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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt
Autoren: Faye Kellerman
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erst mal im Flugzeug sitzt.«
    »Meine Eltern sind total sauer«, sagte ich leise. »Besonders meine Stiefmutter. Jetzt hat sie keinen Babysitter mehr.«
    »Sie ist aber nicht sauer genug, um dich daran zu hindern, dass du gehst.«
    »Das liegt nur daran, dass du für meine Ausbildung bezahlst.« Ich lachte nervös. »Es wird gespart, wo man kann.«
    »Sie werden’s überstehen. Lass mich nur schnell hier fertig machen.«
    Er wuschelte mir durchs Haar und ging ins Schlafzimmer. Ich rieb die Hände aneinander, dann rief ich nach ihm. Er antwortete nicht. Ich ging ins Schlafzimmer. Seine Kleidung lag sauber gefaltet und zu Stapeln aufgetürmt auf dem Fußboden – Hemden, Hosen, Jacketts, und alles nach Farben geordnet.
    »Chris?«
    Er drehte sich nicht um. »Ja?«
    »Hast du …« Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal. »Hast du je einen … einen Spielplan … von einem deiner Konzerte aufgehoben?«
    Er drehte sich noch in der Hocke sitzend zu mir herum.. Seine Augen sahen mich an. Sie waren ausdruckslos. »Einen Spielplan?«
    Ich lachte nervös. »Keinen Spielplan.« Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich meine ein Programm … hast du je ein Programm von … von einem deiner Auftritte als Cellist aufgehoben?«
    Er erhob sich und wirkte plötzlich riesig, sowohl in Größe als an Statur insgesamt. Der Bart war verschwunden, aber sein Kopf war immer noch beinahe kahl geschoren und erinnerte mich daran, wo er bis vor ein paar Tagen gewesen war.
    »Warum fragst du das?«
    »Es ist für meine Großeltern in Chicago … erinnerst du dich noch?«
    Er antwortete nicht.
    »Ich hab ihnen erzählt, du wärst ein erstrangiger klassischer Musiker. Ich dachte, sie fänden es vielleicht ganz toll, wenn sie … wenn sie deinen Namen gedruckt lesen.«
    Er stand da wie zu Stein erstarrt. »Ich hab vor ungefähr zwei Jahren aufgehört, sie zu sammeln. Es waren einfach zu viele. Ich glaube, ich habe noch ein paar alte bei meinem Onkel zu Hause. Ich versuch ein paar für dich auszugraben, wenn wir im Osten sind, ja?«
    Ich fühlte mein Herz rasen. »Aber du hast welche, oder?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich ein paar von den älteren aufgehoben habe.« Er lachte, aber seine Augen blieben leblos. »Warum ist das so wichtig für dich?«
    »Ich will ihnen nur … imponieren. Ich möchte doch, dass sie mich mögen.«
    Seine Augen bekamen einen sanften Ausdruck. »Terry, sie müssten Idioten sein, um dich nicht zu mögen.«
    Ich spürte, wie ich innerlich zusammenfiel. Ich brach in Tränen aus und schlug die Hände vors Gesicht. Er kam zu mir und zog mich zu sich heran. Dann umarmte er mich fest und gab beruhigende Laute von sich.
    »Es kommt alles in Ordnung«, flüsterte er. »Nichts und niemand wird uns mehr weh tun, Terry.« Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel, dann sah er mir in die Augen. »Weißt du, warum mein Onkel seine Meinung geändert hat?«
    Ich antwortete nicht.
    »Weil er dich wirklich, wirklich mag.« Chris lächelte. »Er findet dich schön und sehr intelligent und, das ist am wichtigsten, er bewundert deine Loyalität. Natürlich würde er das niemals direkt sagen. Ich soll mich ja nicht zu sicher fühlen. Aber ich weiß es. Weißt du, was er mir neulich gesagt hat?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Er sagte, du würdest mir schöne Babys schenken …«
    »Was?« Ich musste unwillkürlich lachen.
    »Weil du so breite Hüften hast.«
    Ich kicherte wieder. »So breit nun auch wieder nicht.«
    »Sie sind perfekt!« Chris lachte mit. »Sie sind wunderschön. Ich liebe es, wie sie sich bewegen.«
    Ich sah weg. Es war mir peinlich.
    Er drehte mein Gesicht wieder zurück. »Das ist seine ungeschickte Art, mich wissen zu lassen, dass er mit dir einverstanden ist.« Er strich mir das Haar aus den Augen. »Und mach dir keine Sorgen wegen der Babybemerkung. Mein Onkel ist altmodisch, aber ich nicht. Ich weiß, wie wichtig dir deine Ausbildung ist. Ich bring dich durchs College … Medizin, wenn du willst. Ich richte dir eine Praxis ein. Zum Teufel, ich werde meinen Onkel dazu bringen, dass er dir ein ganzes Krankenhaus kauft …«
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich.
    »Terry, ich würde alles für dich tun. Und ich will nur, dass du mich liebst, mehr nicht.«
    Ich nickte, während ich mir die Tränen von den Wangen wischte.
    Chris küsste mich auf die Lippen, dann sagte er: »Ich muss jetzt zu Ende packen. Wenn du weiter hier rumstehst und so süß aussiehst, komme ich noch auf falsche
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