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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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zur Insel Santa Catalina sehen können. Nick bezweifelte jedoch, dass es einen reizvolleren Anblick geben könnte als die Frau vor ihm.
    Hannah blieb stehen, holte tief Luft und starrte ihn mit großen braunen Augen an. Die Farbe erinnerte ihn an Milchschokolade, für die er schon immer eine Schwäche gehabt hatte. Und wie es schien, hatte er auch eine Schwäche für Frauen in Uniform, selbst wenn ihm das noch nie aufgefallen war, bis er Hannah darin gesehen hatte. So ein vernünftig geschnittenes Kleidungsstück, das sich der weiblichen Figur anschmiegte, hatte etwas, das sein Blut erwärmteund sich auch sonst anregend auf seinen Körper auswirkte. Nur dass es nicht irgendeine weibliche Figur war, sondern die von Hannah.
    „Was wollen Sie, Nick?“
    Sie hatte ihre Abwehrhaltung aufgegeben und klang müde. Bei genauerem Hinsehen konnte er Schatten unter ihren Augen erkennen. Das dicke, glänzend dunkle Haar war zu einem strengen Knoten zurückgebunden, aus dem sich auch nicht eine einzige Locke gelöst hatte, die ihn hätte provozieren können. Und doch juckte es ihm in den Fingern, den schweren Knoten zu lösen.
    „Lassen Sie sich doch einmal auf einen Drink von mir einladen“, sagte er und schenkte ihr sein schönstes Lächeln, das in der Regel immer funktionierte. An zahllosen Frauen hatte er es erprobt, immerhin mit so viel Erfolg, dass seine Freunde sich schon beklagten. Der einzige Mensch, der dagegen immun zu sein schien, war Hannah. Ein ganzes Jahr lang hatte sie seine Neckereien, seine Komplimente, seine Sprüche und Einladungen ignoriert. Er hatte den Verdacht, dass sie ihn als eine Lebensform ansah, die nur wenig über der einer Kakerlake angesiedelt war.
    Lange schaute sie ihn nur an. „Sie geben nicht auf, richtig?“
    Sein Lächeln wirkte jetzt leicht verrucht. „Bei Ihnen? Niemals.“
    „Warum? Was reizt Sie denn so an mir?“
    Die Frage überraschte ihn. Normalerweise verdrehte sie nur die Augen und ging einfach weiter.
    „Es gefällt mir, wie gut Sie Ihren Schreibtisch aufräumen. Diese vielen Stapel sehen immer so ordentlich aus.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Genau das, was ich mir gedacht habe. Sie sind nichts als ein Schuljunge, der gegen Autorität rebelliert.“
    Bevor sie sich abwenden konnte, hielt er sie mit einer Hand am Arm fest. Die Bluse ihrer Uniform hatte kurze Ärmel, so konnte er ihre warme Haut fühlen – und auch das leichte Zittern, das sie überlief.
    „Es ist mehr als das, Hannah.“ Er beugte sich zu ihr und legte den Zeigefinger seiner freien Hand an einen ihrer Mundwinkel. „Mir gefällt, wie Ihre Lippen immer ein wenig nach oben zeigen, selbst wenn Sie wütend sind. So wie jetzt.“
    Sie trat einen Schritt zurück und entzog ihm ihren Arm. „Ich bin nicht wütend. Ich bin ungeduldig.“
    „Ungeduldig?“ Er hob eine Augenbraue. „Das finde ich gut. Ungeduld. Könnte es sein, dass diese Ungeduld ein wenig damit zu tun hat, dass Sie schwach werden?“
    „Oh, werden Sie erwachsen“, schnaubte sie und ging zum Parkplatz.
    „Hannah Pace, ich bin schon lange ein Mann. Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie das nicht bemerkt hätten, denn ich habe Sie dabei ertappt, wie Sie mich gemustert haben.“
    Damit brachte er sie aus dem Tritt, und sie wirbelte zu ihm herum. „Ich habe Sie nie gemustert.“
    Nick trat auf sie zu und senkte die Stimme. „Aber sicher haben Sie das. Sie halten mich für einen gut aussehenden Charmeur.“
    „Ich halte Sie für einen Dieb und Betrüger und weiß Gott was sonst noch alles.“
    „Ich wusste doch, dass Sie sich Gedanken über mich machen.“
    „Verdammt“, murmelte sie. Dann atmete sie bewusst langsam. „Wie kommt es, dass Sie immer das letzte Wort behalten?“
    „Weil Sie glauben, dass ich Sie nur provozieren will, aber ich sage die Wahrheit.“
    Erstaunlicherweise tat er das wirklich. Jedes Wort, das er ihr sagte, meinte er ernst. Er fand sie schön, witzig, klug und auch alles andere, was er ihr im Laufe des letzten Jahres gesagt hatte. Hannah würde ihm nie glauben, darum konnte er es gefahrlos aussprechen. Manchmal fragte er sich allerdings, was die kühle, unnahbare Lady wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass er sich aufrichtig von ihr angezogen fühlte.
    Verständnislos blinzelte sie ihn an. Er nutzte ihre Verwirrung und legte ihr wieder den Arm um die Schultern. „Das Problem ist“, erklärte er ihr, „dass Sie mir nie eine Chance gegeben haben. Ich bin nicht annähernd so schlecht, wie Sie glauben. Oder
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