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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar
Autoren: Jason Dark
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werde ihn ansprechen und mich als seine Geliebte zu erkennen geben. Das muss ihm doch entgegenkommen. Ich war seine Geliebte und werde ihm erklären, dass ich es wieder sein möchte. So einfach kann es sein, John.«
    »Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt.«
    Sie lachte scharf. »Das weiß ich nicht? Oh doch, ich weiß Bescheid. Sogar verdammt gut Bescheid. Durch mein erstes Leben habe ich ein verflucht hartes Los zu tragen. Das war bei Eric auch der Fall. Es ist möglicherweise Bestimmung, dass Atlantis zum Grab für uns wird. Anders kann ich es nicht sehen. Und es ist dann wichtig, dass du es schaffst, dieser Welt zu entkommen.«
    Obwohl ich in ähnlichen Situationen auch einen bestimmten Fatalismus gezeigt hatte, konnte ich hier auf keinen Fall zustimmen. So lief der Hase nicht, und das erklärte ich Purdy auch.
    »Entweder zu zweit oder keiner von uns.«
    Sie sah aus, als wollte sie mir eine Antwort geben. Dann verdrehte sie die Augen und schüttelte den Kopf.
    Ich wandte mich wieder dieser unsichtbaren Grenze zu, hinter der ich das Monstrum sah. Es hatte seine Kettensäge abgestellt, hielt die Waffe aber noch fest und schien auf etwas zu warten. Möglicherweise bereitete es sich auch auf ein Weiterkommen vor. An dem kalten Maskengesicht jedenfalls war nichts zu erkennen, und das helle Weiß der Augen gab uns auch keine Antwort. Dass etwas passieren würde, stand fest. Schließlich hatte er uns nicht grundlos in die Höhle gelockt. Hier befand sich seine wahre Heimat. Hier musste er die letzten Jahrtausende verbracht haben und war der absolute Herrscher.
    Er holte uns.
    Es war tatsächlich wie ein Sog, der uns zunächst als leichter Hauch erfasste, sich sehr schnell verstärkte und plötzlich zupackte, als bestünde er aus zahlreichen Fingern.
    Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Die unsichtbare Kraft war einfach da, und auch Purdy bekam nicht die geringste Chance. Andere Kräfte hatten hier das Sagen. Unzählige Geister umstürmten uns. Sie griffen immer härter zu. Sie erwischten mich. Sie trieben zuerst Purdy Prentiss nach vorn, ich sah sie stolpern, fast fallen und bekam auch den entsetzten Ausdruck in ihrem Gesicht mit. Sie streckte ihre Hände vor, um irgendwo Halt zu finden, und genau den fand sie nicht, denn sie fasste ins Leere.
    Plötzlich erwischte es auch mich. Ich wirbelte um die eigene Achse. Ich drehte mich sehr schnell und verlor auch die Orientierung.
    Trotzdem blieb ich mit den Füßen auf dem Boden. Ich ging und stolperte dabei weg. Der Sog ließ mich nicht los. Einmal überkam mich das Gefühl, dass mein Körper zusammengedrückt wurde, als hätte man mich in eine Schaufensterscheibe gepresst.
    Dann war ich durch.
    Meine Körperfunktionen arbeiteten wieder. Ich konnte mich bewegen, ich atmete wieder, und ich sah genau, wer zum Greifen nahe vor mir stand.
    Es gab die Grenze nicht mehr.
    Jetzt hatte uns der Barbar!
    ***
    Es war nicht mehr nötig, dass sich Purdy Prentiss freiwillig in seine Gefangenschaft begab. Der Barbar hatte auch so dafür gesorgt, dass wir in seine Nähe gerieten.
    Gab es noch die Zeitschleuse?
    Nein, das glaube ich nicht. Die Grenzen hatten sich wieder verschoben. Nichts trennte uns mehr. Wir standen vor ihm. Ich brauchte nicht lange, um dies für mich auszunutzen. Es konnte nur von Vorteil sein, dass er uns in seine Welt geholt hatte.
    Diesmal würde ich ihn treffen. Er würde der Kugel nicht mehr entgehen können.
    Mit Purdy sprach ich nichts ab. Meine Bewegungen waren schnell und fließend. Wie oft hatte ich die Beretta schon gezogen, und das tat ich auch jetzt.
    Die Waffe schien mir in die Hand zu fliegen, aber ich sah auch, dass sich der Barbar bewegte. Auch er besaß eine Waffe. Zwar verbreitete sie im Moment keine tödliche Gefahr, aber er konnte sie auch anders einsetzen.
    Ich kam nicht mehr zum Schuss. Die Mündung hatte sich nicht mal auf ihn eingependelt, da schlug er praktisch aus dem Handgelenk heraus zu.
    Etwas blitzte seitlich vor meinen Augen auf, und dann erwischte der kalte Stahl mit seiner flachen Seite meinen Kopf. Der wuchtige Treffer schleuderte mich zurück. Ich vergaß meine Beretta. Ich befand mich irgendwie auf dem Weg nach hinten. Ich sah nichts mehr, obwohl ich die Augen offen hielt. Eine tiefe Schwärze raste auf mich zu, die dann explodierte und sich in zahlreiche Sterne und Streifen auflöste.
    Dass ich zu Boden fiel, merkte ich nicht mehr. Der Schlag hatte mir das Bewusstsein geraubt...
    Die Staatsanwältin Purdy Prentiss starrte
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