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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition)
Autoren: Nicholas Vega
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den schweren Gürtel und er ging ein paar Schritte abseits. Zweifel und Gewissheit kämpften in ihm. »Hat er das wirklich gesagt?«
    »Ganz sicher, mein Herr! Ihr müsst mir glauben!« Und wie zum Flehen hob der Mensch die Hände und rasselte dabei mit den Ketten.
    Demor trat mit ausgebreiteten Armen zu ihm. »So ein Unfug! Gabriel Syxpak ist ein Schwätzer. Selbstverständlich hausiert er mit derlei Geschichten, um sich in den Vordergrund zu rücken. Ihr seid auf ihn hereingefallen. Letztlich habt Ihr Euch für ein Ammenmärchen in Gefahr begeben.«
    »Er hat von einem allwissenden Magier erzählt, der die Gesetze der Fantasie bewacht.« Der Zeremonienmeister ließ nicht nach. Mit letzter Kraft kamen die Beteuerungen über seine Lippen.
    Selbst die Trolle mussten lachen, als er das sagte, wobei ihre langen Kopfhaare wie Pferdeschwänze umherwedelten.
    Um ihn weiter einzuschüchtern, erzeugte Demor eine grünstichige Flamme auf seiner Hand und ließ sie vor den Augen des Hofdieners hypnotisierend hin und her wandern. »Und Ihr würdet mich nie anlügen?« Er stellte die Frage in einem beherrschten Ton, auch wenn das Grollen in seinem Inneren größer wurde.
    Die Pupillen des Menschen verfolgten das falsche Feuer, zugleich schüttelte er den Kopf dabei. »Weder ich noch sonst jemand könnten Euch täuschen. Ihr seid Der-dessen-Name-genannt-werden-darf. Sämtliche Lebewesen erzittern vor Euch, Lord Demor. Ich hätte den beschwerlichen Weg in das Zentrum Eurer Herrlichkeit nicht gewagt, ohne etwas wirklich Wichtiges bei mir zu haben. Bitte! Ich spreche die Wahrheit. In den Gesetzen der Fantasie steht es: Das Gute siegt immer. Und dies macht sich Syxpak zunutze. Deswegen hat er Euch besiegen können und verhöhnt Euren Namen vor denen, die Euer nicht würdig sind.«
    Demor ballte die Hand zur Faust, woraufhin die Flamme verschwand. Er betrat seinen Thron und ließ sich in den Herrschersessel fallen, als hätte ihm jemand eine bitterste aller Wahrheiten gesagt. »Wo ist dieser Zauberer zu finden?«
    »Es tut mir furchtbar leid, aber Syxpak hat weder den Namen noch den Ort seines Aufenthalts verraten. Er hat ihn nur den Erzähler genannt.«
    Demor schüttelte den Kopf. »Einen solchen Zauberer gibt es nicht. In all den Jahrhunderten hätten Legenden oder wenigstens Gerüchte mein Ohr erreicht. Doch was ich all die Zeit hören musste, ist Altweibergekreische gewesen, vorgetragen von weinerlichen Weichlingen. Syxpak hat Euch nicht nur einen Bären aufgebunden, sondern gleich ein ganzes Rudel davon.« Bei diesen Worten konnte er sich einen Lacher nicht verkneifen. Müde der Unterhaltung, winkte er die Trolle heran, die nur darauf gewartet zu haben schienen.
    In letzter Verzweiflung kroch der Gefangene vorwärts, was einer der untoten Häscher nutzte, um ihn auf die Wade zu treten. Nach einem Höllenschrei jammerte er die anschließenden Sätze voller Verzagtheit: »Lord Demor! Ich flehe Euch an! Der Paladin hat sich auf die Reise nach der mächtigsten Waffe von ganz Fantastika begeben und berichtet, dass er sie bei eben jenem Zauberer gefunden hat – und die Gesetze.«
    »Und habt Ihr diese Waffe gesehen?«
    Stumm schüttelte der Mensch den Kopf.
    »Kein Name, kein Ort, keine Waffe. Was soll ich damit anfangen?« Demor konnte sich keinerlei Reim auf diesen einfältigen Tölpel machen, doch ein Rest von Neugier blieb. Und während der Gefangene vollends in Tränen ausbrach, hielt er dem Troll die Hand zum Zeichen vor, sich einen Augenblick zu gedulden.
    Missmutig schnaufend gehorchte der Untote.
    »Ihr habt den Weg des sicheren Todes auf Euch genommen, um mir dies zu berichten. Deshalb glaube ich Euch.«
    Abrupt hielt der Zeremonienmeister inne und schaute aus geröteten Augen auf.
    »Ich glaube Euch, dass sich Syxpak damit gerühmt hat. Der Ahnenstamm seiner Familie ist seit jeher ein Hort der Heuchler und der Prahlhälse. Aber was erwartet Ihr in meinem Reich zu erhalten, nachdem Ihr mir dies mitgeteilt habt?«
    »Man sagt, Ihr kennt kein Erbarmen. Daher habe ich nicht damit gerechnet, es hier zu finden. Doch weil ich die Wahrheit sage, versprach ich mir einen Lohn. Eure Schatzkammern sind zum Bersten voll und ich hoffte auf ein paar Goldmünzen. Aber jetzt sehe ich, dass ich nicht zurückkehren kann, daher wünsche ich mir eine Anstellung bei Euch. Ihr kennt das Geheimnis des ewigen Lebens. Was könnte es Größeres geben für eine sterbliche Seele wie mich? Ich bin ein fleißiger Diener.«
    Der Troll, der neben ihm
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