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Der Angstmacher

Der Angstmacher

Titel: Der Angstmacher
Autoren: Jason Dark
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Es geschah zu einer Zeit, über die kein Geschichtsbuch je berichtet hatte.
    Doch es gab schon damals Gut und Böse. Besonders das Böse war sehr stark, namentlich in Asmodis manifestiert, der seine Macht ausbauen wollte, um die anderen zu unterdrücken.
    Auch damals schon versuchten Dämonen, seine Macht zu brechen. Durch Intrigen und Gewalt wollten sie den Teufel von seinem Thron stoßen.
    Einer von ihnen hieß Schaazar. Er zählte sich zu den Mächtigen, war aber nicht mächtig genug, um den Teufel zu stürzen. Der lockte ihn in eine Falle.
    Schaazar hatte das Nachsehen. Erlag vor dem Teufel, war durch magische Fesseln wehrlos gemacht worden und starrte auf Asmodis, der, eingehüllt in sein Höllenfeuer, vor ihm stand und ihm die Strafe erklärte.
    Sie befanden sich in einer Welt der ewigen Finsternis. Sie war die Leere und das kalte Grauen. In dieser Welt wurde die Angst geboren, hier besaß sie ihre Quelle, um sich anschließend ausbreiten zu können. Es war die Welt ohne positives Denken, ohne Freude und auch ohne Licht. Nur die Angst lauerte in der tiefen Schwärze. Sie war wie ein Tier, hinterhältig, gefräßig, nahm alles für sich ein und würde die Seelen zerfressen.
    Das wußte auch der Teufel. Und er weidete sich an den Ängsten des gefangenen Schaazar. Wie ein Wurm hatte sich der Dämon vor ihm gewunden.
    »Na, du Held, spürst du es? Spürst du, wie die Angst in dich kriecht, wie sie einen Namen bekommt? Nämlich deinen. Du hast mich vom Thron stoßen wollen, das gelingt niemandem. Ich bin besser, denn ich bin der Herrscher, aber ich werde dich nicht töten. Ich mache dich bereit für die Zukunft, und ich werde dich trennen. Auf dereinen Seite wird deine verfluchte Seele sein, die auch einen Namen hat Angst. Auf der anderen Seite gibt es noch deinen Korper, der ebenfalls zu etwas zu gebrauchen ist. So sollen Körper und Seele trotz allem überleben Schaazar, und irgendwann einmal wieder zusammengeführt werden.«
    Der Teufel lachte. Aus seinem Maul drangen, zusammen mit den häßlichen Lauten, dicke Wolken. Er hatte seinen Spaß daran, den anderen zu erniedrigen. »Und weißt du, wie ich deinen Geist vom Körper trenne, Schaazar. Ganz einfach, ich werde deine Haut nehmen, sie abziehen und sie dann in Streifen schneiden. Das ist alles, mehr nicht. Aber es reicht, es reicht für alle Zeiten…«
    Schaazar erwiderte nichts. Er wußte auch, daß Asmodis nicht bluffte. Wenn der Teufel etwas versprach, führte er es auch durch. Da kannte er kein Pardon.
    Der Dämon erwiderte nichts. Es hatte keinen Sinn, den Teufel umstimmen zu wollen. Bevor er ihn tötete, würde er ihn quälen, denn Schaazar lebte noch, und der Teufel würde den ersten Teil seiner furchtbaren Rache genießen.
    Die magischen Fesseln verdammten Schaazar zur Bewegungsunfähigkeit. Er konnte keines seiner Glieder rühren, mußte liegenbleiben und auf sein Ende warten.
    Asmodis bückte sich zu ihm nieder. Das Feuer war nah. Schaazar spürte dessen Kraft. Es brannte sich in seinen Körper.
    Dann brüllte er.
    Doch seine Schreie verklangen in der absoluten Schwärze der Dimensionen.
    Niemand hörte sie oder wollte sie hören.
    Und der Teufel löste sein Versprechen ein. Erzog seinem Feind die Haut in dünnen Streifen vom Körper.
    Wie gesagt, das geschah zu einer Zeit, von der kein Geschichtsbuch je etwas berichtet hatte.
    Die Welt war noch nicht so, wie sie einmal sein sollte. Aber der Teufel überlebte, und Schaazar irgendwie auch. Nur auf eine Art und Weise, die den Menschen die Angst brachte.
    Denn Schaazar war der Angstmacher!
    ***
    Sie stand vor dem Spiegel, schaute auf die Fläche, sah ihr Gesicht und überlegte, ob sie tatsächlich ein Jahr älter geworden war. Daran gab es nichts zu rütteln. Am gestrigen Tage noch war sie erst neunzehn gewesen, heute wurde sie zwanzig.
    Ein wunderschönes, ein herrliches Alter, auf das sich Sally Saler auch freute, dennoch wußte sie nicht, ob sie darüber auch traurig sein konnte, denn sie hatte ihre Jugend fast hinter sich gelassen. Es war schon ein Einschnitt.
    Sally hob die Arme und fuhr mit beiden Händen durch ihr Gesicht. Sie betrachtete dabei ihre Finger. Sehr schmal, geschmeidig und lang waren sie. Künstlerhände, sagte man dazu. In der Tat gehörte Sally Saler zu den Menschen, die künstlerisch sehr begabt waren. Für sie war die Musik das Maß aller Dinge. Sie liebte Melodien, Töne, Rhythmen, und sie wußte, daß sie zu ihrem Geburtstag ein besonderes Geschenk bekommen sollte. Etwas, das
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