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Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams
Autoren: Schattenreiter
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Licht in der fernen Höhle beobachtete.
Es waren zu viele bei dem Jungen. Erst das Elfenmädchen mit seiner Spinne – zumindest mal unberechenbar
und deshalb gefährlich. Dann der einfältige Gärtner, falls er
einfältig oder überhaupt ein Gärtner war, der aus wer weiß
was für Gründen in dieser Gegend unterwegs war. Sturm
Feuerklinge hier aufzulauern würde zu viele unschuldige
Leben in die Sache verwickeln. Zu viele Klingen. Zuviel
Gefahr, daß wenigstens einer entkommen und es anderen
berichten konnte.
Die es nicht verstehen würden.
Fürst Bonifaz Kronenhüter war schon einmal mit Zeugen
fertiggeworden. Damals war es ein lästiger Ritter aus Lemisch gewesen, der sich erst kürzlich dem Orden und dem
Maßstab angeschlossen hatte.
Der hatte auch nichts begriffen, und was dann geschehen
war, war merkwürdig, häßlich, beinahe verhängnisvoll
gewesen.
Also durfte es keine Zeugen geben, dachte Bonifaz lächelnd. Es würde noch andere Gelegenheiten geben. An
der Furt und im Dorf…
Er stand auf, bestieg sein Pferd und ritt nach Osten. Die
Hufschläge seines schwarzen Hengstes wurden vom strömenden Regen übertönt.Sie brachen am nächsten Morgen
auf, als der Regen aufhörte. Sturm und Jack gingen vor; sie
führten die Pferde. Mara ritt auf Eichel, Jacks gedrungener
brauner Stute, die auch leicht, wenn auch nicht begeistert,
das Gewicht der Habe der Elfe trug. Hinter diesem Troß
huschte Cyren, die Spinne, zwischen großen Steinen und
hohem Gras hin und her und wich der Sonne aus, so gut es
ging.
Auf Jacks Rat hin strebte Sturm nicht mehr zu der berühmten Furt bei Burg Vingaard. Wenn – wie er allmählich
argwöhnte – an Jacks Warnung über die Fallen von Fürst
Bonifaz etwas Wahres dran war, dann würden alle wichtigen Furten gefährlich sein.
Statt dessen hielt die Gruppe in östlicher Richtung auf
ein kurzes Stück Fluß zu, wo Jack zufolge das Schwimmen
so ungefährlich war wie die Furt. Hoch über ihnen schossen die Eisvögel durch die Luft, und wenn er auf Omen
geachtet hätte, hätten die alten solamnischen Symbole auf
Flügeln Sturm viel Mut machen können.
Trübsinnig trottete er neben dem jungen Gärtner her.
Nicht genug, anscheinend, daß er gegen jemand, der so
mächtig und erfahren war wie Vertumnus, sowieso zum
sicheren Versagen verdammt war, jetzt lauerte ihm auch
noch der beste Schwertkämpfer von Solamnia auf, falls er
wundersamerweise seine Begegnung mit dem grünen
Mann überleben sollte.
Das heißt, falls er Jack Derry glauben durfte. Es schien
absurd – wie mitten aus einer uralten Geschichte über Blut,
finstere Schwüre und Rache. Bonifaz war ein Freund seines
Vaters. Angriff hatte ihn vor Fürst Tück gerettet, war mit
ihm aufgewachsen. Sie hatten gemeinsam gekämpft, hatten
gelernt, gelitten und an Weisheit gewonnen… und…
Schließlich waren da noch Eid und Maßstab.
Es konnte nicht wahr sein. Bonifaz konnte kein Verräter
sein.
Sturm strich Luin mit dem Handschuh über den Hals.
Ganz langsam kehrte das Gefühl in seine Finger zurück, so
daß er an andere Dinge denken konnte – an die wenigen
verbleibenden Tage und den langen Weg, der noch vor ihm
lag.Der Weg führte die Wanderer durch saftiges Weideland
im Norden der alten Festung von Solanthus. An manchen
Stellen begann der Boden schon grün zu werden, und die
ersten Zugvögel waren aus ihren Winterquartieren im sonnigen Norden zurückgekehrt. Durch diese Frühlingszeichen konnte Sturm meilenweit über die Ebene nach Süden
blicken und die berühmte Festung sehen, die sich grau und
dunstig am äußersten Horizont erhob. Es war ein sagenumwobener, geschichtsträchtiger Ort, genau so einer, wie
Sturm ihn gern besucht hätte. Doch er wagte es nicht, näher
heranzugehen, nach allem, was Jack Derry ihm berichtet
hatte. Bonifaz konnte überall auf der Ebene lauern und seine Verbündeten sowieso dazu.
Seufzend zog Sturm an Luins Zügel.
»Warum so bedrückt, Meister Sturm?« fragte Jack, der
Eichel geschickt um kleine Tümpel herumlenkte, die ein
Zeichen für gefährlichen Untergrund sein konnten. »Seid
doch froh, daß wir den Regen hinter uns haben!«
»Es wird so schnell Frühling, Jack Derry«, erwiderte
Sturm. »Zu schnell für meinen Geschmack, fürchte ich. Nur
noch eine Woche, bis ich mich im Finsterwald dem Herrn
der Wildnis persönlich stellen muß.«
»Seht Euch um, Meister Sturm«, stellte Jack gelassen fest.
»Wo ist Vertumnus, und wo ist der Haken und die Leine,
an denen er
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