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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller
Autoren: sa Larsson
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Hand an der Waffe am Fluss gestanden hatte, während Krister bei Maja Larsson Herz- und Lungenmassage versucht hatte, nicht aufgeben wollte. Der Mondschein. Die wasserblanken Steine. Der schwarze Fluss. Sven-Erik am Telefon, der berichtete, dass die Sanitäter mit Tragen kämen, dass Rebecka am Leben sei.
    »Kannst du erzählen?«
    »Es gibt eine Erbschaft«, sagte Rebecka und räusperte sich, »von Frans Uusitalo. Alte Aktien, die Hjalmar Lundbohm ihm überschrieben hat. Frans’ Name steht darauf, sie sind also nur für ihn oder seine rechtmäßigen Erben von Wert. Ich weiß das ja nicht sicher. Aber ich kann mir vorstellen, dass Frans Uusitalo oder Sol-Britt Maja Larsson gebeten haben festzustellen, ob die etwas wert seien. Vielleicht hat sie es ihnen angeboten.«
    »Und sie sind etwas wert?«
    »Etliche Millionen.«
    Anna-Maria stieß einen Pfiff aus, aber es wurde eher zu einem lautlosen Pusten.
    »Ich glaube«, sagte Rebecka jetzt, »dass Maja Larsson behauptet hat, sie seien wertlos. Danach hat sie geduldig gewartet. Hat beschlossen, die anderen Erben verunglücken zu lassen. In langen Abständen. Als sie erfuhr, dass Sol-Britt einen Halbbruder hatte, da wollte sie den vielleicht auch zuerst umbringen. Aber dann hat sie sich überlegt, wenn sie ihn bis zuletzt aufsparte, würde er den perfekten Sündenbock abgeben, falls etwas schieflief und die Polizei feststellte, dass es keine Unfälle waren.«
    Sie legte eine Pause ein. Die Zunge klebte ihr am Gaumen. Ihr Kopf schien nicht mehr platzen zu wollen. Sie fragte sich, was sie ihr wohl gegeben hatten. Anna-Maria stand auf und holte ihr einen weißen Plastikbecher mit Wasser.
    »Maja konnte Sol-Britt nicht beerben, sie waren Kusinen. Kusinen sind nicht erbberechtigt. Aber wenn es weder Kinder noch Kindeskinder, Geschwister oder Nichten und Neffen gibt, dann kann eine Tante erben. Majas Mutter war Sol-Britts Tante.«
    »Also hat sie mit Sol-Britts Sohn angefangen.«
    »Ja, und da hatte sie es noch nicht eilig. Aber dann ist ihre Mutter an Leberkrebs erkrankt. Und da musste sie sich plötzlich beeilen. Sie erschoss Frans im Wald, stahl aus einer Jagdhütte ein Gewehr und stellte es dann zurück. Das hat Örjan erzählt. Ist er …?«
    Anna-Maria schüttelte den Kopf.
    »Der ist unversehrt, Rebecka. Er redet wie ein Wasserfall. Sven-Erik hat alles aufgenommen.«
    »Was glaubst du?«, fragte Anna-Maria dann. »Beihilfe zum Mord? Vertuschung eines Verbrechens?«
    »Jedenfalls Beihilfe zum Mordversuch, was Marcus betrifft«, sagte Rebecka. »Und schwere Körperverletzung. Er kommt nicht ungeschoren davon.«
    »Ich begreife das mit Maja nicht«, sagte Anna-Maria. »Sie wirkte so, ich weiß nicht, so richtig nett. Und wie sie die Pest zur Schnecke gemacht hat.«
    Rebecka sagte nichts. Dachte an ihre und Majas Gespräche.
    Für sie war ich nicht einmal ein Mensch, dachte sie. Wir waren alle nur Hindernisse oder Werkzeug. Wir sollten aus dem Weg geräumt oder benutzt werden.
    »Sie muss hingerissen gewesen sein, als sie erfahren hat, dass Sol-Britt ein Verhältnis mit Jocke Häggroth hatte«, überlegte Anna-Maria. »Es war doch kinderleicht, Sol-Britts Telefon auszuleihen und sich selbst per SMS mitzuteilen, dass sie Schluss machen wolle. Und die Nachricht in Sol-Britts Telefon zu löschen. Sie hat gewusst, dass wir alle Mitteilungen durchgehen würden, auch die gelöschten.«
    Sie schwiegen eine Weile und dachten beide an Maja. Maja, die immer wieder mit der Heugabel auf Sol-Britt einsticht, damit es aussieht wie eine Wahnsinnstat. Maja, die HURE an die Wand schreibt. Maja, die nach dem verschwundenen Marcus sucht, alle Schränke aufreißt. Die die Heugabel unter Jocke Häggroths Scheune schiebt.
    »Sie hat sicher nicht geglaubt, dass er aus dem ersten Stock entkommen könnte«, sagte Anna-Maria und kippte ihren Kaffee.
    Viel besser als der vom Automaten auf der Wache, dachte sie.
    »Wir stellen gerade das Haus ihrer Mutter auf den Kopf. Die Kollegen sind schon seit drei Stunden am Werk. Im Komposthaufen haben wir einen toten Hund in einem Plastiksack gefunden.«
    »Den Hund von Sol-Britt und Marcus.«
    »Und dann hat sie die Fackel in die Hundehütte gestellt, als Marcus dort schlief«, sagte Anna-Maria. »Ein perfekter Unfall.«
    »Ja«, sagte Rebecka. »Sie wusste es nicht.«
    »Was denn?«
    »Da hatte sie schon verloren. Als Marcus Sol-Britt überlebt hat, war die Sache gelaufen. Majas Mutter hätte Sol-Britt niemals beerbt. Der Todesfall gilt, nicht die Erbmasse.
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