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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern
Autoren: Robert Asprin
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Auskünfte zu erinnern, seinen Männern befahl, irgend jemanden aufs Geratewohl umzubringen und an seiner Leiche die verräterischen Zeichen anzubringen. Seine echten Informanten waren davon nicht betroffen, denn gute Informanten ließen sich nicht so leicht ersetzen. So wurde irgendeiner ausgewählt, der noch nie mit Jubal zu tun gehabt hatte. Da seine Informanten einander nicht kannten, würde ein solches Exempel seinen Zweck nicht verfehlen.
    »... heute morgen gefunden«, leierte Saliman unermüdlich weiter. »Die Person, die die Leiche entdeckte, stahl die Münze. Es wird demnach zu keiner Untersuchung kommen. Da der Dieb jedoch den Mund sicher nicht halten wird, ist zu erwarten, daß die Kunde von Mund zu Mund geht.«
    »Ja, ja.« Jubal verzog ungeduldig das Gesicht. »Mach mit etwas anderem weiter!«
    »In der Tempelallee herrscht einige Entrüstung über die neuen Andachtsstätten, die für Savankala und Sabellia errichtet werden .«
    »Betrifft es in irgendeiner Weise unsere Geschäfte?« unterbrach ihn Jubal.
    »Nein«, entgegnete Saliman. »Aber ich dachte, Ihr solltet es wissen.«
    »Jetzt weiß ich es«, brummte Jubal. »Verschone mich mit Einzelheiten. Der nächste Punkt!«
    »Man verweigerte in der vergangenen Nacht zweien unserer Männer die Bedienung im Wilden Einhorn.«
    »Wer hat sie ihnen verweigert?« Jubal zog finster die Brauen zusammen.
    »Eindaumen! Er ist verantwortlich für den Nachtbetrieb von .«
    »Ich weiß, wer Eindaumen ist!« schnaubte Jubal. »Ebenso weiß ich, daß er noch keinem meiner Leute die Bedienung verweigert hat, solange sie bezahlen konnten und sich anständig benahmen. Wenn die zwei nichts im Wilden Einhorn bekamen, dann bestimmt nicht, weil sie meine Leute sind und Eindaumen etwas gegen mich hat, sondern gewiß, weil sie sich irgendwie danebenbenommen haben. Nächster Punkt.«
    Saliman machte eine kurze Pause, um seine Gedanken zu sammeln, dann sprach er weiter:
    »Aufgrund des zunehmenden Drucks durch des Prinzen Höllenhunde sind den Schmugglern die Kais verschlossen. Man raunt, daß sie sich gezwungen sehen, ihre Waren im Sumpf der nächtlichen Geheimnisse abzusetzen, wie sie es früher taten.«
    »Das wird sicher ihre Preise in die Höhe treiben«, sagte Jubal nachdenklich. »Wie gut sind ihre Landeplätze dort bewacht?«
    »Das ist nicht bekannt.«
    »Kümmere dich darum. Wenn es eine Möglichkeit gibt, einige der Lieferungen abzufangen, besteht kein Grund für uns, ihre erhöhten Preise im Basar zu bezahlen.«
    »Aber wenn die Schmuggler einen Teil ihrer Lieferungen verlieren, werden sie die Preise erst recht erhöhen, um die Verluste wieder hereinzuholen.«
    »Natürlich.« Jubal lächelte. »Und das bedeutet, daß wir für die gestohlene Ware mehr verlangen können und die Schmuggler trotzdem noch unterbieten.«
    »Wir werden uns mit den Möglichkeiten beschäftigen. Aber .«
    »Aber was?« erkundigte sich Jubal und studierte die Miene des Mannes, der seine rechte Hand war. »Sprich schon! Etwas stört dich an meinem Plan. Ich möchte wissen, was!«
    »Ich fürchte, wir könnten Schwierigkeiten mit den Höllenhunden bekommen«, sprudelte Saliman hervor. »Wenn auch sie von den neuen Anlegestellen gehört haben, könnte es doch durchaus sein, daß sie ebenfalls einen Hinterhalt beabsichtigen. Schmugglern eine Ladung abzunehmen ist etwas anderes, als die Höllenhunde um beschlagnahmtes Beweismaterial zu bringen ... Ich weiß nicht, ob die Männer das fertigbringen.«
    »Meine Männer? Angst vor Gardisten?« Jubals Gesicht verfinsterte sich. »Ich dachte, ich bezahle gutes Gold, um auch wirklich die besten Kämpfer zu meiner Verfügung zu haben.«
    »Die Höllenhunde sind keine üblichen Gardisten«, entgegnete Saliman. »Sie sind auch nicht von Freistatt. Ehe sie hierherkamen, hätte ich ebenfalls gesagt, unsere Männer seien die besten. Jetzt .«
    »Die Höllenhunde!« fluchte Jubal. »Es hat schon fast den Anschein, als sprechen alle nur noch von den Höllenhunden!«
    »Und Ihr tätet gut daran, Eure Ohren nicht zu verschließen.« Salimans Stimme klang gereizt. »Verzeiht mir, Jubal. Ihr selbst sagt, die Männer, die Ihr anheuert, seien erfahrene Kämpfer. Wenn sie von einer neuen Truppe in Freistatt sprechen, solltet Ihr ihnen wahrhaftig zuhören, statt ihnen ihr Urteilsvermögen oder ihre Fähigkeiten abzusprechen.«
    Einen Moment funkelte Ärger in Jubals Augen auf. Dann verschwand er und der Mächtige lehnte sich in seinem Sessel vor.
    »Nun gut, Saliman.
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