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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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nicht in der Laune bin, dir deine vom Alkohol zerfressene Leber herauszureißen und sie dir in dein Schandmaul zu stopfen, damit du daran ersticken kannst!" Überrascht riss er die Augen auf und war sprachlos über Mimmas verachtenden Tonfall.

"Und das nächste Mal solltest du aufpassen, wen du als Freak bezeichnest, denn es könnte zu deinem Verhängnis werden!", drohte sie ihm mit gedämpfter Stimme. Ein leises und zugleich warnendes Grollen ertönte aus ihrer Kehle. Und um eins draufzusetzen, ließ sie für den Bruchteil einer Sekunde, ihre Fangzähne aufblitzen. Verwirrt rieb sich der beleibte Taxifahrer die Augen und bekam es mit der Angst zu tun. Unschlüssig, wie er darauf reagieren sollte, wendete er letztendlich seinen Blick von Mimma ab, um sich zu sammeln. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Als er sich erneut Mimma zuwandte, um sein Geld einzufordern, war sie verschwunden. Alles, was er noch vorfand, waren ein Paar zerknüllte Geldscheine. Keinen weiteren Gedanken daran verschwendend, wie sein Fahrgast auf solch mysteriöse Weise verschwinden konnte, ohne dass er davon Notiz genommen hatte, griff er nach dem Geld und fuhr schleunigst davon.

Aus einiger Entfernung scannte Mimma die Lage vor dem E.O.N. Wie immer wimmelte es vor Möchtegernvampiren und vor Groupies, die hofften auf den Clubbetreiber zu treffen. Ansonsten entdeckte sie kein bekanntes Gesicht. Sie hatte Glück, denn das Sicherheitspersonal an der Tür, wurde während ihrer und Ardrics Abwesenheit ausgewechselt. Das hatte mit Sicherheit Talon veranlasst, der sich zusammen mit Ardric im Kloster befand. Sie hatte also nicht zu befürchten, dass sein loyaler Freund, ihr die Tour vermasseln könnte. Fortuna, die Glücksgöttin schien auf ihrer Seite zu sein und wollte, dass sie sich amüsierte.

Mimma lief an den empörten Gesichtern der feierwütigen Partygäste vorbei, die wie es sich für Normalsterbliche gehörte, brav warten mussten, bis sie an der Reihe waren. Doch diese Regelung galt nicht für den Abkömmling von Ardric. Sie ging direkt zum Eingang. Sofort bauten sich zwei muskulöse Männer vor ihr auf und versperrten ihr den Weg.

"Halt! Du musst dich genauso wie die anderen anstellen und warten, bis du an der Reihe bist.

Das gilt auch für dich Zuckerschnütchen!", wiesen sie sie mit grimmigen Gesichtern zurecht. Mimma schenkte ihnen ein honigsüßes Lächeln, konzentrierte sich und setzte ihre Gabe ein.

Ihr Hohlköpfe entschuldigt euch bei mir und lasst mich sofort rein!

Du darfst schreien, ohne zu schreien und du darfst dich nicht mehr bewegen

befahl sie ihm. Amüsiert beobachtete sie ihn, wie er sein Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse verzog und seinen Mund öffnete um zu schreien, wie ein Karpfen der nach Luft schnappte, sobald man ihn aus dem Wasser hob. Stumme Schreie der Verzweiflung. Jim verstand nicht, was mit ihm geschehen war und kämpfte mit aller Kraft gegen seine Körperstarre an, jedoch vergeblich. Mimma lehnte sich zurück, legte ihre Füße hoch, verschränkte die Arme hinterm Kopf und ließ das Ohr in ihrem Mund über ihre Zunge gleiten, als ob es ein Kirschbonbon wäre.
Doch der Genuss hielt nur für wenige Sekunden an, denn plötzlich schien sich ihr Gewissen zu melden. Erschrocken über ihre eigenen Rohheit und Brutalität, spuckte sie das Ohr aus und wurde sich darüber bewusst, was sie Jim angetan hatte, als sie sein blutüberströmtes Gesicht ansah und sich dazu zwang, ihre menschlichen Gefühle zuzulassen. Entsetzt über ihr Verhalten, versuchte sie Jim zu helfen. Sie hob ihn auf die Sitzbank zurück und reichte ihm ihr Oberteil, um es auf seine triefende Wunde zu pressen. Überrascht darüber, dass er sich wieder bewegen konnte, nahm er mit zitternden Händen das Oberteil entgegen. Dann suchte Mimma nach seinem Ohr und legte es in seine freie Hand. Jims Kehle war trocken. Er räusperte sich, um zu prüfen, ob er seine Stimme zurück hatte, doch er verhielt sich weiterhin ruhig, denn er wollte nicht noch einmal von Mimma angegriffen werden. Mit den Händen wischte sie sich das Blut von ihrem Gesicht und ihrem Dekolletee und trocknete sie anschließend an ihrer Hose ab.

"Jimbo, das tut mir wirklich ausgesprochen leid. Ich weiß gar nicht was in mich gefahren war. Aber als du mich als ein Monster bezeichnet hast, wurde ich wütend und irgendwie habe ich dann wohl die Kontrolle verloren. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung für das, was ich getan habe, doch es tut mir
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