessen Augen sich
auf das Herz der Flammen richteten, »denn die alte Luin
beschlagen kann jeder Lehrling, aber ein Schwert neu zu
schmieden…«
Jack drehte sich um und starrte den jungen Mann am
Feuer hart und abschätzig an.
»Wieland Derry kann Euch jedes beliebige Schwert
schmieden, Meister Sturm Feuerklinge«, sagte der Gärtner
ruhig. »Und Euer Empfang in Dun Ringberg wird so sein,
wie es einem vom Orden gebührt.«Bonifaz zog den Mantel
fester um sich, während er das flackernde
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