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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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denn seine Luftröhre schwoll an, sodass er kaum noch atmen konnte, doch er konnte seine Arme nicht mehr heben. Sie hingen schwer und bewegungslos an den Seiten herunter. Nun verlor er das Gleichgewicht und kippte vornüber mit der Schnauze in den Dreck. Sein Speichelfluss vermehrte sich und triefte aus seinem Maul. Gleichzeitig zu seiner Atemnot hatte er das Gefühl zu ertrinken. Ardric ging in die Hocke und positionierte sich vor dem Gesicht von Mimmas Mörder. Selbst wenn der dahinsiechende Werwolf seinen Blick hätte abwenden wollen, hätte er es nicht mehr gekonnt, denn die Lähmung hatte sogar seine Augen erreicht. So wurde es für ihn nun unmöglich seine Lider zu schließen.Zuletzt zuckte und verkrampfte sich sein Körper, da die Sauerstoffzufuhr ausblieb. Er wollte mit aller Kraft atmen und kämpfte gegen die Wirkung der Alraune an. Doch es war aussichtslos. Durch sein vergrößertes Lungenvolumen dauerte sein Todeskampf ganze Elf Minuten an, bis auch der letzte Lauerstoff aus seiner Lunge und seiner Blutkreislaufbahn entwichen war. Dabei sah er stets das zufrieden grinsende Gesicht von Ardric Donovan. Zweiundzwanzig Sekunden nach seinem letzten Herzschlag, verblasste das Gesicht des Vampirs vor seinen Augen. Dann wurde alles schwarz.

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Die Schlacht war beendet. Auf beiden Seiten gab es nur Verlierer zu verzeichnen. Die Überlebenden aus dem Rudel verkrochen sich und leckten sich die Wunden. Niemanden war mehr nach kämpfen.
Raven kauerte auf dem Boden und schloss Mimmas Leichnam in die Arme. Er weinte bittere Tränen und versuchte sein Schluchzen zu unterdrücken, während er sich hin und her wog und sich seiner Trauer ergab. Ardric kam zu ihm und kniete sich daneben. Er nahm Mimmas Hand und streichelte sie. Ihre Haut wurde immer transparenter und schrumpelte aufgrund der Dehydration zusammen wie eine Rosine.
"Weshalb ist ihr Körper noch nicht zu Asche verfallen?", wollte Raven wissen und schmiegte sein Gesicht an Mimmas Wange. Immer wieder küsste er ihre vertrocknete Stirn und war nicht dazu in der Lage sich vorzustellen, jemals ohne sie weiterleben zu können.
"Es sind noch minimale Rückstände von Blut in ihrem Kreislauf. Erst wenn sie vollständig ausgetrocknet ist, zerfällt ihr Körper", erklärte ihm Ardric nüchtern. Auch für ihn war es unvorstellbar, wie er ohne Mimma und ihre schnippischen Art weiter machen sollte. Zwar war Luna noch am Leben, doch im Moment glaubte er nicht daran, sein Herz jemals wieder öffnen zu könne, um so etwas wie Liebe zu verspüren. All die Liebe, die er für Mimma und auch für Luna in sich trug, war in dem Augenblick erloschen, als er gespürt hatte, dass sein einziges Kind verstorben war. Wo auch immer sich ihre untersterbliche Seele befand, dort war auch der Teil von ihm, der mit ihr gestorben war.
Plötzlich erschienen die Ältesten. Ihnen voran ging Sato. Alle sahen sich sprachlos um. Ihre Gesichter waren starr und ausdruckslos, aber ihre Augen sprachen Bände, als sie das Massaker zu ihren Füßen betrachteten. Erst recht als sie Raven erblickten, der noch immer in seiner transformierten Gestalt verweilte, staunten sie, denn noch niemand von ihnen hatte jemals in leiblicher Form eine Chimäre gesehen. Wie ein Anschauungsobjekt begutachteten sie ihn von der Ferne und vermieden es seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. In den alten Schriften, die sie durchgelesen hatten, stand lediglich beschrieben, dass eine Chimäre, bestehend aus einem Vampir und einem Werwolf das stärkste Wesen überhaupt sei. Jedoch wurde darin nicht dargestellt, wie mächtig solch eine Kreatur tatsächlich sein konnte. Sato allein war es, der sich dem Wesen vorsichtig annäherte. Ardric hob seinen Kopf, als er die herannahenden Schritte vernahm.
"Ihr seid zu spät!Raven hat uns ganz alleine vor unserem Untergang bewahrt", sagte er mit rauer Stimme, denn Mimmas Körper wurde immer brüchiger. Vereinzelt lösten sich bereits Hautpartien ab, die vom Wind davon getragen wurden.
"Das ist Raven? Raven Black, der Sohn von Henry Black?", fragte Sato ungläubig. Ardric nickte schwach. Da wurde ihm plötzlich bewusst, dass diese übermächtige Kreatur, sein Sohn war, den er vor über 20 Jahren in die Obhut des alten Black gegeben hatte, weil er selbst nicht dazu imstande gewesen war, ihn aufzuziehen. Niemals wäre ihm in den Sinn gekommen, dass dem Kind, das er mit Mariella gezeugt hatte, die Bürde eines Mischwesens auferlegt worden war. Er ging auf die Knie und legte seine kühle Hand
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