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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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grunzte zufrieden, als er Ravens entsetzten Gesichtsausdruck sah.Gerade als er auf ihn zugehen wollte, um ihn höchstpersönlich ans Kreuz zu fesseln, erstarrte er mitten in der Bewegung. Colin konnte sich nicht erklären, wie so etwas möglich war, denn seine Beine steckten in einem dicken Eisblock fest.
"Dafür wirst du büßen, du Bastard!", rief ein weibliche Stimme, die aus dem Gestrüpp heraus kam und auf den feststehenden Rudelanführer zustürmte. Raven wusste zwar nicht, wer der weißhaarige Vampir war, doch sie waren beide auf derselben Seite, nämlich gegen Colin Black. Sofort eilten einige seiner treudummen Lakaien herbei und rangen Luna zu Boden. Sie fauchte und schlug wild um sich, doch gegen fünf ausgewachsene Werwölfe hatte sie keine Chance. Wie ausgehungerte Wölfe machten sie sich über den Vampir her und versetzten ihr tiefe Bisswunden. Erst als sie sich nicht mehr rührte, ließen sie von ihr ab. Zwar hatten sie die Einzelkämpferin nicht ermordet, doch dank der vielen Verletzungen war sie außer Gefecht gesetzt und konnte somit ihre Gabe nicht mehr anwenden.In diesem Moment erkannte Raven seine Chance, riss sich von seinen unachtsamen Bewachern los und rannte zu der Karaffe hinüber. Er wich ihren Händen, die nach ihm griffen, geschickt aus und bewegte sich so schnell, sodass sie ihn nicht mehr einholen konnten. Er setzte die Karaffe an seinem Mund an und kippte sich Mimmas Blut die Kehle hinunter. Es war so viel, dass er mit dem Schlucken kaum nachkam Es lief über sein Gesicht, triefte an seinen Mundwinkeln heraus und tropfte auf seine Brust.
"Er hat Henry umgebracht, Colin! Er hat sein Blut getrunken! Henry ist tot!", rief einer von Colins Männern, als dieser aus der Höhle gerannt kam und entsetzt mitansehen musste, welches Chaos ausgebrochen war.Der Eisblock an Colins Füßen war bereits wieder geschmolzen, doch er konnte sich nicht bewegen. Fassungslos sah er zu, wie sich Raven vollständig transformierte. Seine Muskeln wuchsen auf ein Dreifaches an. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer wutentbrannten Fratze. Ähnlich wie im Comic des "Fantastischen Hulk", platzten die Nähte seiner Hose unter der Spannung. Völlig nackt, stand er da und stampfte schweratmend auf ihn zu. Jeder, der bis dahin noch seine menschliche Gestalt hatte, verwandelte sich umgehend in sein animalisches Alter Ego. Mehrere von ihnen sprangen auf ihn drauf und versuchten, ihn niederzuringen. Doch Raven war um ein Vielfaches stärker. Als ob er mit Stofftieren spielen würde, wirbelte er seine Gegner in der Luft herum, brach ihnen das Rückgrat oder drehte ihnen den Hals um. Colin fühlte sich wie der Schöpfer eines Monsters. Er wollte der Bestie, die er jahrelang für seinen Bruder gehalten hatte, den Garaus machen. Er ertrug den Gedanken nicht, dass es ein Geschöpf geben könnte, das stärker und mächtiger war, als er selbst. Zwar wurde das Ritual nun hinfällig, doch die Schlacht sah er noch nicht als verloren an. Er verwandelte sich in seine Werwolfsgestalt. Im Gegensatz zu den anderen aus dem Rudel, war er als Alphatier ein besonders großes Exemplar seiner Spezies. Er wurde rasend vor Wut. Ihm lief der Speichel aus dem Maul, als er sich mental darauf einstellte, sich einem Gegner zu stellen, von dem er nicht wusste wie mächtig er tatsächlich war. Sein Blick war der einer tollwütigen Bestie, als er sich zu seiner vollen Größe aufbaute und zu der Chimäre hin preschte.

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Der GPS-Tracker führte Ardric direkt an die Stelle, an der Luna den Sportwagen hatte stehen lassen. Er erhöhte sein Tempo und tauchte im Dickicht des Waldes ein. Da er gut im Fährtenlesen war, konnte er ihrer Spur ohne Probleme folgen. Er hatte bereits eine lange Strecke hinter sich gelassen, als er ins Straucheln kam. Ein Schmerz durchfuhr ihn, wie er es noch nie erlebt hatte. Er fraß sich in sein Herz und setzte sich fest. Intuitiv wusste er, was dies zu bedeuten hatte. Es war der Schmerz des Verlustes, denn sein einziges Kind wurde ihm genommen. Er konnte spüren, wie die unsichtbare Bande, die ihn als Macher mit seinem Abkömmling verband, auf gewaltsame Weise getrennt wurde.
Mimma war unwiderruflich tot.
Ardric konnte und wollte es nicht glauben. Er musste es mit eigenen Augen sehen. Solange er nicht ein Häufchen Asche oder irgendetwas finden würde, das eindeutig zu ihren Überresten gehörte, konnte er sich mit dem untrügerischen Gefühl, das er als ihr Macher hatte, nicht anfreunden. Noch bevor lautes Kampfgebrüll
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