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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Autoren: Ann Granger
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sanft, aber bestimmt festhielt und wieder zu Mickey hinter seinem Schreibtisch umdrehte.
    Mickey schwenkte in seinem Bürosessel zu mir herum. Seine Augen waren silbrig-grau wie Fischschuppen. »Nicht du«, sagte er. »Sie.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf den kleinen Bildschirm. »Sie hat kein Talent.« Er nickte zu einem Sessel. »Setz dich, Fran. Warum hast du diesen Hund auf dem Arm?«
    »Bonnie hat Ihren Türsteher gebissen«, sagte ich. »Hören Sie, ich hab auch kein Talent.«
    Ich setzte Bonnie zu Boden und klemmte sie zwischen meine Beine. Ich wollte nicht riskieren, dass sie nach Mickey schnappte, falls er hinter seinem Schreibtisch hervorkam. Sie war immer noch gereizt und kampflustig, wie ich an ihren aufgerichteten Nackenhaaren erkannte.
    Allerton ignorierte die Bemerkung über den gebissenen Türsteher. Das war Ivos Problem. »Hältst du es für wahrscheinlich«, sagte er mit müder Stimme, »dass ich Harry nach dir geschickt habe, weil ich dich als Tänzerin einstellen möchte?«
    »Nein«, räumte ich ein. Ich bin eher klein und habe die Art von Figur, die Großmutter Varady stets als »knabenhaft« zu beschreiben pflegte. Andere Menschen haben weniger taktvoll darüber gesprochen. Das Mädchen draußen auf der Bühne mochte vielleicht kein Talent haben, aber es hatte wenigstens die richtige Figur.
    »Dann red nicht so einen Unsinn. Harry, geh und hol uns einen Kaffee.«
    Ich bedauerte, dass Harry gehen musste. Er mochte zwar Allertons Schläger sein, doch ich fühlte mich sicherer in seiner Gegenwart.
    »Nun, Fran«, sagte Allerton, indem er sich in seinem Sessel zurücklehnte und seine manikürten Hände auf die Schreibtischplatte legte. Er trug einen breiten Ring mit einer goldenen Münze darin. »Lange nicht gesehen, wie?«
    Es war gar nicht so lange her, doch soweit es mich betraf, hätte es gar nicht lange genug sein können. Ich lächelte ihn zuckersüß an.
    Er erwiderte mein Lächeln nicht. Allerton verschwendete keine Zeit mit Lächeln. Doch er verlängerte zumindest die höfliche Begrüßungsphase mit einem vagen Wink der beringten rechten Hand. »Wie geht’s denn so? Hast du inzwischen einen Job?«
    »Im Augenblick nicht«, gestand ich. »Ich habe als Kellnerin gearbeitet, doch das Lokal wurde geschlossen.«
    Er nickte. »Ich hab davon gehört. Sie waren in einen Weinschwindel verwickelt oder so, nicht wahr?« Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Ich bin immer sehr vorsichtig, bei wem ich Wein für meine Läden kaufe. Ich habe schließlich einen Ruf.«
    Ja, den hatte er. Ich wette, niemand würde es wagen, ihm gepanschten Wein in einer Flasche mit teurem Etikett anzudrehen.
    »Ich bin froh, dass du im Moment Zeit hast«, fuhr er fort. »Ich habe einen kleinen Auftrag für dich. Du bist doch noch in diesem Ermittlergeschäft, oder? Teilzeitmäßig, wenn ich richtig verstanden habe?« Jetzt grinste er flüchtig. »Ich hab auch von eurem Stück gehört.«
    Offensichtlich wusste Mickey bestens Bescheid über meine jüngsten Aktivitäten. »Ich bin sozusagen immer noch im Ermittlungsgeschäft tätig«, antwortete ich. »Aber ich verfüge nicht über die Mittel und Einrichtungen, Ihnen zu helfen, Mr Allerton. Ich bin ganz allein.«
    »Mittel und Einrichtungen?« Er imitierte meine Stimme und sah mich amüsiert an. »Die hast du bis jetzt auch nie gehabt, Fran. Ich brauche keine Einrichtungen, was auch immer das sein soll. Ich brauche nur dich. Du musst einen kleinen Job für mich erledigen.«
    »Susie Duke hat immer noch ihre Detektivagentur«, sagte ich verzweifelt. »Vielleicht wäre es besser, wenn sie …«
    »Du weißt doch gar nicht, was ich von dir will, oder? Also halt erst mal den Mund, und hör mir zu, okay?«, unterbrach er mich. »Susie Duke ist nicht geeignet für diesen Job. Du hingegen schon. Genau genommen bist du wie dafür geschaffen.«
    An diesem Punkt brachte Harry den Kaffee. Allerton öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch und nahm einen kleinen Süßstoffspender hervor. Er ließ zwei Tabletten in seinen Kaffee fallen.
    »Ich muss auf mein Gewicht aufpassen«, sagte er. »Auf Anordnung des Doktors.«
    »Dann lassen Sie den Zucker doch ganz sein«, schlug ich vor.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann Kaffee nicht ungesüßt trinken. Tee vielleicht, aber Kaffee? Niemals.« Er betrachtete sinnierend den Dampf, der aus seiner Tasse aufstieg. Harry reichte mir meine Tasse und zog sich in den hinteren Teil des Büros zurück. Bonnie zu
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