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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin
Autoren: Maureen Child
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verstrichen. Auch Vance schwieg, denn er wollte erst die Reaktionen der anderen hören, bevor er sich äußerte. Er wusste, er würde nicht allzu lange warten müssen. Es wurden zehn Sekunden.
    „Das Ganze ist unfassbar“, ereiferte sich George Cromwell.
    „Es sind alles haltlose Anschuldigungen.“ Anns Stimme blieb ruhig. „Ich würde Waverlys niemals einem Risiko aussetzen, und ich hoffe, dass Sie alle das wissen.“
    „Ja, Ann“, erwiderte George Cromwell. „Ich bin mir sicher, wir alle wissen Ihre Hingabe an unser Unternehmen zu schätzen. Aber dieser Artikel zeigt deutlich, dass wir ein Problem haben.“
    Vance bemerkte Anns winziges Zucken. Allerdings war er sicher, der Einzige zu sein, der es gesehen hatte.
    „Der Artikel besteht aus nichts weiter als Gerüchten und Vermutungen.“
    „Aber er ist da“, entgegnete George Cromwell. „Und wo Rauch ist, ist auch Feuer, das zumindest werden die Leute denken.“
    Vance verdrehte die Augen. Typisch George, der musste jedes Klischee aussprechen. Der alte Fuchs war längst übers Rentenalter hinaus, aber er hatte keinerlei Absicht, seinen Vorstandsposten aufzugeben. Er mochte die Macht. Er mochte den Einfluss. Und im Moment sah es so aus, als bereite es ihm Vergnügen, Ann in die Mangel zu nehmen.
    „Wie können wir uns in dieser Sache auf Ihr Wort verlassen, wenn diese Reporterin ganz offenbar genug Beweise hatte, um diese Story zu bringen?“
    „Seit wann muss eine Reporterin eine Story beweisen?“, fragte Ann geringschätzig. „In den Tageszeitungen steht mehr Fiktion als Sie im Buchladen nebenan finden werden. Das wissen Sie doch alle.“
    Gutes Argument, dachte Vance, der die Geschäftsführerin immer noch prüfend betrachtete. Er wünschte sich, er würde Ann besser kennen. Aber sie war immer darauf bedacht gewesen, die Menschen um sich herum auf Abstand zu halten – und diese Strategie könnte sich jetzt als fatal erweisen.
    „Die Leute glauben, was sie lesen.“
    „Ach, sei doch still, George“, mischte Edwina Burrows sich vom anderen Ende des Tisches ein.
    „Du weißt, dass ich recht habe!“
    Die zwei älteren Vorstandsmitglieder schossen weiter verbale Pfeile aufeinander ab, und Vance beobachtete Ann. Es musste hart sein, dieser Bande gegenüberzustehen und sich gegen Gerüchte zu verteidigen.
    Schließlich wandte sie sich ihm zu. „Vance? Was sagst? Du bist der letzte Waverly im Vorstand, und daher schätze ich deine Meinung. Glaubst du mir?“
    Vance betrachtete sie. Er wusste, dass nun alle auf seine Einschätzung warteten. Was immer er jetzt sagte, konnte die Vorstandsmitglieder für Ann einnehmen oder gegen sie aufbringen. Wie auch immer – er war zuallererst dem Unternehmen verpflichtet. Tausende von Leuten und deren Jobs hingen von Waverlys ab. Aber er schuldete auch Ann seine Unterstützung. Sie war eine kluge und kompetente Geschäftsführerin und hatte ihm nie Grund gegeben, an ihrer Loyalität zu zweifeln.
    Trotzdem war er nicht überzeugt, dass sie in allem die Wahrheit sagte. Ob es ihm nun gefiel oder nicht, in einem Punkt hatte George recht. Diese Reporterin hatte irgendetwas aufgeschnappt, etwas, was sie zu dieser Story veranlasst hatte. Doch falls Ann tatsächlich eine Affäre mit Dalton hatte, bezweifelte Vance, dass sie Waverlys schaden wollte.
    „Ich glaube dir“, sagte er laut und deutlich. Letztendlich vertraute er immer auf seinen Instinkt.
    Ihre Schultern entspannten sich ein wenig.
    Aber er war noch nicht fertig. „Nichtsdestotrotz müssen wir vorbereitet sein, sollte diese Reporterin weiter mit Schmutz um sich werfen.“ Seine stille Botschaft an sie verstand sie sicher: Wenn ich mich in dir täusche, hast du besser einen guten Plan in der Hinterhand – denn wenn ich dich zur Rettung Waverlys feuern muss, bist du Geschichte.
    Sie nickte ihm kurz und knapp zu.
    „Du hast recht.“ Sie wandte sich wieder an den gesamten Vorstand. „Dalton Rothschild darf man nicht trauen. Wenn er glaubt, dass er den Riss in unserer Rüstung finden kann, wird er handeln.“
    „Wie?“, fragte Edwina.
    Ann biss die Zähne aufeinander. „Eine feindliche Übernahme wäre nicht ausgeschlossen.“
    Vance hörte still den empörten Schreien und dem aufgebrachten Flüstern zu. Warum hatte niemand von ihnen daran gedacht? Erst den Ruf des Hauses ruinieren und dann die Trümmer aufkaufen. Kein schlechter Plan, dachte Vance mit eisiger Gelassenheit. Aber einer, der schiefgehen konnte. Dafür würde er sorgen.
    Er beobachtete Ann,
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