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Der Berg des Lichts

Der Berg des Lichts

Titel: Der Berg des Lichts
Autoren: Hans Kneifel
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die Krieger an und winkte Luxon und Necron.
    »Wir müssen das Schlimmste verhindern. Schnell! Auch wenn wir nichts gegen ihre Magie unternehmen konnten.«
    Fast gleichzeitig spannten die vier Krieger ihre Bögen und schossen die Pfeile ab. Die schwirrenden, heulenden Geräusche verwandelten sich in helles Klirren, als sich die Pfeilspitzen dicht vor den Körpern der Magier in prasselnde Funkenbündel verwandelten. Luxon stürmte los und hob das Schwert. Als er Aiquos damit bedrohte, drehte sich der Magier um und deutete mit dem Lichtstab auf Luxon.
    »Schon wieder du«, grollte er. Ein stechender Schmerz fuhr durch Luxons rechten Arm bis hinauf zur Schulter. Schnell sprang er zur Seite und packte das Schwert. Nur so konnte er verhindern, daß es aus den gefühllosen Fingern zu Boden polterte.
    »Hierher! Ergreift die Barbaren! Sie sind im Tempel!« schrie Cuyan laut.
    Aus dem Felsenkorridor kam die Antwort.
    »Wir kommen.«
    Einen Augenblick lang herrschte Verwirrung. Zarn und die anderen spannten erneut ihre Bögen. Die erfahrenen Krieger sahen ein, daß sie mit ihren fast nutzlosen Schüssen die Hexenmeister wenigstens abzulenken vermochten. Sie rissen die Pfeile aus den Köchern und schossen sie auf die drei Ziele ab. Die Hexenmeister standen in einem Hagel aus Lichtfunken.
    »Dank euch…«, keuchte Hoenna, als Necron sich voranschnellte und Luxon zur Seite riß.
    Chemi hatte sich nicht mehr gerührt. Die Loggharder feuerten jetzt ihre Pfeile gegen die Calcoper ab, die schreiend heranstürmten. Der Schwarm der heulenden Pfeile ließ sie auseinanderspringen und innehalten.
    »Ihr könnt nichts gegen uns tun«, schrie Miquom. Luxon winkte mit dem linken Arm und deutete auf den Ausgang, zur Treppe des Turmbauwerks hin. An der Stelle, an der er sich eben befunden hatte, schmetterte aus der Höhe des Tempels ein Blitz in den Stein und sprengte einen Hagel von Splittern los.
    Ein weiterer Pfeilschuß blendete Aiquos und Miquom.
    Die Eindringlinge flüchteten. Sie sprangen zuerst in den Schutz der massigen Säulen und versuchten, dem Angriff der Magier zu entkommen. Sie sahen nicht mehr, wie die beiden Herren des Lichts ihre Besinnung verloren; die Belastung war zu groß geworden, und die schwachen Kräfte der alten Männer schienen ihr nicht mehr gewachsen zu sein. Hinter den Flüchtigen schrien die Hexenmeister:
    »Die Barbaren!«
    »Fangt sie! Sie wollten die Herren des Lichts meucheln!«
    »Seht! Chemi haben sie getötet…«
    »Ihnen nach!«
    Im Tempel erhob sich ein wildes Geschrei. Die Calcoper, Krieger und Gardisten des Quaron, sahen zuerst nicht, wen sie verfolgen sollten. Als Yzinda und Dani die untersten Stufen erreichten, drehten sich die Krieger wieder um und sicherten den kleinen Vorsprung der Flüchtenden mit gezielten Schüssen. Kukuar hatte die Fackel des Shallad gepackt und schwang sie hoch über dem Kopf, um die dunklen Stufen auszuleuchten.
    »Zurück zum Dach! Es sind zu viele Gegner.«
    Luxon keuchte. Der Schmerz in seinem Arm begann jetzt, nach dem Schock, zu toben. Aber wie alle anderen sprang und rannte er von Stufe zu Stufe und fragte sich, wohin sie jetzt flüchten sollten.
    Ein kühner Gedanke breitete sich in seinen Überlegungen aus.
    Zunächst zählte er die Mitglieder seiner Gruppe. Bis auf Zarn und Warden waren sie alle in seiner unmittelbaren Nähe und atmeten schwer, während sie die unzähligen Treppenstufen hinter sich ließen. Nun tauchte hinter ihnen auch Warden mit fast leerem Köcher auf.
    Luxon rief:
    »Wir flüchten dorthin, wo sie es am wenigsten erwarten.«
    »Doch nicht etwa zur Neuen Flamme?« rief Necron.
    »Ja. Dorthin. Nicht direkt, sondern in die Unterkünfte der Chronisten. An jenen Stellen wissen wir besser Bescheid als die Zaketer. Oder nicht?«
    »Wenn die Quelle nicht davongeschwebt ist.«
    »Wer weiß? Ich erwarte das Schlimmste.«
    Er war sicher, daß Aiquos und die beiden anderen Hexenmeister alle Schuld auf die Barbaren abwälzen würden. Ebenso sicher war es, daß diese ruchlose Tat jeden Zaketer in Aufregung und Wut versetzen würde. Jetzt mußte jeder Jagd auf die Fremden machen. Der letzte Rest fragwürdiger Sicherheit, der in der Fähigkeit lag, sich zu verstecken, war endgültig dahin.
    Und… von den Herren des Lichts hatte er, obwohl sie von ihnen angesprochen worden waren, nichts erfahren. Nicht einmal einen Schimmer der wirklichen Vorgänge.
    Fast gleichzeitig verließen Kukuar und Necron den Turm. Ihr erster Blick galt der Qualle. Tatsächlich
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