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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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für das Wochenende geeinigt. Der Kuss war mir zehn Dollar wert, darum schuldest du mir jetzt nur noch dreihundertneunzig.“ Wieder wollte er die Tür schließen, und wieder zögerte er. „Cash … oder im Tausch.“
    Bevor sie etwas dazu sagen konnte, schlug er die Tür zu und ging um den Wagen herum zur Fahrerseite. Hannah brachte es nicht fertig, ihn anzuschauen. Sie starrte geradeaus vor sich hin und fragte sich, worauf um alles in der Welt sie sich da eingelassen hatte.
    Auch Nick sagte nichts, während er den Motor startete. Er wählte einen Radiosender mit klassischer Musik, setzte aus der Parklücke und fuhr in Richtung Autobahn.
    Noch immer brannten ihre Lippen. Zehn Dollar. Der Kuss war es wert, und mehr als das. Ursprünglich hatte Nick eine Nacht heißen Sex dafür verlangt, dass er ihr half. Sie war diejenige gewesen, die auf Cash bestanden hatte. Vielleicht – und nur vielleicht – war ihre Entscheidung doch ein wenig übereilt gewesen.
    Gegen neun erreichten sie die nördlichen Vororte von Los Angeles. In der Pendlerstadt Valencia verließ Nick die Interstate 5, und sie holten sich in einem Drive-in einen Kaffee. Zurück auf der Autobahn, nippte Hannah an der dampfend heißen Flüssigkeit und fragte sich zum viertausendsten Mal, was um Himmels willen sie sich eigentlich bei alldem gedacht hatte.
    Dass Nick anscheinend ihre Gedanken lesen konnte, machte alles noch schlimmer. Gerade als sie zu einer weiteren Selbstkasteiung ansetzen wollte, fragte er: „Warum tust du das? Was ist so wichtig, dass du vorgeben musst, verheiratet zu sein?“
    Sie trank noch einen kleinen Schluck Kaffee und dachte über die Frage nach. Die Antwort war einfach, aber sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen.
    Prüfend sah er sie an. „Du glaubst wahrscheinlich, dass ich nur neugierig bin, aber Tatsache ist, dass ich ein paar Hintergrundinformationen brauche, um in meine Rolle finden zu können. Ich bin fürs Method Acting . Ich muss mich mit meiner Rolle identifizieren, mich in die Rolle einfühlen können und all das.“
    Trotz ihrer vielen Befürchtungen lächelte Hannah. „Das ergibt Sinn. Okay, ich werde dich ins Bild setzen, aber ich muss dich warnen. Es ist eine lange, langweilige Geschichte.“
    „Kein Problem. Es ist eine lange, langweilige Fahrt.“
    Nick hatte einen ausgeprägten Sinn für Humor, das war eine der Eigenschaften, die ihr schon von Anfang an an ihm gefallen hatten. Nicht, dass sie ihn wirklich mochte oder so … Oh sicher, aber klar, dachte sie. Sie mochte ihn nicht und fühlte sich nicht von ihm angezogen, darum hatte sie ihn auch eingeladen, die nächsten Tage ihren Ehemann zu spielen. Und ihre Abneigung war natürlich auch der Grund, weshalb sie seinen Kuss erwidert hatte.
    Auf der Polizeistation war es ihr sehr viel leichter gefallen, ihn zu ignorieren, aber jetzt war niemand da, der sie sehen konnte. Da konnte sie ruhig mal ein wenig lockerer sein. Schließlich hatte sie nicht vor, sich wirklich mit Nick einzulassen. Sie wusste genau, wer und was er war. Wie charmant und witzig er auch sein mochte, er standimmer noch auf der falschen Seite des Gesetzes.
    „Meine leibliche Mutter hat mich zur Adoption freigegeben“, erklärte sie und betrachtete die Berge, die sie umgaben. Gerade ließen sie Santa Clarita Valley hinter sich, um weiter in nördlicher Richtung nach Glenwood zu fahren. „Vor ein paar Monaten habe ich einen Brief von ihr bekommen.“
    „Von deiner richtigen Mom?“
    „Ja.“
    Nick sah sie an. „Aus heiterem Himmel? Da muss dich ja der Schlag getroffen haben.“
    „Ich muss zugeben, dass ich tagelang völlig benebelt herumgelaufen bin. Ich konnte es nicht fassen. Sie hatte einen Privatdetektiv beauftragt, mich zu finden.“
    „Bist du wütend darüber?“
    Seine Wahrnehmungsfähigkeit überraschte Hannah. „Ich weiß nicht. Manchmal ja. Die Phasen der Neugier, Sehnsucht und Wut scheinen sich abzuwechseln. Im Moment bin ich neugierig. Ich will Antworten haben. Ich nehme an, die meisten Kinder, die zur Adoption freigegeben wurden, haben eine Menge Fragen. Wie waren die Lebensumstände meiner leiblichen Mutter damals? Hat sie mich gleich nach der Geburt weggegeben, oder hat sie mich noch eine Weile bei sich behalten? Hat sie …“ Hat sie mich geliebt?
    Die letzte Frage sprach Hannah nicht aus, obwohl das Thema sie schon die ganze Zeit beschäftigt hatte. Es war die Frage, die sie am meisten quälte. Hatte ihre Mutter sich überhaupt etwas aus ihr gemacht? War die
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