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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Autoren: Ann Granger
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zu tun, das ihm gefallen hatte, doch das bedeutete noch lange nicht, dass ich begierig darauf war, ihm noch einmal zu begegnen. Im Gegensatz zu ihm, wie es schien. Ich hätte Überraschung empfinden müssen statt lediglich Angst. Die Überraschung fehlte deswegen, weil mir irgendeine innere Stimme immer gesagt hatte, dass ich ihm irgendwann erneut begegnen würde, und dass die Frage nicht »ob«, sondern »wann« lauten musste. Wenn man erst einmal den Dunstkreis von jemandem wie Mickey Allerton betreten hat, dann hat er den Namen in seinem kleinen Buch notiert.
    Doch was konnte Allerton von mir wollen? Ausgerechnet er, von allen Leuten? Ich saß kerzengerade, nicht weil ich mir Sorgen wegen der »echten Ledersitze« machte, sondern weil meine Bauchmuskeln derart verkrampft waren, dass ich mich nicht zurücklehnen und entspannen konnte. Ich fühlte mich beinahe wie ein Aristokrat auf dem Weg zur Guillotine, obwohl der Wagen ein gutes Stück komfortabler war als ein Mistkarren. Ein oder zwei Fußgänger musterten uns mit neugierigen Blicken, während Harry geschickt durch das System aus Einbahnstraßen navigierte: großer Mercedes, Chauffeur, ich kerzengerade auf dem Rücksitz wie ein Mitglied des englischen Königshauses. Ich widerstand der Versuchung, die Hand zu einem schlaffen Gruß zu heben, als wir vorüberglitten.
    Zu meinen Füßen winselte Bonnie leise. Sie hatte meine Unruhe bemerkt, und jetzt gefiel ihr die Sache genauso wenig wie mir. Sie stieß mit ihrer kleinen schwarzen Nase gegen mein Knie, und ich streckte die Hand aus, um beruhigend über ihren Kopf zu streicheln. Sie ließ die Ohren hängen, und in ihren brauen Augen stand Besorgnis. Bonnie ist ein kleiner Hund, ein Terriermischling, hauptsächlich weiß mit einigen schwarzen Flecken an merkwürdigen Stellen. Wenn man sie von einer Seite anschaut, ist sie ganz weiß mit einem schwarzen Fleck über dem Auge und einem zweiten, größeren an der Flanke. Von der anderen Seite aus betrachtet hat sie überhaupt keine Flecken bis auf einen winzigen am Hinterbein. Das Resultat ist, dass sie wie zwei verschiedene Hunde wirkt, je nachdem, von welcher Seite man sie ansieht. Es ist die Sorte von Detail, die sich als nützlich erweisen könnte, einen Zeugen zu irritieren, sollte die Gelegenheit kommen. Bis jetzt war das noch nicht der Fall, doch es ist nur eine Frage der Zeit.
    Wir hatten die schmale Seitenstraße neben dem Block erreicht, in welchem sich Mickeys Club befand. Harry stieg aus und kam, ganz wie ein Gentleman, um den Wagen herum, um mir die hintere Tür zu öffnen. Ich kletterte aus der großen Limousine, behindert durch Bonnie, die es so eilig hatte nach draußen zu gelangen, dass sie sich zwischen meinen Füßen hindurchquetschte und mich fast zu Fall gebracht hätte.
    »Immer schön langsam«, sagte Harry und legte eine fleischige Hand auf meine Schulter, um mich zu stützen.
    Wir gingen zur Ecke. Ich lief voraus, und Harry folgte mir, wahrscheinlich um sicherzugehen, dass ich mich nicht umwenden und wegrennen konnte. Wenn Harry nicht Mickeys Wagen steuerte, stand er an der Tür des Clubs. Es sah Mickey nicht ähnlich, die Tür unbewacht zu lassen, und so war es auch heute nicht. Als Harry und ich dort ankamen, trat eine weitere männliche Gestalt aus dem Halbdunkel des Eingangs, um uns den Weg zu versperren, bevor sie erkannte, wer wir waren.
    Ich kannte den neuen Türsteher nicht, doch er gehörte zu der Sorte, die man nach einer Begegnung so schnell nicht wieder vergisst. Er war groß und übertrieben muskulös. Ich nahm an, es resultierte aus exzessivem Gewichtstraining in einem Fitnessstudio. Ich persönlich mag diese Art von Physis überhaupt nicht. Diese Typen bestehen nur aus Bizeps und Trizeps mit Hälsen, die so dick sind wie ihre Köpfe. Sie haben eine merkwürdige Art zu stehen, mit leicht abgespreizten Armen und nach außen gedrehten Füßen. Der neue Türsteher war blond, dünnlippig und hatte die Art von großen runden Augen, wie man sie bei Spielpuppen findet. Und wie es im Allgemeinen bei Bodybuildern der Fall ist, fand er sich unglaublich gut.
    »Hallo Ivo«, sagte Harry, und etwas in seiner Stimme verriet mir, dass er meine Meinung bezüglich Bodybuildern teilte. »Ist der Boss da?«
    »Du kommst spät«, sagte Ivo. Er hatte einen deutlichen Akzent, den ich nicht richtig zuzuordnen vermochte. »Mr Allerton wartet schon.« Er betonte die letzten Worte und unterstrich sie mit einem geringschätzigen Blick zu mir.
    Ich erwiderte
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