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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin
Autoren: Maureen Child
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und bedauerte kurz, dass sie dasselbe tat wie er – zurück auf Geschäftsbeziehung schaltete. Dann ließ er das Bedauern fallen. Besser so. Leichter. Und viel logischer. Er blickte nicht zurück, als er das Büro verließ und zu der Sitzung ging, die vieles bei Waverlys verändern könnte.
    Charlie stieß den Atem aus. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Für ein paar wenige Momente hatten Vance und sie sich unterhalten wie … Freunde. Kurz hatte sie hinter die kühle Fassade blicken dürfen, die den Mann sonst umgab.
    Und dieser kurze Einblick hatte sie fasziniert und den Wunsch nach mehr geweckt. Ganz und gar nicht gut, schalt Charlie sich. Mehr von Vance Waverly zu wollen machte genauso viel Sinn, wie sich einen Nachmittag in Paris zu wünschen. Und wie die große Chance, Wirklichkeit zu werden.
    Mit diesen Gedanken begab sie sich wieder an die Arbeit. Sie nahm einen Hefter von ihrem Schreibtisch und machte sich auf den Weg zum Schmuckverkaufsraum im zweiten Stock. Sie musste Herkunftsberichte für einige Schmuckstücke abgeben.
    Der dicke Teppichboden dämpfte das Geräusch ihrer Schritte, als sie über den Flur zum Aufzug ging. Aus den Büros drangen leise Stimmen zu ihr heraus. Hier auf dem siebten Flur wurden die Entscheidungen getroffen, die Waverlys an der Weltspitze der Auktionshäuser hielt. Und genau hier werde auch ich meine Spuren hinterlassen, sagte sie sich und betrat den Fahrstuhl.
    Die ersten zwei Stockwerke des altehrwürdigen Gebäudes waren den Verkaufsräumen vorbehalten. Jeder von ihnen war anders. Und alle waren sie wunderschön.
    Eichendielen streckten sich ins schier Unendliche. Gemälde und Skulpturen zierten die Wände, und in riesigen Vasen standen Blumen, deren Duft dezent in der Luft lag.
    Die Atmosphäre war ähnlich ehrfürchtig wie die in einer Kirche. Und warum auch nicht? Hier waren Schätze aus aller Welt versammelt, um bewundert und dann verkauft zu werden. Charlie ging zum Raum am Ende des Flurs und trat durch die großen Flügeltüren.
    „Charlie!“ Justin Dawes kam ihr entgegengeeilt. Er war der Leiter der Edelstein-Abteilung. Er war um die vierzig, wurde langsam kahl und war viel zu dünn. Seine freundlichen blauen Augen schienen in einem ständigen Zwinkern gefangen, ein Fluch seines Berufsstandes, wie er einmal erwähnt hatte. Er blickte zu viele Stunden durch Lupen auf die Edelsteine, die er so sehr liebte.
    Heute wirkte er ein bisschen gehetzt und weniger wie sein kultiviertes Selbst. Seine Krawatte hing lose herab, und er hatte die Ärmel seines weißen Hemdes bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. „Haben Sie die Herkunftsberichte?“
    „Genau hier.“ Sie gab ihm den Hefter.
    „Gut. Fantastisch.“ Schnell sah er die Papiere durch. „Sie wurden alle bestätigt?“
    „Wiederholt.“ Sie lächelte. „Justin, Sie haben die Steine selbst begutachtet. Noch bevor die Herkunftsberichte hier waren. Machen Sie sich keine Sorgen. Alles ist in Ordnung.“
    „Es ist eine bedeutende Sammlung.“ Er betrachtete den Raum, in dem in zwei Tagen die Auktion stattfinden würde. „Wollen Sie mal einen Blick drauf werfen?“
    „Sehr gerne.“
    Er nahm ihren Arm und führte sie herum. Charlie konnte einen bewundernden Seufzer nicht zurückhalten. Die Juwelen in ihren Schaukästen funkelten wie herabgefallene Sterne – oder Stücke eines Regenbogens.
    „Kommen Sie, schauen Sie sich dieses Stück hier an, es ist umwerfend.“
    „Oh, mein Gott!“ Unter dem Glas lag eine Kette, wie sie noch nie eine gesehen hatte. An einem Golddraht, so fein wie eine Haarsträhne, hingen unendlich viele Diamanten und Rubine. Die Steine waren in den zierlichen Golddraht eingeflochten und hingen wie Träume aufgereiht an der dünnen Kette. Die Rubine glänzten, und die Diamanten waren …
    „Wunderschön.“
    „Nicht wahr?“ Justin starrte die Steine verliebt an. „Die Königin von Cadria hat sie getragen, vor über hundert Jahren. Die Kette wurde speziell für sie angefertigt – mancher behauptet von Fabergé selbst.“ Er seufzte leise. „Das können wir natürlich nicht mehr beweisen, auch die königliche Familie weiß das heute nicht mehr. Wirklich eine Schande. Hätte das nicht beeindruckend ausgesehen auf dem Herkunftsbericht? Trotzdem, das Stück ist atemberaubend.“
    Charlie fürchtete sich fast schon, in der Nähe der Kette zu atmen. „Sie ist absolut bezaubernd. Aber warum werden so viele der königlichen Juwelen versteigert?“
    „Ah.“ Er
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