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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund
Autoren: David Baldacci
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sonst.
    Die Autos bogen in eine Einfahrt, und Cove hielt an, machte noch ein paar Fotos und fuhr dann zurück. Das war es für diesen Abend, wie es schien. Er kehrte an den einzigen Ort zurück, an dem er sich jetzt sicher fühlen konnte, und es war nicht seine Wohnung. Als er abbog und Gas gab, schienen zwei Scheinwerfer aus dem Nichts aufzutauchen und sich in seinen Rückspiegel einzubrennen. Das war nicht gut, nicht auf einer Straße wie dieser. Cove hatte es stets nach Möglichkeit vermieden, die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen zu erregen. Er machte kehrt; das Auto hinter ihm tat dasselbe. Okay, jetzt wurde es ernst. Er gab wieder Gas. Sein Verfolger ließ sich nicht abschütteln. Cove griff an sein Gürtelhalfter, zog die Pistole heraus und vergewisserte sich, dass sie entsichert war.
    Er starrte in den Rückspiegel und versuchte zu erkennen, mit wie vielen Leuten er es zu tun hatte. Aber es war zu dunkel, da es an dieser Strecke keine Straßenbeleuchtung gab. Die erste Kugel ließ seinen rechten Hinterreifen platzen, die zweite den linken. Während er darum kämpfte, den Wagen unter Kontrolle zu halten, kam ein Laster aus einer Nebenstraße und rammte ihn in die Seite. Wäre das Fenster geschlossen gewesen, hätte Cove sich eine schwere Kopfverletzung an der Scheibe zugezogen. An die Vorderseite des Lasters war ein Schneepflug montiert, obwohl es gar nicht Winter war. Das Fahrzeug beschleunigte und schob Coves Wagen quer über die Straße. Er spürte, dass sein Wagen umzukippen drohte, dann stieß der Laster seine Limousine über die Leitplanke, die eigentlich hier errichtet worden war, um Fahrzeuge daran zu hindern, über die steile Böschung zu stürzen, die sich auf dieser Seite der Straßenkurve befand. Der Wagen kippte um und rollte den steinigen Abhang hinunter. Beide Türen sprangen auf, während sich das Auto immer wieder überschlug und schließlich am Ende der  Böschung landete und in Flammen aufging.
    Der Wagen, der Cove verfolgt hatte, hielt an. Ein Mann stieg aus, lief zur verbeulten Leitplanke und blickte nach unten. Er sah das Feuer und die Explosion, als sich die Benzindämpfe entzündeten, dann kehrte er zu seinem Wagen zurück. Beide Fahrzeuge gaben Gas und verließen eilig den Schauplatz.
    Unterdessen erhob sich Randall Cove langsam von der Stelle, an die er geschleudert worden war, als die Fahrertür beim ersten Überschlag aufgesprungen war. Er hatte seine Waffe verloren, und es schien, dass er sich ein paar Rippen angeknackst hatte, aber er war am Leben. Er blickte auf das, was von seinem Wagen noch übrig war, und dann hinauf zur Straße, wo die Leute davongerast waren, die ihn zu töten versucht hatten. Dann stand er und stieg mit wackligen Beinen die Böschung hinauf.
    Web hielt sich die verletzte Hand, und sein Kopf schien jeden Moment explodieren zu wollen. Es war, als hätte er drei kräftige Schlucke Tequila genommen und müsste sie wieder von sich geben. Das Krankenzimmer war leer. Draußen stand ein Bewaffneter, der darauf achten sollte, dass Web nichts zustieß jedenfalls nicht mehr, als ihm ohnehin schon zugestoßen war.
    Web hatte den ganzen Tag und bis tief in die Nacht dagelegen und nachgedacht, was geschehen war. Doch seit man ihn hierher gebracht hatte, war er der Antwort kein Stück näher gekommen. Webs Vorgesetzter hatte bereits vorbeigeschaut, zusammen mit mehreren Leuten von Hotel und einigen Scharfschützen von Whiskey und X-Ray. Sie hatten kaum etwas gesagt, da sie alle noch unter Schock standen und nicht fassen konnten, dass ihnen etwas Derartiges hatte passieren können. Und in ihren Augen hatte Web das Misstrauen gesehen, die Frage, was da draußen mit ihm geschehen war.
    »Es tut mir Leid, Debbie«, sagte Web zum Bild von Teddy Riners Witwe. Dasselbe sagte er zu Cynde Plummer, der Frau von Cal, die nun ebenfalls zur Witwe geworden war. Er ging die Liste durch, insgesamt sechs Frauen, die er alle gut kannte. Ihre Männer waren seine Partner, seine Kameraden gewesen.
    Er ließ seine verletzte Hand los und berührte damit das metallene Bettgestell. Welch armselige Wunde nach einem solchen Kampf! Er hatte nicht einen direkten Treffer abbekommen. »Nicht ein einziger verdammter Schuss hat mich getroffen«, sagte er zur Wand. »Nicht ein einziger! Ist dir klar, wie unglaubwürdig das klingt?«, schrie er den Infusionsständer an, bevor er wieder verstummte.
    »Wir werden sie kriegen, Web.«
    Web erschrak über die Stimme, weil er nicht gehört hatte, dass jemand in
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