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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern
Autoren: Robert Asprin
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Ich werde zuhören. Erzähle mir von den Höllenhunden.«
    »Sie - sie sind anders als die Gardisten, die wir aus Freistatt kennen, ja, anders als die üblichen Soldaten der rankanischen Armee.« Saliman suchte sichtlich nach den passenden Worten. »Sie wurden extra für den besonderen Dienst hier mit größter Sorgfalt aus der Leibgarde des Kaisers ausgewählt.«
    »Fünf Männer zum Schutz eines Prinzen aus dem Kaiserhaus«, murmelte Jubal nachdenklich. »Ja, dann dürften sie wirklich gut sein.«
    »So ist es«, bestätigte Saliman eilig. »Aus der gesamten rankanischen Armee wurde die Auswahl getroffen, und diese fünf wurden aufgrund ihrer Tüchtigkeit im Umgang mit Waffen und ihrer unerschütterlichen Treue zum Reich auserkoren. Seit ihrer Ankunft in Freistatt endete jeder Versuch, sie zu bestechen oder umzubringen, mit dem Tod eines jeden, der sich um ersteres oder letzteres bemühte.«
    »Du hast recht.« Jubal nickte. »Gegen sie dürfte nicht so leicht anzukommen sein. Trotzdem, sie sind auch nur Menschen, und jeder Mensch hat die eine oder andere Schwäche.«
    Eine Weile dachte er angestrengt nach. Schließlich befahl er:
    »Laß dir tausend Goldstücke aus der Schatzkammer geben. Verteile sie an die Männer, damit sie sie unter die Leute in der Stadt bringen, vor allem sollen sie sich mit den Bediensteten des Statthalterpalasts beschäftigen. Für das Gold erwarte ich Auskunft über die Höllenhunde - über jeden einzelnen und alle zusammen. Achte besonders auf Unstimmigkeiten in ihren eigenen Reihen - eben auf alles, das gegen sie verwendet werden und sie gegeneinander aufbringen kann.«
    »Ich werde alles veranlassen.« Saliman verneigte sich knapp. »Möchtet Ihr, daß auch eine magische Untersuchung vorgenommen wird?«
    Jubal zögerte. Die uneingestandene Furcht des Kriegers vor Zauberern verschonte auch ihn nicht, und so wollte er so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben. Wenn die Höllenhunde jedoch eine so große Gefahr darstellten ...
    »Verwende das Geld für die üblichen Informanten«, entschied er. »Sollte es nötig werden, einen Zauberer zu konsultieren, werde ich persönlich .«
    Ein plötzlicher Tumult an der Tür lenkte die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich. Zwei blau maskierte Gestalten zerrten jemanden mit sich in das Gemach. Trotz ihrer Masken erkannte Jubal die beiden. Es waren Mor-Am und Moria, Bruder und Schwester, beide Meister des Schwertes. Ihr Gefangener trug die schmutzigen Lumpen eines Freistätter Straßenjungen. Älter als zehn konnte er kaum sein, aber die Schimpfworte und Verwünschungen, die er hinausbrüllte, während er sich heftig wehrte, hätte man eher von einem weit älteren erwartet.
    »Wir haben diese Gossenratte auf dem Hof erwischt«, meldete Mor-Am, ohne sich um die Gegenwehr des Jungen zu kümmern.
    »Wollte vermutlich etwas stehlen«, fügte seine Schwester hinzu.
    »Ich habe nichts gestohlen!« schrie das Bürschchen und riß sich los.
    »Eine Freistätter Gossenratte, die nicht stiehlt?« Jubal hob eine Braue.
    »Natürlich stehle ich!« fauchte der Straßenjunge. »Das tut doch jeder. Aber dazu bin ich nicht hierhergekommen!«
    »Aus welchem Grund dann?« Mor-Am puffte das Kind, daß es aufs Gesicht fiel. »Um zu betteln? Um deinen Körper zu verkaufen?«
    »Ich habe eine Nachricht!« heulte der Junge. »Für Jubal.«
    »Genug, Mor-Am«, befahl Jubal plötzlich interessiert. »Komm her, Kleiner.«
    Der Junge stolperte auf die Füße und nahm sich nur die Zeit, sich die Wuttränen aus den Augen zu reiben.
    Er bedachte Mor-Am und Moria mit einem giftigen Blick, dann ging er auf Jubal zu.
    »Wie heißt du denn, Junge?« fragte Jubal.
    »Man - man nennt mich Mungo«, stammelte das Kind plötzlich schüchtern. »Seid Ihr Jubal?«
    »Der bin ich.« Jubal nickte. »Und nun, Mungo, wo ist diese Botschaft, die du für mich hast?«
    »Sie - sie ist nicht niedergeschrieben«, erklärte Mungo mit einem hastigen Blick auf Mor-Am. »Ich soll sie Euch sagen.«
    »Gut, dann sag sie mir«, forderte ihn Jubal mit wachsender Ungeduld auf. »Und erzähl mir auch, von wem diese Nachricht ist.«
    »Sie ist von Hakiem«, sprudelte der Junge heraus. »Ich soll Euch von ihm sagen, daß er eine wichtige Auskunft zu verkaufen hat.«
    »Hakiem?« Jubal runzelte die Stirn.
    Der alte Geschichtenerzähler hatte so manche nützliche Information für Jubal gehabt, wenn die Leute vergessen hatten, daß er nicht nur reden, sondern auch zuhören konnte.
    »Ja, Hakiem. Er
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