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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat
Autoren: Jason Dark
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konnte. Es war einer der wuchtigen, bequemen Ledersessel.
    Beinahe schon gemütlich, und das Geschehen auf der Terrasse erinnerte ihn an eine Kinoleinwand, die als Hologramm gebaut war, um einen dreidimensionalen Film ablaufen zu lassen.
    Nur war dies kein Film, sondern Realität, in die er jedoch nicht eingreifen würde.
    Er sah den Rücken des Blut-Piraten. Rabanus setzte seinen Weg nicht weiter fort. Ungefähr auf der Mitte der Terrasse war er stehengeblieben und freundete sich zunächst mit seiner Umgebung an, die bisher für ihn ein Fremdkörper gewesen war.
    Er wartete.
    Zwei riesige Fledermäuse schwebten über ihm. Sie mussten ihn längst gesehen haben, wie auch umgekehrt, aber die blutgierigen Bestien ließen sich zunächst noch Zeit, sie umschwebten ihn für eine Weile, als wären sie sich nicht sicher, was sie unternehmen sollten. Dann aber flogen sie aufeinander zu, und plötzlich kippten sie nach unten.
    Gleichzeitig drifteten sie auseinander, weil sie Rabanus von verschiedenen Seiten her angreifen wollten. Das bekam Costello aus seiner Position sehr genau mit. Er konnte nicht mehr sitzenbleiben und sprang in die Höhe.
    Auch ihn hatte die Aufregung gepackt. Er überlegte, wer hier der Sieger bleiben würde. An seine Besucher Sinclair und Suko dachte er nicht mehr, wieder einmal sah er sich hineingezogen in den Strudel einer magischen Auseinandersetzung, die ihn kaum aus ihren Klauen lassen würde, wobei er nur hoffte, dass er nicht direkt mit hineingezogen würde.
    Von der linken Seite huschte eine Fledermaus auf Rabanus zu. Sie flatterte über die Terrasse hinweg, und sie würde ihren Gegner in Schulterhöhe erwischen.
    Rabanus drehte sich.
    Dass die zweite Fledermaus von der anderen Seite auf ihn zu jagte, interessierte ihn nicht. Er war voll und ganz auf den linken Angreifer fixiert.
    Auf einmal war er nicht mehr zu sehen. Kurz vor Erreichen des Gegners war die große Fledermaus in die Senkrechte geschnellt. Sie wollte praktisch über ihn hechten, Rabanus umfangen wie ein großes Tuch, was er auch mit sich geschehen ließ, aber nicht untätig blieb, denn Costello konnte genau sehen, wie sich die Schwingen heftig bewegten, weil unter ihnen eben diese Unruhe war.
    Einen Moment später hörte er ein Geräusch, als hätte jemand starkes Papier oder Pappe zerrissen.
    Dann hörte er einen Schrei! Oder hatte er sich ihn nur eingebildet? Egal, was da auch passiert war, er bekam die Folgen brandaktuell mitgeliefert, denn Rabanus bewies nun, wie mächtig er war.
    Es war ihm gelungen, beide Schwingen an den Rändern zu fassen.
    Ruckartig spreizte er die Arme, riss sie quasi voneinander weg und zerstörte auch die Fledermaus.
    Er trennte die Verbindung zwischen Flügeln und Kopf, riss sie wuchtig auseinander.
    Sofort ließ er sie los, und es machte ihm auch nichts aus, dass die zweite Fledermaus inzwischen gegen seinen Rücken gerammt war, er blieb auf den Beinen.
    Die erste Fledermaus flatterte in Fetzen zu Boden. Sie würde nie mehr zusammenwachsen, und mit einem wuchtigen Tritt seines rechten Fußes erwischte er den Kopf der Bestie.
    Die Hacke zermalmte ihn…
    Jetzt erst hatte er freie Bahn für den zweiten Gegner. Dessen Schädel zwischen den Schwingen bewegte sich ruckartig vor und zurück. Da sollten Zähne in den Hals geschlagen werden, um Hautstücke und Blut herauszureißen.
    Rabanus schlug blitzschnell die Arme zurück. Seine Finger krallten sich in der lederartigen Haut dermaßen hart fest, dass der Fledermaus keine Flucht mehr gelang. Und Rabanus steigerte seine Aktivitäten noch. Er zerrte den flatternden, um sich schlagenden Gegner von seinem Rücken fort, bückte sich dabei und wuchtete ihn über seinen gebeugten Rücken und den Kopf hinweg.
    Das ›Tier‹ klatschte zu Boden.
    Diesmal nicht zerstückelt, sondern eingerissen. Die Flügel bestanden aus mehreren Teilen, die nur mehr flattrig miteinander verbunden waren.
    Die Fledermaus landete am Boden. Noch war sie nicht vernichtet, sie schlug um sich, aber in den verletzten Schwingen steckte keine Kraft mehr. Rabanus fühlte sich als Sieger. Aus seinem Maul drang ein bestimmtes Röhren, ein Zeichen des Sieges, der noch nicht perfekt war.
    Deshalb bückte sich Rabanus und riss seinen Gegner wieder an sich.
    Diesmal hielt er nicht die halbzerstörten Schwingen fest, sondern den dreieckigen Schädel dazwischen.
    Er presste ihn zusammen.
    Kurz zuvor hatte Costello die Fledermaus noch schreien gehört. Ein wirklich quiekender, schriller Laut in
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