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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern
Autoren: Robert Asprin
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den Schaufeln der Räder ins Becken. Das Wasser schien einfach zu verschwinden, nachdem es sie berührt hatte.
    Sie sah ihn verwundert an. »Ich sehe, was du meinst.«
    Er breitete seine Hände aus. »Ich weiß nicht, was hier vor sich geht. Schließlich bin ich kein Magier oder Zauberer. Aber - das Wasser muß ja irgendwohin fließen.«
    Sie zogen sich ihre Stiefel wieder an, und Smhee entriegelte die Tür. Sie gelangten in einen Durchgang, der zu einer weiteren Treppe führte, die ebenfalls an einer Tür endete. Dann gingen sie einen Korridor entlang, dessen Wände nackter Fels waren. Dort brannten Fackeln, die in Haltern an der Wand steckten.
    Am Ende des Korridors gelangten sie zu einem runden Raum. In dem Fackellicht erkannten sie, daß es eigentlich ein hoher Schacht war. Vom Boden aus nach oben blickend, konnten sie ein schwarzes Rechteck erkennen, das von schmalen Lichtstreifen umrahmt war.
    Stimmen erklangen von oben.
    »Das muß ein Lift sein«, flüsterte Smhee. Er sagte etwas in seiner Heimatsprache, und es klang wie ein Fluch. »Wir sitzen hier fest, bis der Lift kommt.«
    Kaum hatte er das gesagt, vernahmen sie ein metallenes Quietschen, und das Viereck kam langsam herunter.
    »Wir haben Glück!« rief Smhee. »Es sei denn, sie schicken Männer, um nachzusehen, was mit den Rädern geschehen ist.«
    Sie zogen sich hinter die Tür am anderen Ende zurück. Hier warteten sie mit gezückten Klingen. Smhee ließ die Tür einen Spalt offen.
    »Es sind bloß zwei. Beide tragen Säcke, und einer hat eine Rinderkeule. Sie wollen gewiß die Bären und Spinnen füttern!«
    Masha fragte sich, wie die Männer, an den Bären vorbei, zu den Spinnen gelangen wollten. Aber vielleicht griffen die Bären nur Fremde an.
    »Einer hat eine Fackel«, flüsterte Smhee.
    Die Tür schwang auf, und ein Raggah in einem rotschwarz gestreiften Gewand trat ein. Smhee stieß seinen Dolch in die Kehle des Mannes. Masha sprang hinter der Tür hervor und durchbohrte mit ihrem Degen den Hals des anderen Mannes. .
    Nachdem sie die Leichen in den Raum gezerrt hatten, zogen sie ihnen die Gewänder aus und schlüpften selbst hinein.
    »Es ist mir zu groß«, klagte Masha. »Ich sehe lächerlich aus.«
    »Schneide es unten ab«, schlug Smhee vor, doch sie hatte bereits damit begonnen.
    »Man kann das Blut auf den Gewändern sehen.«
    »Wenn wir es auswaschen würden, wären die Sachen tropfnaß, und das wäre noch verräterischer. Laß es uns so versuchen.«
    Sie ließen die Leichen liegen und kehrten zum Lift zurück. Es war ein seitlich offener Käfig aus leichtem (und teurem) Bambus. Der Deckel war geschlossen, hatte aber eine Falltür. Durch sie hing ein Seil hindurch.
    Sie blickten hinauf, sahen jedoch niemanden oben.
    Smhee zog an dem Seil, und eine Glocke ertönte. Aber ihr Klang rief niemanden herbei.
    »Wer immer diesen Lift hochzieht, ist weggegangen. Zweifellos erwarten sie die beiden nicht so früh zurück. Wir müssen die Seile hochklettern. Ich hoffe, du kannst das.«
    »Besser als du, Fettwanst«, erwiderte Masha.
    Er griente. »Wir werden ja sehen.«
    Masha gelangte tatsächlich schneller nach oben als er. Sie mußte auf einen Balken klettern, an dem das Rad befestigt war, dann darauf entlangbalancieren und sich in den Eingang schwingen. Smhee hielt sie, als sie auf der Kante landete, obwohl sie diese Hilfe nicht gebraucht hätte.
    Sie standen in einer mit teuren Möbeln ausgestatten Vorhalle, deren , Wände mit kostbaren Teppichen behangen waren. Öllampen sorgten für angenehme Beleuchtung.
    »Jetzt kommt der harte Teil.« Smhee atmete schwer. »An jedem Ende der Halle ist eine Treppe. Welche führt uns zum Magier?«
    »Ich würde diese nehmen«, sagte Masha und deutete auf eine.
    »Warum?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen. Ich fühle lediglich, daß diese die richtige ist.«
    Er lächelte und sagte: »Das ist für mich so gut wie jeder andere Grund. Gehen wir.«
    Sie zogen ihre Dolche, verbargen sie aber in den weiten Ärmeln ihrer Gewänder, und zogen die Kapuzen tief ins Gesicht. Dann stiegen sie die Treppe hoch. Diese machte eine Biegung und führte sie in eine weitere, noch prunkvoller ausgestattete Halle. Geschlossene Türen befanden sich an den Seiten, aber Smhee öffnete keine.
    »Du kannst dich darauf verlassen, daß der Magier vor seinen Gemächern Wachen aufgestellt hat.«
    Sie stiegen eine weitere Treppe hinauf und sahen gerade noch den Rücken eines Raggah in Richtung Halle verschwinden. An der Ecke hielt
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