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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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bisschen.“
    „Das war mehr als ein bisschen. Wie schnell warst du?“
    „Das werde ich dir nicht sagen.“ In scherzendem Tonfall fügte er hinzu: „Abgesehen davon wurde dieser Wagen für freie Straßen gebaut. Wie könnte ich da widerstehen?“
    „Du hast es nicht einmal versucht.“
    „Bei dir versuche ich es die ganze Zeit, meine Liebe, und ich habe nichts davon.“
    Sie riss die Augen auf, sagte aber kein Wort. Als er die Hand ausstreckte, reichte sie ihm seinen Hamburger. Dann blickte sie nach vorn, als wäre sie entschlossen, seine Gegenwart zu ignorieren.
    Es machte ihm Spaß, sie ein wenig aufzuziehen, und er rechnete damit, dass sie endlich einmal etwas lockerer würde, wenn er nur lange genug damit fortfuhr. Sie musste einfach. Niemand konnte auf Dauer so verkrampft sein, und vielleicht fand sie sogar heraus, dass er gar kein so übler Kerl war.
    Denn er wollte, dass sie ihn um seiner selbst willen mochte. So ein Schwachsinn! Wenn Hannah oder irgendeine andere Frau tatsächlich anfangen würde, sich etwas aus ihm zu machen, würde er so schnell in die entgegengesetzte Richtung davonlaufen, dass er Blasen an die Füße bekäme. Und auch wenn ihn der Gedanke, sich niederzulassen, gelegentlich reizte, zog er es vor, mit leichtem Gepäck seiner Wege zu gehen. Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, bestand Hannahs Attraktivität für ihn zum Teil darin, dasssie unerreichbar war. Sie würde nie etwas anderes in ihm sehen als zwielichtigen Abschaum.
    Nick aß seinen Burger auf. „Erzähl mir mehr aus deinem Leben“, sagte er dann.
    Hannah sammelte den Abfall ein, stopfte alles in eine Tüte und wischte sich die Hände an einer Serviette ab. „Das geht dich wirklich nichts an.“
    „Ein paar persönliche Informationen musst du mir schon geben. Immerhin werde ich deinen Ehemann spielen.“
    „Es reicht, was du weißt.“
    Sie ließ ihn um jeden Punkt kämpfen. Gott, er war völlig verrückt nach ihr. „Ich weiß von der Scheidung, aber das ist ja nun mal keine Information, die du verbreitet wissen möchtest, richtig?“
    Sie verdrehte die Augen. „Sei doch einmal ernst, Nick. Du sollst mein erster und einziger Mann sein. Du weißt, dass ich adoptiert wurde und Polizistin bin. Was sollte es sonst noch geben?“
    „Wie wär’s denn mal mit ein paar Informationen aus deiner Kindheit? Deine Adoptiveltern. Kannst du mir nicht irgendetwas über sie erzählen?“
    „Ich war zu jung, um mich an viel erinnern zu können. Über sie will ich nicht reden.“
    „Also gut. Die Schule. Was waren deine Lieblingsfächer?“
    „Das weiß ich nicht mehr. Ich glaube nicht, dass ich überhaupt welche hatte. Immer, wenn ich mal wieder in eine andere Pflegefamilie geschickt wurde, musste ich auch die Schule wechseln. Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Schließlich ist kaum damit zu rechnen, dass Louise nach dem Essen ein Quiz veranstaltet und von dir erwarten wird, dass du die Details aus meiner Vergangenheit herunterbetest.“
    Nick wusste, dass ihre Reizbarkeit teilweise an ihrer Aufregung lag, aber darüber hinaus näherten sie sich auch gefährlichem Terrain. Über das System der Kinderfürsorge war er bestens informiert. Ein paar der Kleinen hatten Glück. Andere, wie Hannah, wurden von einer Stelle zur anderen geschoben. Und er wusste selbst, was es hieß, einsam und verängstigt aufzuwachsen. Er hatte zwar einen Elternteil zu Hause gehabt – seinen Vater. Aber manchmal glaubte er, es wäre besser gewesen, wenn der alte Mann ihn einfach rausgeworfen und ihm erlaubt hätte, seinen eigenen Weg zu finden.
    Hannah verschränkte die Hände ineinander. Nick hätte ihr gern geholfen, fühlte aber, dass sie nicht in der Stimmung war, sich trösten zu lassen. Sie war kratzbürstig, aber die Schale musste hart sein, um ein weiches Herz zu schützen. Obwohl ihn die Vorstellung, dass sie sich tatsächlich in ihn verlieben könnte, erschreckte, fiel es ihm leicht, sich um sie zu bemühen. Da bestand keine Gefahr, denn es gab nicht die geringste Möglichkeit, dass es passieren könnte.
    „Du bist in Los Angeles aufgewachsen?“, fragte er sie.
    „Orange County.“
    „College?“
    „Ja.“
    Er lächelte. „In welchem Fach hast du deinen Abschluss gemacht?“
    „Nick, das ist alles nicht wichtig.“ Sie schlug die Beine übereinander und stellte sie gleich darauf wieder nebeneinander.
    Auf einmal begriff Nick. Hannah bereute jetzt schon, dass sie ihm so viel von sich erzählt hatte. Sie war es nicht gewöhnt,
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