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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Autoren: Ann Granger
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ihrem Arbeitgeber Michael Allerton zu Stande gekommen, eine Streitigkeit, von der der Coroner annahm, dass sie inzwischen geregelt wäre. Zum Zeitpunkt der Tragödie jedoch hätte Lisa Stallard London in großer Hast und in geistigem Aufruhr verlassen. Der verstorbene Ivo Simic war ihr nach Oxford gefolgt und hatte ein Treffen mit ihr verlangt. Der Coroner drückte sein Verständnis dafür aus, dass Lisa befürchtete, Simic wäre gekommen, um sie zur Rückkehr nach London zu zwingen. Das Gericht hatte von Mr Allerton, der auch der Arbeitgeber von Simic gewesen war, erfahren, dass dem nicht so war. Mr Allerton hatte Francesca Varady beauftragt, sich mit Miss Stallard in Verbindung zu setzen, und das Ergebnis war gewesen, dass der Streit friedlich beigelegt worden war. Doch zu dem Zeitpunkt, als Mr Simic sich mit Miss Stallard in Verbindung gesetzt hatte, herrschte noch Streit zwischen Miss Stallard und Mr Allerton. Und weil sie nicht ganz unbegründet Angst vor Mr Simic gespürt hatte …
    An dieser Stelle raschelte der Coroner mit seinen Papieren und stellte fest, aus den Polizeiunterlagen ginge hervor, dass Simic vorbestraft war wegen Körperverletzung und tätlichem Überfall und mit Fug und Recht als ein gefährlicher Mann eingestuft werden konnte. Lisa habe auf der einen Seite Angst vor ihm gehabt, doch auf der anderen Seite hatte sie von seiner Schlangenphobie gewusst und aus diesem Grund die Ringelnatter mitgenommen, die im Garten ihrer Eltern lebte. Mrs Jennifer Stallard, die Mutter von Lisa, die auf Anraten des Arztes nicht persönlich zu der Angelegenheit befragt worden war, sondern ihre Aussage schriftlich abgegeben hatte, hatte in selbiger bestätigt, dass die Schlange in ihrem Garten gelebt hatte und ein Haustier ihres verstorbenen Mannes gewesen war. Das Gericht hatte die Nachricht vom Tod Mr Stallards mit Trauer aufgenommen, und der Coroner beabsichtigte nicht, seine Zusammenfassung über Gebühr auszudehnen und der Familie damit noch mehr Kummer zu bereiten. Wie dem auch sei, Lisa Stallard hatte die Schlange quasi als Rückendeckung mitgenommen.
    Der Coroner spähte uns über den Rand seiner Brille an, als wäre dies der Augenblick, in dem einer von uns, falls er Einwände hatte, sich zu Wort melden sollte. Wie ein Priester bei einer Trauungszeremonie … der spreche jetzt, oder er möge für immer schweigen … Ich hatte Einwände, eine ganze Menge sogar, doch mir fehlten die Beweise. Der Gerichtsdiener hätte mich wahrscheinlich vor die Tür gesetzt, wenn ich mich zu Wort gemeldet hätte. Allerton wäre stinkwütend auf mich gewesen, und Detective Sergeant Pereira würde mir sagen, dass ich wieder einmal aus der Rolle fallen würde und was ich mir wohl dabei gedacht hätte? Ich saß auf den Händen und biss die Zähne zusammen. Falls Ivo Simic jemals Gerechtigkeit getan werden würde, dann bestimmt nicht in diesem Saal.
    Der Coroner setzte seine Zusammenfassung fort. Ja, eine Rückversicherung für den Fall, dass Ivo Simic handgreiflich werden würde. Unglücklicherweise wäre Simics Reaktion beim Anblick der Schlange so panisch gewesen, dass er rückwärts gestolpert und in den Fluss gestürzt wäre. Normalerweise hätte Miss Stallard bleiben und sich überzeugen müssen, dass er wieder ans Ufer kam, doch in dem Wissen, dass Simic jung und fit war, und weil sie gesehen hätte, dass er bei Bewusstsein war und im Wasser zappelte, sei die Annahme verzeihlich, er wäre durchaus allein im Stande, sich ans Ufer zu retten. Ihre Erklärung, warum sie weggelaufen wäre, sei zwar unglücklich, aber unter den gegebenen Umständen durchaus verständlich.
    Womit das Urteil auf Tod durch Unfall lautete.
    Wir verließen den Gerichtssaal. Lisa, ihre Mutter, Allerton und der schick gekleidete Anwalt in einer dichten Gruppe. Ich stand allein auf dem Bürgersteig vor dem Gebäude und beobachtete sie, als ich hörte, wie mein Name gerufen wurde. Ich drehte mich um und sah mich Pereira gegenüber.
    »Also bleibt sie ungeschoren«, sagte ich frustriert. »Ich wusste, dass es so kommen würde.«
    »Es gab keinerlei Beweise, die Ihre Theorie untermauert hätten, Fran«, sagte Pereira.
    »Was ist mit dem Ast?« Trotz Pereiras Warnungen hatte ich meine Hoffnungen auf diesen Ast gesetzt.
    »Er hat zu lange im Freien gelegen. Jede eventuelle Spur von dns war bereits zu stark zersetzt. Wir konnten keinen Vergleich mehr durchführen. Abgesehen davon, wenn Sie recht haben und die Astgabel war im Fluss, dann hat das Wasser die
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