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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld
Autoren: Tami Hoag
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er.
    Ellen nickte. »Ich wette, er ist auch derjenige, der ins Pack Rat eingebrochen ist, aber ich weiß nicht, ob wir das je beweisen können. Childs wußte, daß wir ihn suchen, und Costello hatte ihm gesagt, er solle verschwinden. Sein Problem war, daß er Stoff im Laden gebunkert hatte, dessen Verlust er nicht riskieren wollte.« Sie zog die Schultern hoch, ihre geplagten Muskeln schmerzten. »Das ist jedenfalls meine Theorie. Wir zerbrechen uns ein andermal den Kopf darüber.«
    »In der Zwischenzeit sollten Sie nach Hause gehen und ein, zwei Tage durchschlafen«, schlug Cameron vor. »Sie brauchen Ruhe. Den Gerüchten zufolge sind Sie die erste Anwärterin auf Rudys Job, wenn er Frankens Richterstuhl übernimmt.«
    »Das ist mir neu. Wie üblich.«
    Er lachte, nicht mehr ganz so jungenhaft wie vor einer Woche. »Ich rufe Sie morgen an.«
    Er war schon zur Tür hinaus, beugte sich aber noch einmal zu ihr herein. »Ich fahre bei Phoebe vorbei und sehe nach, wie's ihr geht. Sie ist völlig fertig wegen dieser Slater-Geschichte. Sie gibt sich die Schuld für das, was Ihnen passiert ist. Ich mache mir Sorgen um sie. Soll ich ihr was sagen?«
    »Ja. Sagen Sie ihr, es ist kein Verbrechen, jemandem zu vertrauen, selbst wenn er es nicht verdient«, sagte Ellen. Sie hatte Mitleid mit der lieben, naiven Phoebe. Sie würde lange brauchen, um über das, was passiert war, hinwegzukommen, und noch länger, um ihre Schuldgefühle abzulegen. »Ich mache ihr keine Vorwürfe. Slater wollte sie benutzen. Ich bin froh, daß er ihr nicht körperlich weh getan hat.«
    »Gott sei Dank.«
    Ein weiteres Opfer des Spiels, dachte Ellen traurig. Phoebes Vertrauen und Loyalität. Sie nahm sich vor, selbst bei Phoebe vorbeizufahren, falls sie am nächsten Morgen nicht im Büro erscheinen sollte. Sie wollte sich gerade aufraffen und ihren Mantel anziehen, als Megan in der Tür erschien.
    »Ich dachte, Sie wären schon beim Feiern«, sagte Ellen und bot ihr einen Stuhl an.
    »Ich warte auf Mitch. Er ist bei den FBI-Leuten und bei Priest«, sagte sie. »Wir feiern später. Was ist mit Ihnen? Alles unter Dach und Fach? Die Polizei von Minneapolis hat jetzt auch Ihren Bombenfreund aufgegriffen.«
    »Alles, was ich will, ist ein langes heißes Bad und ein Bett«, gestand Ellen. »Ich bin so erleichtert, daß alles vorbei ist. Es ist sehr befriedigend zu wissen, daß wir einer langen Reihe von schrecklichen Verbrechen ein Ende gemacht haben. Aber Lust zum Feiern habe ich eigentlich nicht. Die Welt ist voller Verbrechen. Ich möchte nur diesen Job fertigmachen und zum nächsten weitergehen.«
    Megan nickte nachdenklich. »Also, ich wollte Ihnen nur persönlich dafür danken, daß ich mitmachen durfte. Ich weiß, daß es ein Risiko für Sie war.«
    »Es hat sich bezahlt gemacht. Sie sind ein guter Cop, Megan.«
    Ihr Lächeln hatte einen schüchternen Stolz, der wirklich rührend war.
    »Ja, das bin ich. Und jetzt weiß ich, daß ich auch weiter ein guter Cop sein werde, egal ob ich eine Pistole halten kann oder nicht. Es gibt noch einen Platz für mich in diesem Job. Das bedeutet mir sehr viel. Danke, Ellen. Auch Ihrem Freund Brooks. Wenn er mir nicht seine Hilfe angeboten hätte, würde ich immer noch mit der Auskunft telefonieren.«
    »Er hat was getan?« fragte Ellen verständnislos.
    »Er hat mir einen Handel angeboten. Er hat gewußt, daß ich Wrights Lebenslauf untersuche . . .«
    »Und er wollte das ausnutzen.« Ellens Herz wurde schwer, während ihr Zorn sich aus der Asche der Erschöpfung erhob.
    »Nein«, sagte Megan. »Er wollte helfen. Er hat mir auch seinen Computer zur Verfügung gestellt, sein Fax, seine Telefone. Wir haben Dienstag die halbe Nacht gearbeitet und gestern den ganzen Tag. So haben wir den Fall in Pennsylvania gefunden. Hat er Ihnen das nicht erzählt?«
    »Wir wurden ein bißchen von einem wahnsinnigen Mörder abgelenkt«, sagte Ellen. Ihr schwirrte der Kopf. »Und im Krankenhaus hat mir dann Mitch von diesem Fall erzählt.«
    Weil Brooks damit beschäftigt war, sich wieder zusammenflicken zu lassen.
    Er hatte seine Hilfe angeboten. Des Falls oder des Buches wegen?
    Megan stand vorsichtig auf und zog ihre Krücke unter den linken Arm. »Wissen Sie, er ist ein ziemlich anständiger Kerl.
    Wenn man bedenkt, daß er mal Anwalt war . . . Nicht beleidigt
    sein.«
    »Bestimmt nicht«, murmelte Ellen.
    Er war nach Deer Lake gekommen, um zu beobachten, aus der Entfernung zuzusehen, alles aufzusaugen und es dann zu verkaufen.
    Er
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