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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar
Autoren: Jason Dark
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Kettensäge.
    Auch der Barbar ahnte dies. Er drehte sich halb herum. Er wusste, das er seine Hände freihaben musste. Noch hielt er damit Purdy Prentiss fest.
    Die ließ er fallen, als wäre der Körper plötzlich heiß geworden. Sie prallte gegen den Pfahl, rutschte an ihm entlang zu Boden und schlug zu den Füßen des Barbaren auf.
    Ich hoffte, dass ihr nichts passiert war, aber mein eigentliches Ziel war jetzt die Kettensäge.
    Auch das Ziel des Barbaren!
    Wir wollten beide das Gleiche, und wir bewegten uns von verschiedenen Seiten auf das Mordinstrument zu. Ich war fest entschlossen, es einzusetzen, auch wenn ich im Normalfall davor zurückgeschreckt wäre. Hier musste ich es tun. Hier hatte der Barbar alle menschlichen Regeln außer Kraft gesetzt.
    Wer schaffte es, Erster zu sein?
    Es ging um Sekunden. Die letzten beiden Meter wünschte ich mir, fliegen zu können, was allerdings nicht zu schaffen war. Ich hetzte weiterhin über den harten und staubigen Boden, bis ich so weit war, mich nach vorn werfen zu können, um die Kettensäge zu fassen.
    Ich warf mich ihr entgegen.
    Das Gleiche tat der Barbar von der anderen Seite.
    Wer schaffte es zuerst?
    Die Hoffnung war da. Sie blieb auch. Ich setzte alles ein. Ich machte mich so lang wie möglich und hatte trotzdem das Nachsehen.
    Der Barbar war schneller. Ich hörte seinen dumpfen Triumphschrei, als er die Kettensäge mit nur einer Hand umfasste und sie mit einer heftigen Bewegung an sich riss.
    Er blieb dabei liegen. Er riss die Waffe hoch und schwenkte sie für einen Moment wild über seinen Körper. Obwohl er sie nur mit einer Hand hielt, kippte sie nicht weg, und er rollte sich mit der Kettensäge in der Hand zur linken Seite hin, sodass er mir den Rücken zudrehte, was ihm nichts ausmachte. Er war sich seiner Kraft bewusst.
    Ich kroch ebenfalls weiter, weil ich ihn haben wollte. Nur keine Distanz zwischen uns bringen, denn wenn er die entsprechende Bewegungsfreiheit bekam, sah es für mich übel aus.
    Und dann schrie die Säge auf!
    Der Barbar hatte das Startband gezogen. Er hielt das Mordding noch immer über dem Kopf, erhielt aber von mir einen harten Tritt in den Rücken, der ihn ein Stück von mir weg und nach vorn rutschen ließ.
    Die Säge senkte sich.
    Der Barbar drehte sich herum.
    Er wusste mich hinter seinem Rücken. Das sollte nicht mehr so sein. Er wollte mich von vorn sehen, um seine Waffe einsetzen zu können.
    Ich lag noch immer am Boden. Was ich machte, war riskant, doch ich sah keine andere Möglichkeit. Mir war meine Waffe eingefallen, die in seinem Rockbund steckte. An die musste ich herankommen. Wir befanden uns in der gleichen Zeitebene. Wenn ich jetzt schoss, würde er mir nicht mehr entwischen können.
    Ich rutschte tiefer. Wenn er sich drehte, lag sein Kopf nicht mit dem meinen in einer Höhe.
    Das Geräusch der verdammten Säge schien meine Trommelfelle zerreißen zu wollen. Es war der akustische Bote des Todes, dem ich entrinnen musste. Ich setzte alles auf eine Karte. Dass ich mich dabei in höchste Lebensgefahr brachte, stand fest.
    Beide Hände zielten auf seinen Rockbund. Ich spürte zum ersten Mal die Haut des Barbaren. Sie war trocken, wie abgewischt. Dann klemmte das kalte Metall der Waffe zwischen meinen Händen.
    Dass ich in diesen Sekunden zwischen Leben und Tod schwebte, daran dachte ich nicht. Es war nur wichtig, die Beretta zu fassen und dann schneller zu sein als dieses Mordmonster.
    Ich hatte sie frei!
    Genau das merkte auch der Barbar. Die kreischende Säge mit beiden Händen festhaltend, richtete er sich auf. Er setzte sich hin. Er hockte dabei nahe vor mir, die Waffe schwankte schaukelnd über seinem Kopf.
    Ich lag noch immer und so verdammt nahe bei ihm.
    Er senkte die Waffe.
    Ich schoss im Liegen.
    Die Beretta ruckte kurz in meiner rechten Hand. Der Lauf spie zwei geweihte Silbergeschosse aus, von der beide in die Brust der Gestalt einschlugen.
    Ich feuerte noch ein drittes Mal. Mein Gesicht war dabei verzerrt, und als die Kugel in die Fratze des Barbaren einschlug, da musste ich wieder einen Schrei loswerden.
    Der Barbar kippte nach hinten, während ich mich aufrichtete.
    Er lag auf dem Rücken. Wie im Krampf hielt er die verdammte Kettensäge fest. Er wollte sie und seine Arme höher stemmen, was er nicht mehr schaffte. Die Säge wurde ihm plötzlich zu schwer. Er besaß auch nicht mehr die Kraft, sie wegzuschleudern.
    Aber sie lief noch immer.
    Und auch als sie mit dem Sägeblatt zuerst auf sein Gesicht fiel. Da
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