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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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folgten den ihren.
    Drei Polizisten kamen den Strand entlang. Sie trugen Anzüge, doch Bourne zweifelte keinen Moment daran, dass sie von der Polizei waren. Die Frau dachte offenbar, die drei hätten es auf sie abgesehen, doch sie irrte sich. Sie waren wegen Bourne gekommen.
    Ohne zu zögern, watete er in die Brandung. Er musste sie von Moira und Berengária weglocken, weil Moira bestimmt versucht hätte, ihm zu helfen, und er wollte sie nicht mit hineinziehen. Bevor er in eine heranrollende Welle eintauchte, sah er noch, wie einer der Kripobeamten die Hand wie zum Gruß hob. Als er weit draußen wieder auftauchte, wurde ihm klar, dass es ein Signal gewesen war. Zwei Waverunner kamen von beiden Seiten auf ihn zugebraust. Auf jedem der kleinen Wasserfahrzeuge waren zwei Männer, der Fahrer und ein Mann in Taucherausrüstung. Diese Leute ließen ihm keinen Fluchtweg offen.
    Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft, während er zur Parole , einem kleinen Segelboot ganz in der Nähe, schwamm. Die perfekte Koordination, mit der seine Gegner vorgingen, verriet ihm, dass der Befehl zu der Aktion nicht von der thailändischen Polizei kam, die nicht gerade für ihre gewissenhafte Arbeit bekannt war. Irgendjemand benutzte die Polizei offenbar für seine Zwecke, und er glaubte zu wissen, wer dahintersteckte. Er hatte immer mit der Möglichkeit gerechnet, dass Severus Domna sich an ihm rächen wollte für den Schlag, den er der geheimen Organisation versetzt hatte. Aber darüber konnte er sich später Gedanken machen; zuerst musste er sich dieser Falle entziehen, damit er sein Versprechen halten und für Berengárias Sicherheit sorgen konnte.
    Mit einigen kräftigen Armzügen erreichte er die Parole . Er zog sich an der Seitenwand hoch und wollte sich gerade aufrichten, als ein Kugelhagel das kleine Boot erschütterte. Er kroch zur Mitte des Bootes und griff sich eine zusammengerollte Nylonleine. Als die nächste Salve kam, waren die Waverunner schon näher, und die Wellen, die sie verursachten, ließen das Segelboot so heftig hin und her schaukeln, dass es ihm nicht schwerfiel, es zum Kentern zu bringen. Er ließ sich mit ausgestreckten Armen rücklings ins Wasser fallen, als wäre er getroffen.
    Die beiden Wasserfahrzeuge fuhren kreuz und quer um das gekenterte Boot herum; die Männer suchten offenbar nach einem Kopf, der irgendwo in den Wellen schaukelte. Als sie nichts fanden, setzten die beiden Taucher ihre Tauchmasken auf und sprangen ins Wasser.
    Sie hatten Bourne nicht sehen können, der unter dem gekenterten Boot ausharrte und die Luft atmete, die unter der schützenden Hülle eingeschlossen war. Doch es war nur eine kurze Verschnaufpause; in dem klaren Wasser sah er bereits die Luftblasen, als die Taucher zu beiden Seiten des Bootes eintauchten.
    Rasch befestigte er die Nylonleine an der Steuerbordklampe. Als der erste Taucher von unten angriff, tauchte er seinerseits hinunter, schlang ihm die Leine um den Hals und zog die Schlinge zu. Der Taucher ließ seine Harpune los, um sich zu wehren, und Bourne riss ihm die Maske herunter. Dann schnappte er sich die Harpune, drehte sich um und schoss dem heranschwimmenden zweiten Taucher einen Pfeil in die Brust.
    Blut breitete sich wie eine Wolke im Wasser aus. Bourne wusste, dass es nicht klug war, hier zu bleiben, wenn so viel Blut im Wasser war. Mit brennenden Lungen tauchte er unter dem gekenterten Boot auf, machte aber gleich wieder kehrt, um zum ersten Taucher zurückzukehren. Er konnte ihn nicht sehen, weil das Wasser vom Blut getrübt war. Der tote Taucher hing mitten in der dunklen Wolke, die Arme seitlich von sich gestreckt, die Flossen nach unten in die Dunkelheit gerichtet. Bourne wollte sich gerade umdrehen, als sich die Leine um seinen Hals schlang. Der Taucher rammte ihm die Knie in den Rücken und zog die Schlinge immer fester zu. Bourne versuchte ihn zu fassen zu bekommen, doch der Mann wich ihm nach hinten aus. Obwohl Bourne den Mund fest geschlossen hatte, drangen Luftblasen aus dem Mundwinkel hervor. Die Leine schnitt sich hart in seine Luftröhre und hielt ihn unter Wasser.
    Er unterdrückte den Drang, sich gegen die Leine zu wehren, weil er wusste, dass sie sich nur noch enger um seinen Hals geschlossen hätte und er dadurch sinnlos Kraft vergeudet hätte. Stattdessen hing er reglos im Wasser, so wie der Tote einen Meter vor ihm. Er drehte sich mit der Strömung und stellte sich tot. Der Taucher zog ihn zu sich und zückte sein Messer, um ihm den Gnadenstoß
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