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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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sie verlegen. Es war eine absolut dumme Episode aus ihrer Vergangenheit.
    „Seit wann seid ihr geschieden?“
    „Ungefähr zwei Monate.“
    „Zwei Monate? Willst du mir damit sagen, dass du dieses ganze letzte Jahr mit deinem Ehemann zusammengelebt hast?“
    „Warum regst du dich so auf? Du tust gerade so, als hätte ich dich betrogen. Nein, ich habe nicht mit meinem Mann zusammengelebt. Wir sind seit ungefähr vier Jahren getrennt. Ich habe mir nur nie die Mühe gemacht, die Scheidung einzureichen, und er ebenso wenig. Bis vor Kurzem.“
    „Was ist passiert?“
    „Nichts, was ich mit dir diskutieren möchte. Der entscheidende Punkt ist, dass ich noch verheiratet war, als derDetektiv mich gefunden hat. In dem Brief hat Louise – so heißt meine biologische Mutter – erwähnt, dass sie gern meinen Mann kennenlernen würde.“
    „Warum hast du ihr nicht die Wahrheit gesagt, als du mit ihr telefoniert hast?“
    Der Wagen glitt über die asphaltierte Schnellstraße. Hannah drehte den Kopf nach rechts und gab vor, sich für die Reklametafeln zu interessieren. „Zum einen, weil sie gesagt hat, dass wir zusammenkommen sollten, solange noch Zeit ist. Ich fürchte, sie ist sehr krank, und ich will sie nicht aufregen. Sie ist eine alte Frau. Darum habe ich dich engagiert. Wir treten gemeinsam dort auf, ich die lang verlorene Tochter, du mein Mann. Wir werden freundlich zueinander sein. In zwei Tagen wirst du einen geschäftlichen Anruf erhalten und nach Southport Beach zurückkehren. Wenn ich mich vergewissert habe, dass sie es verkraften kann, werde ich ihr die Wahrheit sagen.“
    „Klingt ziemlich schräg, finde ich.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, dich um deine Meinung gebeten zu haben.“
    „Hey, kein Grund zur Sorge, Baby. Das werde ich dir nicht extra berechnen, aber ich kenne mich aus. Zu meiner Zeit habe ich öfter mal eine Show abgezogen.“
    „Davon bin ich überzeugt.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Ein paarmal war es auch völlig legal.“
    „Möchtest du das vielleicht in Prozenten angeben?“
    „Nicht wirklich. Der Trick ist jedenfalls, dass man dabei so nah wie möglich bei der Wahrheit bleiben sollte. Du hättest deinen Ex mitnehmen müssen. Das würde es sehr viel leichter machen.“
    „Er stand gerade nicht zur Verfügung.“
    „Unterwegs auf einer Geschäftsreise?“
    Hannah überlegte, was Nick sagen würde, wenn sie ihm von Shawn erzählte. Seine Sticheleien klangen ihr schon jetzt in den Ohren. Lieber würde sie über Glasscherben laufen und giftige Mistkäfer zum Frühstück verspeisen.
    „Kann man so sagen.“
    „Man vielleicht. Was würdest du sagen?“
    Sie holte Luft. „Shawn arbeitet im Moment.“
    „Oh. Shawn. Lass mich raten. Der Typ war an einer Eliteuniversität, hat drei Titel hinter dem Namen und einen Stammbaum, der sogar den des großen Champions einer Hundeschau übertrifft.“
    Um nicht loszulachen, biss sie sich auf die Unterlippe. Bitte, lieber Gott, mach, dass Nick niemals die Wahrheit herausfindet. „So ungefähr.“
    Während Nick eine Weile brauchte, um das sacken zu lassen, sah Hannah einen Kilometerstein nach dem anderen vorbeisausen.
    Erst zehn Minuten später nahm er den Faden wieder auf. „Du hast meine Frage noch nicht vollständig beantwortet. Warum hast du deiner Mutter nicht die Wahrheit gesagt, als du mit ihr telefoniert hast?“
    „Wir haben nie miteinander telefoniert, sondern nur Briefe geschrieben.“
    „Warum? Wäre es nicht leichter gewesen, den Hörer in die Hand zu nehmen und anzurufen?“
    „Nein, wäre es nicht.“
    Sie drehte sich in ihrem Sitz zur Seite, so weit weg von ihm, wie es der Sicherheitsgurt erlaubte. Die gemischten Gefühle, die sie bei alledem hatte, würde er nie verstehen. Sein Leben war so völlig anders als ihres. Nick gehörte zu den Menschen, die gesegnet waren. Er sah gut aus, besaß Charme, Witz, einen scharfen Verstand. Nur schade, dass er beschlossen hatte, seine Talente so einzusetzen, wie er estat. Als redlicher Mensch hätte er es weit bringen können.
    Bei ihr sah es anders aus. Sie zerbrach sich wegen allem den Kopf. Sie war nicht begabt. Die Menschen hielten sie für ruhig und gelassen, aber sie selbst konnte darüber nur lachen.
    Seit sie ihre Adoptiveltern verloren hatte und in ihre erste Pflegefamilie gesteckt worden war, wusste Hannah, dass niemand sie haben wollte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie oft man ihr gesagt hatte, dass der Staat der Familie nicht genug zahlen würde, um sie lange
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