Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition)
Autoren: Nicholas Vega
Vom Netzwerk:
den war es geschehen.
    Noch bevor er die gelben Augen des Untiers erkannte, rannte Demor dorthin zurück, von wo er meinte, hergekommen zu sein. Doch die Gänge glichen einander wie Abbilder und so lief er planlos umher. Ein dumpfer Ausruf folgte ihm. Immer wieder blickte der Lich über seine Schulter. Zum Ausruhen blieb keine Zeit, der Stier hatte seine Witterung aufgenommen. Schon brauste das Untier mit donnerndem Getrampel und silbergrauen Flammen heran, die seinen Bullenkörper umgaben.
    » Surrectio ocinius! «, plärrte Demor heiser im Lauf und alsbald erschienen hinter ihm fünf Skelette. Er beachtete sie nicht weiter, sondern forderte sie knapp auf: »Kämpft!« Wohl wissend, dass sie den gehörnten Gegner keineswegs aufhalten konnten.
    Als gähnte ein Berg, ertönte ein Schrei und im selben Moment knackten die Glieder der Knochenkämpfer und polterten in Bruchstücken gegen Boden und Mauerwerk.
    Er erreichte eine Einmündung. Das Labyrinth schien sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Erneut drehte er sich um und sah, wie der gesenkte Kopf des Untiers heranfegte. Gewitterschwerer Dampf stob zu beiden Seiten der Nüstern. Er hastete weiter, wobei er ein kratzendes Drücken in seinem Brustkorb spürte. Doch vor Anstrengung gelang es ihm nicht einmal, abzuhusten.
    Ein langer Tunnel erstreckte sich vor ihm und die Hufschläge trommelten beinahe auf seinem Rücken. Eilig schwang Demor herum und erwirkte einen violetten Nebel mit der Kraft der Lähmung, in der Hoffnung, durch den Spruch zumindest einen kleinen Vorsprung gewinnen zu können. Und tatsächlich, als der Nebelstoß den Stier traf, stockte dieser in der Bewegung. Selbst die Flammen um den Rumpf ruhten wie eingefroren.
    Demor überlegte nicht lange, sondern hastete den Gang bis zum Ende, wo er sich in zwei Richtungen gabelte. Unentschlossen, welche die richtige war, wandte er sich nach links, nur um wenige Schritte später erneut vor einer Kreuzung zu stehen.
    Im Hintergrund erwachte der Stier. Sein Schrei klang wie das erbitterte Urteil eines Kriegstreibers.
    Demor schaute nach allen drei Richtungen. Als er den Fuß nach rechts setzen wollte, packte ihn jemand grob am Arm und zerrte ihn zurück.
    »Bei den allmächtigen Gebeinen!«, schimpfte Demor und schlug barsch die grüne Pranke zur Seite, die ihn hielt.
    Aus einem rot unterlaufenen Auge blickte ihn ein Ork an. Dort, wo ein zweites sein sollte, klaffte lediglich ein bräunlicher Wulst aus vernarbtem Gewebe.
    Nach dem ersten Schock stieß Demor dem Schuft gegen die Brustrüstung, von welcher die linke Hälfte längst abgefallen war. Bei diesem Hieb rasselte das sich darunter befindende Kettenhemd, welches der Rost ebenfalls morsch gemacht hatte. »Was fällt dir ein, du unflätiger Kerl?«
    Als hätte ein Keiler sprechen gelernt, antwortete der Ork mit » Darr! « und deutete auf die Stelle, wohin Demor zuvor beinahe getreten wäre. »Tiefes Loch mit Stacheln! Grube Euch töten.«
    Jetzt, wo der Schuft mit der Fackel leuchtete, erkannte der Lich die totbringende Falle. »Glaubst du, das hätte ich nicht selbst gesehen?«, log Demor. »Wo kommst du überhaupt her?«
    Seine letzten Worte wurden bereits von den Hufschlägen des Stiers geschluckt. Ein Wutschrei wälzte sich den Gang entlang und sendete eine Warnung aus. Das graue Leuchten preschte Stück für Stück näher.
    »Ich hab da eine Idee!«, schrie Demor. »Du bleibst hier stehen und hältst den Stier auf! Ich werde mir aus sicherer Entfernung Gedanken über unsere Lage machen.«
    Zu seinem Erstaunen wagte es der grünhäutige Koloss, mit dem Kopf zu schütteln. »Da rein! Uukra! «, sagte dieser stattdessen und schob die Gesteinswand zur Seite. Genauer gesagt öffnete er eine Geheimtür.
    Die muss neu sein, dachte Demor, um im selben Moment mit dem Schuft darin zu verschwinden.
    Die schwere Tür war kaum zugeschwungen, da donnerte draußen der Bulle vorbei und offenbar direkt in die Grube. Er gab ein letztes Dröhnen von sich, als wunderte er sich, wo seine Beute abgeblieben war.
    » Braakach, sehr erbost!«
    »Natürlich ist er das! Deswegen ist er da drin«, schimpfte Demor und besah seine Kleidung, ob alles perfekt saß. Anschließend klopfte er dem Ork mit seinem Stab auf den gehörnten Schüsselhelm. »Jetzt zu dir. Wer bist du eigentlich?«
    »Bin Bult, der grobschlächtige Ork! Bin gekommen vor halbem Jahreslauf. Ihr mich aufgenommen, worgosh! «, bellte er und schlug sich mit der Fackel auf den Brustpanzer, dass die Funken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher