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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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an seine Ohren drang, roch er den rauchigen Duft von brennendem Holz, da er der Wolfs-Tomb immer näher kam.Er setzte seinen Weg unbeirrt fort, als ihm jemand mit hoher Geschwindigkeit entgegen kam. Beide wurden langsamer und stoppten. Bis auf wenige Meter Sicherheitsabstand voreinander blieben sie stehen und beäugten sich distanziert, wie zwei Fremde die sich zum ersten Mal trafen. Sein Blick war hart und verachtend, ihrer verängstigt und devot. Es war Jinx, die ihm gegenüber stand. Sie wirkte gehetzt, denn sie war auf der Flucht. Sie musterten sich wortlos. Beschämt senkte sie ihren Kopf und setzte ihren Weg anschließend fort.
"Es tut mir so leid", stammelte sie betroffen, als sie an ihrer einstigen Liebe vorbei zog. Ardric hätte Jinx ohne weiteres ergreifen und töten können, doch seine Trauer über Mimmas Tod saß zu tief. Er ließ sie ziehen.
Nach ein paar Minuten kam er endlich an der Höhle an. Dort war die Hölle losgebrochen. Überall lagen zerfetzte Körper und einzelne Gliedmaßen herum. Es sah aus wie an der Front. Und in Mitten dieses Schlachtfeldes erblickte er Mimma, die wie das schlafende Dornröschen im Dreck lag. Nun hatte er seine Bestätigung. Das kleine, sture Mädchen war nicht mehr am Leben.Onyx war kurz vor ihm eingetroffen und kniete neben Luna. Sie sah fürchterlich aus, doch er konnte hören, dass ihr Herz noch schlug. Zwar langsam, doch sie würde sich wieder erholen.Ardric war nicht mehr er selbst. Ihm kam es so vor, als ob er neben sich stünde und sich selbst beobachtete. Sein Körper folgte nicht mehr seinen Befehlen. Seine Bewegungen waren fließend und langsam. Ohne, dass er es wollte, bewegte er sich auf dem Schlachtfeld voran. Dabei betrachtete er staunend das seltsame muskelbepackte Wesen, das im Alleingang das Werwolfsrudel dezimierte. Er fragte sich, wer das sein konnte, als sich ihre Blicke für einen kurzen Moment trafen. Da erkannte er ihn. Es war Raven Black. Seine Augen waren voller Wut und Trauer. Auch ihn schmerzte es, dass Mimma nicht mehr unter ihnen weilte.Wie in Zeitlupe sah er, dass Baddo von hinten auf Raven zuraste. Selbst jetzt war er zu feige gewesen sich seinem Gegner von Angesicht zu Angesicht zu stellen. Noch bevor er wusste, wie ihm geschah, raste er auf den keifenden Werwolf zu und rammte ihn seitlich. Er hatte den Angriff nicht kommen sehen, strauchelte und fiel wie ein Baumstamm zu Boden. Da sein kolossaler Körper zu massig war hatte er Probleme sich wieder aufzurappeln. Behäbig rollte er sich auf den Bauch und stemmte sich langsam wieder auf seine Hinterläufe.Da kam Ardric ein Gedankenblitz. Eigentlich hatte er diesen AUSWEG für Mimma, Luna und sich selbst ausgedacht, damit keiner von ihnen einen schmerzhaften Tot erleiden sollte, sobald das Ritual vollzogen war. Doch augenscheinlich war die Lage nun anders. Der Ritus hatte nicht durchgeführt werden können, was offensichtlich Raven zu verdanken war. Ardric zog eine Spritze aus der Innenseite seiner Jacke, zog mit seinem Mund die Verschlusskappe ab und sprang auf Baddos Rücken, der sich gerade wieder aufrichtete. Dann rammte er ihm die Nadel in den Nacken und spritzte ihm die gesamt Flüssigkeit. Rasend vor Wut packte er den Vampir am Arm und schleuderte ihn durch die Luft. Leichtfüßig wie eine Katze landete Ardric auf seinen Füßen und grinste den Werwolf finster an.
"Verrecke du Hund!Du wirst langsam dahinsiechen, denn einen schnellen Tod hast du nicht verdient. Ich habe dir ein giftiges Konzentrat injeziert, das ich aus der Wurzel der Mandragora Officinarum gewonnen habe. Allgemein Bekannt unter dem Namen Alraune. In kleinen Mengen berauscht die Pflanze und vernebelt den Geist, damit man nichts mehr mitbekommt. Doch in der Hohen Dosis, die ich dir verabreicht habe, wirst du schön langsam zugrunde gehen.Und während du krepierst, werde ich bei dir bleiben und dabei zuschauen, damit ich, ein Vampir, das Letzte bin, was du zu Sehen bekommst." Ardrics Stimme klang voller Verachtung. Er war froh darüber, dass Baddo ihnen nun keinen Ärger mehr bereiten konnte, jedoch stellte es ihn nicht zufrieden. Rache verleitete so manch einen zu grauenvollen Taten, doch gab es einem nie mehr das zurück, wofür man diese verübte. Selbst wenn Colin Black seinen letzten Atemzug getan hatte, käme Mimma trotz allem nicht mehr zurück ins Reich der Lebenden.
Baddo sackte auf seine Knie. Die Lähmung seiner Muskulatur durch die Alraunenessenz hatte bereits begonnen. Er versuchte sich an den Hals zu fassen,
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