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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar
Autoren: Jason Dark
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derartiges Wesen vorgehen wollen.«
    »Auch da stimme ich dir zu. Aber ich denke da noch einen kleinen Schritt weiter. Bisher ist es noch eine Theorie, die sich allerdings sehr schnell drehen kann. Deshalb bin ich gekommen, um dich vorzuwarnen, und ich denke, dass du daraus die richtigen Schlüsse ziehen wirst.«
    »Das könnte sein.«
    Myxin nickte. Diese Geste sah so aus, als wäre sein Besuch bei mir beendet. Tatsächlich stand er auf und lächelte mich mit seinen schmalen Lippen an. »Ich denke, dass du erfahren genug bist, um das Richtige zu unternehmen. Noch mal, John: Du darfst ihn auf keinen Fall unterschätzen, und du musst daran denken, dass er sich wieder bewaffnet. Wann er wirklich erscheint und was er tatsächlich vorhat, das kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Dann bin ich dir zumindest für die Warnung sehr dankbar.«
    »Das musste so sein.«
    »Und du hältst dich heraus?«
    Er lächelte. »So genau kann ich dir das nicht sagen. Es kommt darauf an, wie es läuft. Vielleicht ist die Spur nach vorn auch eine zurück.«
    »Nach Atlantis vielleicht?«
    Er deutete so etwas wie eine Verbeugung an. »Zum Beispiel, mein Freund.«
    Ich argumentierte weiter. »Wäre da nicht eine Reise in die Vergangenheit besser?«
    »Wenn man ihn dort finden könnte, schon. Aber man kann sich nicht sicher sein. Kara und ich haben es versucht. Nur haben wir ihn in unserer alten Heimat nicht gesehen. Er ist unterwegs oder schon da.«
    Was sollte ich dazu sagen? Ich musste dem kleinen Magier einfach glauben. Zumal ich wusste, dass jemand wie Myxin nicht grundlos die Pferde scheu machte.
    »Du bist jedenfalls informiert, John, deshalb werde ich dich auch jetzt verlassen.«
    Ich hätte ihn gern aufgehalten und ihm noch Fragen gestellt, aber ich kannte Myxin. Wenn er sich einmal durchgerungen hatte, dann führte er es auch durch.
    Ich bat ihn noch, die anderen Freunde zu grüßen, was er mir auch versprach, dann legte er seine Hände gekreuzt vor die Brust, schloss für einen Moment die Augen, und ich konnte nur zusehen, wie die Gestalt des kleinen Magiers allmählich durchsichtig wurde und sich wenig später ganz auflöste.
    Ich blieb auf dem Platz stehen und schüttelte den Kopf. Diese magischen Reisen waren nach wie vor für mich ein Phänomen, obwohl ich sie des Öfteren selbst erlebt hatte, aber so anzukommen und dann auch wieder zu verschwinden wie Myxin würde mir wohl nie gelingen. Etwas ratlos blieb ich in meinem Wohnzimmer zurück und schaute auf die leere Teetasse, die Myxin als Erinnerung zurückgelassen hatte.
    Jetzt lag es an mir, etwas zu tun. Man hatte mir den Ball hingeschossen, doch ich hatte kaum einen Punkt, an dem ich ansetzen konnte, bis auf einen.
    Die Staatsanwältin Purdy’s Prentiss, die auch zu meinen Freunden gehörte. Ich hatte sie bei einem Fall kennen gelernt, in dem es auch um ein atlantisches Erbe gegangen war. Purdy hatte herausgefunden, dass sie in diesem Kontinent früher einmal gelebt hatte, aber dann nach einer Hetzjagd umgekommen war.
    Ich stand am Telefon und klopfte mit dem Zeigefinger mehrmals auf den Hörer. Dabei überlegte ich, ob ich sie anrufen und warnen sollte. Es wäre leicht gewesen, doch da gab es noch ein anderes Problem. Ich wollte sie nicht unnötig in Sorge versetzen, denn noch gab es keine Beweise.
    Andererseits war Purdy tough genug, um auch dies durchstehen zu können. Besser zu früh als zu spät, und deshalb wählte ich auch ihre Nummer. Sie lebte in der großen Wohnung allein. Nach Eric La Salle’s Tod hatte sie sich in ihre Arbeit gestürzt. Es war die beste Art, um über diesen Schmerz hinwegzukommen.
    Purdy Prentiss war nicht zu Hause. Zwar hörte ich ihre Stimme, die jedoch stammte von einem Anrufbeantworter. Ich meldete mich und erklärte, dass ich es später noch mal versuchen wollte.
    Im Moment konnte ich persönlich nichts tun. Aber ich brauchte jemanden, mit dem ich über den Fall reden konnte. Der Mann hieß Suko, war Freund und Kollege zugleich und wohnte nebenan...
    ***
    Das Geräusch der Säge!
    Purdy Prentiss wollte es nicht glauben. Sie presste die Hände gegen ihre Ohren, nachdem sie die erste Starre überwunden hatte, aber es blieb trotzdem bestehen.
    Sie sah weder die Säge noch die Gestalt. Das Geräusch erreichte sie aus dem Unsichtbaren, doch sie wusste, dass sich der Unheimliche in der Nähe aufhalten musste. Die Umgebung war dunkel, sie eignete sich perfekt dafür.
    Nach einer Weile ließ Purdy die Hände sinken und drehte sich auf der
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