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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin
Autoren: Maureen Child
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größten Konkurrenten?“
    Ein, zwei Sekunden lang starrte Roark ihn einfach nur an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nie im Leben.“
    „Ich will das ja auch nicht glauben“, gab Vance zu.
    Ann Richardson war eine brillante Geschäftsführerin. Klug und fähig wie sie war, hatte sie sich in der Firma nach oben gearbeitet und war die jüngste Leiterin eines Auktionshauses dieser Größe.
    Roark lehnte sich zurück. „Und was genau hast du gehört?“
    „Tracy hat mich angerufen und vorgewarnt wegen der Kolumne, die heute in der Post erscheint.“
    „Tracy Bennett, die Reporterin? Deine Ex?“
    „Ja. Sie hat gesagt, die Story würde heute rauskommen.“
    „Welche Story?“
    „Dass Ann eine Affäre mit Dalton hatte.“
    „Ann ist zu klug, um auf Dalton reinzufallen.“ Roark winkte ab.
    Zu gern hätte Vance dasselbe getan. Aber seiner Erfahrung nach trafen Menschen ständig dumme Entscheidungen. Und gaben dann „der Liebe“ die Schuld daran. Aber in Wahrheit war das doch nur eine Ausrede, damit sie tun und lassen konnten, was immer ihnen gefiel. Liebe war ein Märchen, das Grußkartenfirmen und Hochzeitsmessen einem weismachen wollten.
    „Ich stimme dir ja zu“, sagte er, „aber wenn da irgendwas zwischen ihnen …“
    Roark pfiff. „Was könnten wir da schon tun?“
    „Nicht viel. Ich werde mit Ann reden, ihr von dem Artikel erzählen.“
    „Und?“
    „Und ich möchte, dass du die Augen und Ohren offen hältst.“ Vance fixierte seinen Bruder. „Ich vertraue Ann, aber ganz sicher nicht Dalton. Der wollte Waverlys schon immer aus dem Weg haben. Wenn er uns nicht aufkaufen kann, wird er es mit einer Übernahme versuchen – oder versuchen, uns ein Grab zu schaufeln.“ Vance trank einen Schluck Kaffee und blickte Roark entschlossen an. „Und das werden wir nicht zulassen.“
    „Guten Morgen, Mr Waverly. Ich habe Ihren Kaffee und den Terminplan für die Woche vorbereitet. Oh! Und die Einladung zur Gartenparty von Senator Crane ist gestern noch gebracht worden.“
    Vance blieb vor seinem Büro stehen und musterte seine neue Assistentin. Charlotte Potter war zierlich und kurvig und trug ihr gewelltes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte lebhafte blaue Augen, und ihr geschwungener Mund schien ebenso wie sie auch ständig in Bewegung zu sein.
    Sein Vorgänger hatte sie sehr geschätzt, und nur auf dessen Bitte hin hatte Vance sie übernommen. Gerade mal eine Woche war sie jetzt seine Assistentin, aber Vance wusste bereits, dass ihre Zusammenarbeit nicht funktionieren würde.
    Sie war zu jung, sie sah zu gut aus und war zu … Sie drehte sich um und bückte sich, um die unterste Schublade des Aktenschranks zu öffnen, und Vance schüttelte den Kopf. Er starrte auf ihre runden Pobacken in der schwarzen Stoffhose. Charlotte war zu … viel.
    Als sie sich aufrichtete und ihm einen dicken Umschlag überreichte, sagte er sich, er solle sie einfach an jemand anderen im Unternehmen abschieben. Er konnte sie schließlich nicht feuern, nur weil sie ihn ablenkte. Aber ihm missfiel diese Ablenkung.
    Vance hatte lieber matronenhafte Frauen oder einen Mann im Vorzimmer, ob es nun politisch korrekt war oder nicht.
    Seine frühere Assistentin Claire war mit fünfundsechzig in Rente gegangen. Sie war kühl, unerschütterlich und notorisch pedantisch gewesen, was ihren Arbeitsplatz anging. Jeder Bleistift hatte stets an seinem Platz gelegen. Vance hatte immer darauf vertrauen können, dass Claire alles im Griff hatte.
    Charlotte hingegen … Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den Benjamini in der Ecke, die Farne auf dem Regal am Fenster und die dunkelvioletten Usambaraveilchen auf dem Schreibtisch. Dort standen auch gerahmte Fotos, die er noch nie näher betrachtet hatte; bislang hatte er einfach nur das Durcheinander wahrgenommen.
    Ihre Stifte steckten in einem Becher, der wie ein Footballhelm der New York Jets geformt war, und neben dem Telefon stand eine Schüssel mit M&Ms. Ganz klar, diese Bitte hätte er niemals erfüllen dürfen. Keine gute Tat bleibt ungestraft, hatte sein Vater immer gesagt.
    Vance mochte keine Ablenkung an seinem Arbeitsplatz, und jetzt, wo ihm Schwierigkeiten mit Rothschild drohten, duldete er sie noch viel weniger. Und wenn ihn das zu einem verdammten Chauvinisten machte, nun, dann war das eben so.
    Als einer der letzten Waverlys, die noch im Auktionshaus arbeiteten, zog Vance es vor, seine Geschäftsstunden ganz und gar dem Geschäftlichen zu widmen. Und eine attraktive
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