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Der beste Sex aller Zeiten

Der beste Sex aller Zeiten

Titel: Der beste Sex aller Zeiten
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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– sie langt rüber und zwirbelt verlangend Ihren müden Schnürpsel. Nicht schon wieder, denken Sie, weil Ihre Gespielin vielleicht zur Gattung «unersättlich» oder
    «eine Stunde bis zum Orgasmus» gehört. Wenn Sie sich jetzt darauf einlassen, müssen Sie wieder in dieser anstrengenden Liegestütz-Stellung ackern, die sie so liebt, bzw. eine Ewigkeit an ihr rummachen, bis Ihnen Zunge oder Zeigefinger abfällt. Aber sagen Sie ihr ehrlicher-weise:
    «Heute nicht, du bist mir zu anstrengend, ich möchte jetzt lieber fernsehen», ist das ungalant und zieht verlängerte Zickigkeit nach sich.
    Nun könnten Sie ja auch nach Art der Frauen ein
    schlichtes «Ich hab keine Lust» von sich geben. Doch das kommt ebenfalls nicht gut an. Frauen glauben ja, sie hätten das Recht auf Lustlosigkeit für sich gepachtet.
    Daher machen sie sich wenig Gedanken, ob sie ihren Partner kränken mit einer unverblümten Abfuhr oder mit einer von ihren fadenscheinigen Ausreden, von denen sie ein ganzes Sortiment in petto haben: ihre Tage, die Tage vor ihren Tagen, Migräne, Unpässlichkeit, die Schwieger-mutter schläft nebenan … Und wenn der Verprellte dann meckert, ist er der dauernotgeile Penetrant.
    Aber wehe, sie will mal und er nicht! Ein normaler Mann hat immer zu wollen, vor allem wenn Madame
    ausnahmsweise so gnädig ist, den Anfang zu machen.
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    Warum hat er keine Lust? Liebt er sie nicht mehr? Findet er sie auf einmal doch zu dick? Die Brüste zu klein, die Beine zu kurz, die Zehen zu krumm? Dazu kommen noch ihre unerfüllte Lust (Sie wissen ja, wie niedrig das weibliche Frustrationspotenzial ist) und die Irritation, falls Sie vorher unvorsichtigerweise Bereitschaft signalisiert und/oder eine Mordsbeule in der Unterhose haben.
    Bei One-Night-Stands, aus denen Sie plötzlich
    rauswollen, weil Ihr Objekt bei näherer Inaugen-
    scheinnahme doch nicht mehr so heiß aussieht, etwa mit Bikinizonen-Behaarung vom Bauchnabel bis zu den
    Knien, ist das einfacher: Die Mutter, die vom Flughafen abgeholt werden muss, der stecken gelassene Auto-schlüssel oder ein prächtig inszenierter Asthmaanfall (Hausstaubmilben!) haben schon so manchem zum
    raschen Rückzug verholfen.
    Lebensgefährtinnen
    jedoch muss man dezenter
    abwimmeln. Regel Nummer eins ist schon mal, dass Sie Ihre Verweigerung begründen, und zwar ungefähr so:
    «Hase, es hat nichts mit dir zu tun, du bist so sexy wie eh und je, aber ich bin todmüde und gestresst!» Bei empfindsamen Damen legen Sie noch einen drauf, denn die denken sonst: «Früher war er so scharf auf mich, dass er abschalten konnte und Stress und Müdigkeit vergaß.
    Reize ich ihn nicht mehr?» Körperliche Gebrechen ziehen in dem Fall besser. Entlehnen Sie ein paar Klassiker von den Frauen: unerträgliche Migräne, Bauchweh, plötzliche Übelkeit, Rückenschmerzen usw. Das fünfte Mal in Folge wirkt das allerdings unglaubwürdig. Da müssen Krisen her, vorübergehende, versteht sich: «… beruflich kritische Phase, Existenzielles steht auf dem Spiel!»
    Eigentlich müsste man ja drüber reden. Aber in vielen Fällen würde die tiefere Wahrheit lauten: «Du turnst mich einfach nicht mehr so an», «Hier riecht’s immer mehr 241
    nach Fischmarkt» oder auch «Mopsi, vielleicht geht’s ja wieder, wenn du ein paar Kilo abnimmst!», und dann bricht der Terz erst richtig los. Mopsi kriegt Komplexe und Sie weniger Sex, als Ihnen lieb ist – nämlich gar keinen mehr. An die Wurzel selbst zu gehen, ihr etwa einen Weight-Watchers-Kurs, ein Fitness-Abo, eine Brustkorrektur oder eine Vorratsflasche Intimlotion zu schenken, ist ebenso kritisch.
    Eine Alternative zum Reden wäre das Handeln bzw.
    Nicht-Handeln. Sie gehen auf die Avancen Ihrer Amazone ein, aber nur bedingt: Sie stellen sich ein wenig blöd an, lutschen zu doll, gehen nicht in den Liegestütz («sorry, mein Rücken …!»). Oder Sie sagen:
    «Schatz, fang da unten schon mal ohne mich an, ich komm dann nach», und stellen sich nach einer Weile schlafend. Natürlich können Sie auch vor ihr ins Bad gehen und sich dann schlafend stellen, wenn sie
    wiederkommt; oder Ihren Unterleib so fest in die Decke einwickeln, dass sie keine Angriffspunkte hat. Nach ein paar Malen wird sie es sich gut überlegen, ob es sich lohnt, rüberzulangen.
    Sie finden’s im Prinzip gut, wenn sie rüberlangt, und wollen’s ihr nicht vermiesen? Okay, wie wär’s damit: Viele Frauen geben Ruhe, wenn sie ihren Orgasmus hatten. Ein bisschen Handarbeit wird schon noch gehen,
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