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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern
Autoren: Robert Asprin
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eine schwere Holztür mit einem gewaltigen Riegel.
    »Ein weiteres Hindernis für die Verfolger«, bemerkte Smhee. »In unserem Fall die Raggah.«
    Nachdem er die Tür genau untersucht hatte, öffnete er sie. Sie war frisch geölt und schwang geräuschlos auf. Sie gelangten in einen sehr großen Raum, der an einem Ende von sechs großen Fackeln beleuchtet wurde. Hier strömte Wasser, aus sechs Löchern in der Decke, über hölzerne Rinnen auf viele hölzerne Räder, die zwischen metallenen Stäben angebracht waren.
    An der rechten Seite der gegenüberliegenden Wand befand sich eine weitere Tür, ebenso massiv wie die erste. Auch sie konnte versperrt werden.
    Anders als die nackten Wände der Höhlen waren diese mit vielen seltsamen Symbolen bemalt.
    »Hier ist Zauberei im Spiel«, sagte Smhee. »Ich rieche es.«
    Er schritt zu dem Becken, in dem die Räder angebracht waren. Das herunterstürzende Wasser drehte sie ständig. Masha zählte laut. »Zwölf.«
    »Eine magische Zahl«, stellte Smhee fest.
    Sie waren in Reihen zu jeweils drei angeordnet. Das eine Ende der Achse einer jeden Reihe war mit einigen Zahnrädern verbunden, die wiederum an eine Welle angeschlossen waren, welche in einem Kasten unter dem Rad verschwand. Smhee griff nach dem Rad, das dem Rand des Beckens am nächsten lag und hielt es an. Dann ließ er es wieder los und öffnete den Deckel des Kastens unter dem Rad. Masha blickte an ihm vorbei ins Innere des Kastens. Sie erblickte eine verwirrende Anordnung von winzigen Zahnrädern und Wellen. Die Wellen und weitere Zahnräder waren am Ende der Achsen winziger Räder durch Stäbe miteinander verbunden.
    Smhee hielt das Rad erneut an und drehte es gegen die Kraft des Wasserfalls. Der Mechanismus im Inneren des Kastens arbeitete nun auch entgegengesetzt.
    Smhee lächelte. Er schloß den Kasten, ging zur Tür und verriegelte sie. Dann begab er sich rasch zur anderen Seite des Beckens. Dort befand sich ein großer Kasten auf dem Boden. Er öffnete ihn und entnahm einige Zangen und Schraubenschlüssel.
    »Hilf mir, diese Räder aus ihrer Befestigung zu lösen«, wies er Masha an.
    »Warum?«
    »Das erkläre ich dir, während wir arbeiten.« Er sah sich um. »Kemren hätte besser daran getan, hier menschliche Wächter aufzustellen. Aber ich nehme an, daß er nicht glaubte, jemand könne bis hierhin vordringen. Vielleicht meinte er aber auch, daß jemand, der es wirklich schaffen könnte, nicht wissen würde, wofür diese Räder gut sind.«
    Er erklärte ihr, was sie mit den Rädern machen sollte, und sie wateten in das Becken. Das Wasser reichte nur bis zu ihren Fesseln. Ein großer Abfluß in der Mitte sorgte dafür, daß das Becken nicht überlief.
    Masha wurde nicht gerne naß, aber sie war davon überzeugt, daß Smhee wußte, was er tat.
    »Diese Kästen enthalten Vorrichtungen, die die mechanische Kraft der Wasserräder in magische umsetzen«, erklärte er. »Man sagt, es gäbe solche im Tempel Weda Krizhtawns, aber mein Rang war zu niedrig, um sie je zu sehen. Ich hörte jedoch die Hohenpriester darüber sprechen. Sie waren manchmal unvorsichtig in der Gegenwart von uns Niederen. Aber wir waren ohnehin durch Eide gebunden, darüber zu schweigen. Ich weiß nicht genau, wofür diese Räder hier sind, aber sie liefern gewiß, für welche Magie auch immer, Energie, zumindest einen Teil der Energie.«
    Sie verstand nicht genau worüber er sprach, aber sie ahnte wohl ein wenig davon. Ohne auf die Nässe zu achten, arbeitete sie eifrig, entfernte ein Rad und setzte es entgegengesetzt wieder ein.
    Jede Schaufel der Räder war mit Symbolen verziert, auch die äußeren Ringe, an denen die Schaufeln befestigt waren, trugen aufgemalte Zeichen an der Seite.
    Jedes Rad wies dieselben Symbole auf, jedoch jeweils in einer anderen Reihenfolge.
    Als sie ihre Arbeit beendet hatten, sagte Smhee: »Ich weiß nicht, was das Umkehren der Räder für eine Auswirkung haben wird, ich bin mir jedoch sicher, daß es nicht zu Kemrens Bestem ist. Wir müssen uns jetzt beeilen. Wenn er den Zu- und Abstrom seiner Magie fühlt, wird er merken, daß etwas nicht in Ordnung ist.«
    Masha dachte sich, es wäre besser gewesen, die Aufmerksamkeit des Magiers nicht zu wecken. Aber Smhee war der Meister, und sie nur der Lehrling.
    Smhee wandte sich von den Rädern ab, blieb aber stehen.
    »Schau!«
    Er wies auf die Räder.
    »Und?«
    »Siehst du nichts?«
    Es dauerte eine Weile, ehe sie bemerkte, was ihr komisch vorkam. Kein Wasser lief von
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