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Der beste Sex aller Zeiten

Der beste Sex aller Zeiten

Titel: Der beste Sex aller Zeiten
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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ein «Nicht-schon-wieder»-Gesicht, während aus seinem Munde der Spruch aller Schlappen-sprüche kommt: «Das ist mir noch NIE passiert!» Na bravo. Klar will er damit sagen, dass er nicht impotent ist, 222
    aber eine Frau hört da üblicherweise heraus: «… also muss es an dir liegen.»
    Wie so viele Frauen befürchtete früher auch ich, der Grund für seine Ladehemmung sei bei mir zu suchen (ich bin zu fett oder habe zu fett gekocht oder habe zur Handarbeit kein Fett benutzt
    …); dann erstarrte ich
    verschämt oder versuchte halbherzig, ihn wiederzubeleben (Beatmung, Handauflegen etc.), und wenn er dann, wie in neun von zehn Fällen, immer noch nicht anschwoll, fühlte ich mich endgültig als Versagerin.
    Jedenfalls, statt sich zu freuen, endlich mit mir im Bett zu liegen, versteift, äh, fixiert sich Bernd auf seinen ungehorsamen Gummizwerg und rubbelt auf «Teufel-komm-raus» dran herum (vergeblich), als wäre ich gar nicht da. Ich zicke: «Tja, wer ’nen Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.» Bernd verträgt jetzt nicht mal Ironie und faselt: «Du hast mich zu sehr unter Druck gesetzt.»
    Ach ja? Durch meine Leoparden-Dessous? Meine
    kundigen Griffe? Meine Tätigkeit als Sexkolumnistin?
    Warum schieben’s Männer so gern auf die Frau, wenn sie keinen hochkriegen? Als ob das eine unverzeihliche Niederlage wäre, die sie ganz schnell von sich weisen.
    Weil ein «echter Mann» ja allzeit stoßbereit sein muss und sowieso alles im Griff hat, auch seinen Schniedel. Dabei weiß doch schon jede 17-Jährige (spätestens, seit sie Zeugin ungewollter Erektionen war), dass man das Ding nicht nach Bedarf an- und ausschalten kann.
    Seine Schuldzuweisung lässt meinen letzten Rest an Lust zusammensacken wie seinen Bürzel, und ich erwidere:
    «Wenn, dann setzt ja wohl eher DU dich unter Druck.
    Typisch Mann: Für dich hat Sex mehr mit Leistung als mit Spaß zu tun. Glaubst du, ich erwarte die harte Nummer, obwohl du dich gerade stundenlang mit Alkohol und Nikotin zugemüllt hast?»
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    Unser Problem ist nicht, dass ich ihn für einen Loser halte, sondern dass er sich selber dafür hält, und das vergiftet unser Stelldichein. Da nützt es auch nichts, dass er mit einem Schlag ernüchtert ist; wenn die Lulle nicht will, gibt’s da meist nicht viel zu rütteln. Am besten zeigt man sich flexibel und geht zu einer anderen Tagesordnung über: Fummeln, Oralem, Kuscheln, Schlafen, Essen –
    wonach auch immer beiden der Sinn steht.
    Was ich mir beim Totalausfall wünsche? Wenn ich sehr angeturnt bin, kann er bei mir Hand anlegen. Oder Zunge.
    Oder beides. Manchmal geht ja dann doch wieder was bei ihm. Wobei es nicht zu empfehlen ist, einen Halbsteifen hektisch in die Frau zu stopfen. Das ist nicht nur peinlich verbissen, sondern geht auch noch allzu oft daneben bzw.
    wieder nach unten. Was dem Besitzer dann doppelt peinlich ist.
    Ging meine Lust jedoch mit seiner Erektion flöten, hat er ja endlich mal Zeit, sich auf die Suche nach meinen erogenen Zonen zu machen oder mich von Kopf bis Fuß zu streicheln. Insofern kann Frauen eine Schrumpfnudel sehr gelegen kommen! Ersatzweise nehme ich auch gern eine Mousse au Chocolat und dazu ein schönes Video, etwa «Das Piano».
    Sprich, man darf den Aussetzer nicht totschweigen (führt nur zu Betretenheit und düsteren Spekulationen), sondern wechselt ein paar Worte, und zwar in der Richtung, dass das einfach vorkommen kann, weil es so menschlich ist wie Achselschweiß-Flecken beim ersten Date oder ein unwillkürlicher Darmwind-Abgang. Was der Schlappschwanz beim Manne, ist die Trockenheit beim Weibe.
    Nur dramatisieren wir Frauen das nicht so. Werden wir mal nicht feucht, nehmen wir’s einfach hin oder überlegen uns Alternativen; wenn’s öfter vorkommt, kramen wir ein wenig in der Psyche und gehen zum Arzt, um nach
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    körperlichen Ursachen zu fahnden. Das könnten sich die Männer echt von uns abgucken.
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    KONDOM | Gib Gummi!
    Kondome sind zwar nicht gerade lustfördernd, aber russisches Roulette ist noch beknackter. Catherine hat die Nase voll von Tütenverweigerern.
    Ich muss gestehen: In Sachen Kondome war ich schon oft unvernünftig. Gerade da, wo man sie am gewissen-haftesten anwenden sollte – bei neuen Spielgefährten –, ist man am schärfsten und damit irgendwie gehirnamputiert.
    Erst neulich hatte ich wieder so einen Fall. Ich war so heiß auf diesen Kerl mit seinem sehenswerten Anhang, ich wollte ihn mir einfach einverleiben. Keiner von uns hatte einen
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