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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin
Autoren: Maureen Child
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angebunden. „Sie haben bestimmt von dem Artikel gehört.“
    Sie sah kurz von ihm weg. „In der letzten halben Stunde stand das Telefon kaum still.“
    „Großartig. Wer?“
    „Ich habe einen ganzen Stapel mit Nachrichten auf dem Schreibtisch, aber hauptsächlich waren es die anderen Vorstandsmitglieder und ein paar Reporter. Und ein Kabelsender hat wegen eines Interviews angefragt.“
    Er ließ sich gegen die Sofakissen fallen und schüttelte den Kopf. „Das wird noch viel schlimmer werden, bevor es vorbeigeht.“ Er musste dringend mit Ann reden. Herausfinden, was genau vorging. Und eine Verteidigungsstrategie ausdenken. Sein Blick bohrte sich in Charlies. „Ich weiß, dass die Leute hier im Unternehmen darüber reden. Was haben Sie gehört?“
    „Ich höre nicht auf Tratsch.“
    „Was eigentlich ja gut ist. Aber jetzt muss ich wissen, worüber getratscht wird.“
    Sie wirkte, als würde sie einen Kampf mit sich selbst ausfechten. Kurz erwog Vance, aus seiner Bitte einen Befehl zu machen, unterließ das aber. Er brauchte so viele Informationen wie möglich und wollte sie daher nicht unnötig gegen sich aufbringen.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Alle sind besorgt. Sie haben Angst, Waverlys könnte geschlossen werden und sie könnten ihre Jobs verlieren. Ehrlich gesagt, bin ich auch etwas beunruhigt. In dem Artikel stand etwas von möglichen Absprachen …“
    „Ja, ich weiß.“
    „Was sagt denn Ms Richardson?“
    „Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Zwar habe ich eine Vorwarnung zu dem Artikel bekommen, aber nicht rechtzeitig, um noch irgendwas zu unternehmen. Das wird bestimmt auch noch Thema der Vorstandssitzung.“
    „Was glauben Sie, was da vorgeht?“, fragte sie.
    Zu spät realisierte er, dass er eine Tür zwischen ihnen geöffnet hatte, indem er sie um ihre Meinung gebeten hatte. Noch vor einer Woche wäre sie zu ängstlich, zu nervös gewesen, um so eine Frage zu stellen. Das hatte sich nun offenbar geändert. Seltsamerweise machte ihm das nichts aus. Sie war eine aufmerksame Zuhörerin, und es tat ihm gut, die Sache mit jemandem besprechen zu können.
    „Ich weiß es nicht“, gab er zu, was ihn viel Überwindung kostete. Er war nicht daran gewöhnt, im Dunkeln zu tappen. „Ich mag Ann. Und sie ist mir immer wie eine vernünftige, ehrliche Frau vorgekommen. Sie war immer gut für Waverlys …“
    „Aber?“
    Unwillkürlich lächelte er leicht. Nicht nur eine gute Zuhörerin, auch eine einfühlsame. Das Zögern in seiner Stimme hatte sie sofort gehört.
    „Aber die Wahrheit ist, dass ich sie nicht gut kenne. Niemand hier kennt sie wirklich. Sie leistet gute Arbeit, aber bleibt sehr für sich.“
    „Das machen viele hier“, erwiderte sie.
    Er legte den Kopf schräg. „Was soll das heißen?“
    „Entschuldigung.“ Sie versteifte sich. „Ich wollte nicht – ich habe nur gemeint, dass Sie – na ja, Sie sind auch ein ziemlicher Einzelgänger, und … O Gott, bringen wir es hinter uns, feuern Sie mich einfach.“
    Zum ersten Mal seit langer Zeit lachte Vance. Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, und er wusste, dass es sich auf seinem spiegelte. Die ganze Woche lang hatte er bedauert, Charlotte Potter eingestellt zu haben. Im Moment wusste er nicht einmal mehr warum. Sie war klug und kompetent, und sie brachte ihn zum Lachen.
    Wenn sie nur nicht so gut duften würde.
    „Wie schon gesagt: Ich werde Sie nicht feuern.“
    Immer noch irritiert von den heißen Gefühlen, die in ihm aufstiegen, drängte Vance all das entschlossen zurück und stand vom Sofa auf. „Wenn Sie irgendetwas hören, lassen Sie es mich umgehend wissen.“ Seine Stimme hatte wieder einen geschäftsmäßigen Ton. Boss zu Assistentin. So wie es sein sollte.
    Charlie erhob sich langsam, das Kinn kämpferisch gereckt. „Ich werde meine Kollegen nicht ausspionieren.“
    Damit stieg sie nur noch weiter in seiner Achtung. Vance schätzte Loyalität. „Ich bitte Sie nicht zu spionieren. Sie sollen nur zuhören.“
    „Das kann ich machen.“
    „Gut.“ Er öffnete seine Garderobe und holte seinen Mantel heraus. „Ich gehe jetzt zur Vorstandssitzung.“ Er warf einen Blick auf die Uhr an seinem linken Handgelenk. Wenn er nicht sofort losging, dann würde er zu spät kommen. Und Vance Waverly kam nie zu spät.
    „Ich sollte so gegen vier zurück sein – bitte haben Sie dann die Berichte über den Zustand der Ming-Vasen für mich bereit.“
    „Natürlich, Sir.“
    Er hörte ihren scharfen Klang
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