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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag
Autoren: Stephen King
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nirgends hin außer hinüber zum Bett, auf dem ich mein tränennasses Gesicht aufs Kissen legen und den Gott, an den ich nicht recht glauben kann, bitten werde, meiner Sadie einen Schutzengel zu schicken, damit sie leben kann. Und lieben. Und tanzen.
    Leb wohl, Sadie.
    Du hast mich nie gekannt, aber ich liebe dich, Schatz.

Bürgerin des Jahrhunderts (2012)
    BÜRGERIN DES JAHRHUNDERTS (2012)
    1
    Ich vermute, dass die Heimat des Famous Fatburgers verschwunden ist, ersetzt durch einen L . L. Bean Express, aber ich weiß es nicht mit Sicherheit; ich habe mir nie die Mühe gemacht, es im Internet zu recherchieren. Ich weiß nur, dass Al’s Diner noch da war, als ich von all meinen Abenteuern zurückkehrte. Und die Welt um ihn herum auch.
    Zumindest bisher.
    Über den Bean Express weiß ich nichts, weil der Tag meiner Rückkehr mein letzter Tag in Lisbon Falls war. Ich fuhr in mein Haus in Sabbatus, holte den versäumten Schlaf nach, packte dann zwei Koffer, nahm meine Katze mit und fuhr nach Süden. Bei einem Tankstopp in Westborough, einer Kleinstadt in Massachusetts, fand ich, dass sie für einen Mann ohne besondere Aussichten, einen, der vom Leben nichts mehr erwartete, gut genug war.
    In der ersten Nacht blieb ich im Westborough Hampton Inn. Dort gab es einen kostenlosen WLAN -Zugang. Ich loggte mich ein – wobei mein Herz so raste, dass Leuchtpunkte durch mein Blickfeld flitzten – und rief die Website der Dallas Morning News auf. Nachdem ich meine Kreditkartennummer eingegeben hatte (ein Vorgang, den ich wegen meiner zitternden Finger mehrmals wiederholen musste), hatte ich Zugriff auf das Archiv. Die Meldung, dass ein Unbekannter auf Edwin Walker geschossen habe, war am 11. April 1963 da, aber am 12. April gab es nichts über Sadie. Auch in der nächsten und übernächsten Woche nicht. Ich fahndete weiter.
    Die Geschichte, die ich suchte, fand ich in der Ausgabe vom 30. April.
    2
    GEISTESGESTÖRTER VERLETZT EXFRAU MIT MESSER UND VERÜBT SELBSTMORD von Ernie Calvert
    ( JODIE ) Der 77-jährige Deacon »Deke« Simmons und Ellen Dockerty, Direktorin des Denholm Consolidated School District, kamen am Sonntagabend zu spät, um zu verhindern, dass Sadie Dunhill verletzt wurde, aber für die beliebte 28-jährige Schulbibliothekarin hätte alles viel schlimmer ausgehen können.
    Der für Jodie zuständige Wachtmeister Douglas Reems erklärte dazu: »Wären Deke und Ellen nicht rechtzeitig gekommen, wäre Miss Dunhill fast sicher ermordet worden.«
    Die beiden Lehrkräfte waren mit einem Thunfischauflauf und einem Brotpudding gekommen. Keiner der beiden wollte über ihre heldenhafte Intervention sprechen. Simmons’ einzige Äußerung war: »Ich wollte, wir wären früher hingekommen.«
    Wie Wachtmeister Reems berichtete, hat Simmons den weit jüngeren John Clayton aus Savannah, Georgia, überwältigt, nachdem Miss Dockerty die Auflaufform nach ihm geworfen und ihn so abgelenkt hatte. Simmons nahm ihm einen kleinen Revolver ab. Daraufhin zückte Clayton das Messer, mit dem er seine Frau im Gesicht verletzte und sich anschließend selbst die Kehle durchtrennte. Simmons und Miss Dockerty bemühten sich vergeblich, die Blutung zu stillen. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch Claytons Tod feststellen.
    Miss Dockerty teilte Wachtmeister Reems mit, Clayton habe seiner Exfrau anscheinend schon monatelang nachgestellt. Das Personal der Denholm Consolidated war gewarnt, Miss Dunhills Exmann könne gefährlich sein, und Miss Dunhill hatte ein Foto von Clayton zur Verfügung gestellt, aber Direktorin Dockerty sagte, er habe sein Aussehen stark verändert.
    Miss Dunhill wurde mit einem Krankenwagen ins Parkland Memorial Hospital in Dallas gebracht, wo ihr Zustand als stabil bezeichnet wird.
    3
    Ich war noch nie eine Heulsuse, o nein, aber in jener Nacht machte ich alles wieder wett. In jener Nacht weinte ich mich in den Schlaf, und zum ersten Mal seit Langem war mein Schlaf tief und erholsam.
    Am Leben.
    Sie lebte.
    Für den Rest ihres Lebens entstellt – o ja, zweifellos –, aber am Leben.
    Sie lebte, lebte, lebte.
    4
    Die Welt existierte weiter, und sie sorgte weiter für Harmonie … oder vielleicht brachte ich sie dazu, für Harmonie zu sorgen. Wenn wir diese Harmonie selbst produzieren, nennen wir sie wohl Gewohnheit. In Westborough bekam ich erst eine Stelle als Aushilfs-, dann als Vollzeitlehrer. Für mich war es keine Überraschung, dass der Direktor der hiesigen Highschool ein engagierter Footballfreak namens Borman
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