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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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sich zu vergewissern, dass es in Ordnung war. Hannah holte tief Luft und nickte.
    Auf das harte Klopfen folgte lautes Lachen. Dann rief eine Frau: „Ich mache auf.“
    Die Veranda war hell beleuchtet, das Foyer ebenso. Als die Frau die Tür aufzog, konnte Hannah sie deutlich sehen.
    Sie war relativ groß, etwa einen Meter siebzig und schätzungsweise Mitte vierzig. Hannah erhielt einen kurzen Eindruck von blauen Augen und einem großzügig geschnittenen Mund, bevor die Kleidung der Frau ihre Aufmerksamkeit fesselte. Sie trug eine limonengrüne Hose und dazu eine türkisfarbene Bluse. Ihre Taille umschlang ein doppelreihiger goldener Gürtel. Schweres Make-up betonte ihre Gesichtszüge, und unter dem kurz gestuften blonden Haar baumelten riesige Ohrringe.
    Hannah merkte, wie sie schwankte. Das einzig Stabile in ihrer Welt war Nicks warme Hand, die sie festhielt.
    „Hi“, sagte sie und presste die Worte mühsam heraus. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier richtig sind, aber ich suche nach …“
    Die Frau hielt die Luft an und schlug die Hände zusammen, womit sie Hannah effektiv das Wort abschnitt. „Oh, meine Güte. Ich hätte dich überall wiedererkannt. Hannah, Liebes, du bist Earl und den Jungs wie aus dem Gesicht geschnitten.“
    Nick rückte etwas näher. „Wer sind Earl und die Jungs?“
    Darauf zuckte Hannah nur hilflos mit den Schultern. Offensichtlich kannte diese Frau sie. War sie vielleicht eine enge Freundin ihrer Mutter? Oder eine bezahlte Gesellschafterin? „Ich fürchte, ich verstehe nicht“, sagte sie.
    Die Frau lächelte. „Natürlich nicht. Da rede ich von Earl und seinen Söhnen und vergesse das Wichtigste.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie schniefte. „Hannah, Liebes, ich bin deine Mutter. Willkommen zu Hause.“
    Moment mal. Das kann doch nicht meine Mutter sein! Was war mit der alten, schwachen Frau, die krank war und möglicherweise sogar im Sterben lag? Die Frau vor ihr wirkte fit wie ein Turnschuh.
    Im nächsten Moment sah Hannah sich in eine Umarmung gezogen. Diese Frau namens Louise – Hannah konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, sie Mom oder Mutter zu nennen – stand auf der Türschwelle, also ungefähr eine halbe Stufe über Hannah, womit sie auf gleicher Höhe waren.
    Es waren kräftige Arme, die sie da zogen. Hannah mochte es nicht, von Leuten, die sie kannte, umarmt zu werden. Von Fremden ganz zu schweigen. Aber diese Umarmung fühlte sich merkwürdig stimmig an. Fast schon vertraut.
    Louise nahm Hannahs Gesicht in beide Hände. „Du bist so hübsch geworden. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie du aussehen wirst, aber es ist mir nie gelungen. Die Augen hast du von Earl.“
    „Meinem …“
    „Deinem Vater. Die Haarfarbe stammt von mir.“ Sie zupfte an einer kurzen blonden Strähne. „Ich bin nicht von Natur aus blond, du weißt ja, was das heißt. Mir gefällt es besser so.“ Sie lächelte. „Ich kann es gar nicht fassen. Als ich dir geschrieben habe …“ Sie schaute an Hannah vorbei und zog vernehmbar die Luft ein. „Dein Mann. Mein Lieber, ich hatte dich gar nicht gesehen. Willkommen.“ Wieder breitete sie die Arme aus. Gelassen trat Nick einen Schritt nach vorn, und sie umarmte ihn fest. „Mit Sicherheit bist du der attraktivste Mann, den ich seit Langem gesehen habe. Und so groß. Hannah, Schätzchen, da hast du eine kluge Wahl getroffen. Ich selbst war nicht immer so klug, aber wenigstens habe ich darauf geachtet, dass sie was fürs Auge waren.“
    Nick grinste. „Ich werde dich mögen, Louise.“
    „Das hoffe ich doch sehr. Und ich will auch von Anfang an klarstellen, dass ich nicht zu den Schwiegermüttern gehören will, die sich in alles einmischen.“ Ihr Lächeln verblasste. „Ich bin einfach nur froh, dass ich endlich die Chance habe, meine Tochter kennenzulernen. Euch beide.“ Sie reichte Hannah die eine und Nick die andere Hand.
    Hannah hatte das Gefühl, mitten in einen Tornado geraten zu sein, der sie so schnell herumwirbelte, dass sie weder atmen noch ihr Gleichgewicht wiederfinden konnte.
    „Was ist los, Louise?“, fragte eine Männerstimme aus dem Haus.
    Louise lachte. „Ich schwöre, ich würde noch mal meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Denkt nur, jetzt habe ich meine guten Manieren vergessen. Kommt herein.“ Sie ließ die beiden los, trat zurück und bedeutete ihnen einzutreten. Dabei streichelte sie Hannah den Arm. „Die Jungs werden begeistert sein. Sie warten schon sehnsüchtig
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