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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt
Autoren: Faye Kellerman
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ist es Zeit, nach vorne zu sehen. Ich werde einfach nicht zulassen, dass er zurückschaut. Das schulde ich ihm.«
    »Du weißt eine Menge Dinge, die noch nicht einmal ich weiß?«
    Wieder machte Terry die Augen zu und gleich wieder auf. Decker fragte sich, ob sie diese Angewohnheit wohl Whitman abgeschaut hatte. »Ja, und fragen Sie gar nicht erst weiter. Denn ich werde nicht mehr sagen.«
    »Gut für dich, Terry. Verschwiegenheit wird dir in der Familie sehr zugute kommen.«
    Sein Sarkasmus ärgerte sie. Trotzdem blieb sie überhöflich. »Vielen Dank für das, was Sie getan haben. Ich werde es Ihnen immer hoch anrechnen, auch wenn Sie manche Dinge nicht verstehen.«
    Decker machte immer noch ein ausdrucksloses Gesicht. »Terry, vielleicht weißt du ja wirklich alles. Und wenn das der Fall ist, wird das, was ich dir jetzt zeigen muss, nicht viel Bedeutung haben.«
    Er gab ihr einen Umschlag.
    Ihre Augen verschleierten sich. »Was ist das?«
    »Zeitungsausschnitte.«
    Sie machte den Umschlag mit dem Fingernagel auf und zog zwei Zeitungsartikel heraus – das war alles, was bei Deckers Forschungen in der Bibliothek innerhalb des letzten Monats herausgekommen war. Aber er fand, es war genug. Sie war das personifizierte Fragezeichen.
    »Mach schon«, sagte Decker. »Lies.«
    Terrys Augen glitten über das Gedruckte. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich Ekel ab, aber kein Entsetzen. »Das sind Zeitungsartikel über Morde.«
    »Nicht irgendwelche Morde, Terry. Die Ermordeten waren Rivalen von Donatti.«
    Sie sah ihn an. »Ich sagte schon, Sergeant, ich weiß, wer sein Onkel ist … was er macht. Ich finde das furchtbar!« Ihr Gesicht glühte vor Wut. »Aber das ist nicht Chris!«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Ja!«
    Sie konnte sich kaum noch zusammennehmen. Decker stand auf. »Ich bin froh, dass du dir sicher bist. Ich war es nämlich nicht. Chris war für mich immer ein Rätsel.«
    Sie starrte immer noch auf die Artikel und sagte nichts.
    »Ich fand es nur irgendwie seltsam, dass … also, da war dieser Junge, viel zu alt für einen Highschool-Schüler …«
    »Er hat viel verpasst in der Schule wegen seiner Probleme. Daran ist nichts falsch.«
    »Finde ich auch. Nur dass Chris ein richtig cleverer Junge ist. Aber befreundet war er mit den letzten Idioten. Er passte da doch gar nicht rein.«
    »Gibt es irgendwas daran auszusetzen, wenn sich jemand seine Individualität bewahrt?«
    »Natürlich nicht. Aber wie du schon sagtest. Chris steht seinem Onkel sehr nahe … eigentlich ja seinem Vater. Und da war er doch tatsächlich hier in Los Angeles, während die ganze Familie im Osten wohnte. Zuerst dachte ich, er läuft vielleicht vor etwas weg.«
    »Nein, ist er nicht.«
    »Ja, ich hab die Idee auch gleich wieder verworfen. Aber ich wollte mich nicht zufrieden geben. Ich werde manchmal ein bisschen obsessiv, das hat sogar Chris gemerkt. Also habe ich darüber nachgedacht, wovon er lebte … vom Cello spielen überall im Land.«
    »Gibt es daran irgendetwas auszusetzen?«
    »Überhaupt nicht, wenn es wirklich das war, was er getan hat.«
    Ihr Kopf fuhr hoch.
    »Du warst die Nachhilfelehrerin, Terry«, sagte Decker sanft. »Ich nehme an, du hast die Stunden, die du ihm gegeben hast, in einen Kalender eingetragen. Wenn du deinen Terminplaner noch hast, möchtest du vielleicht mal die Daten vergleichen. Nur mal um zu sehen, ob seine … Gigs vielleicht zufällig mit den Daten von den Zeitungsausschnitten zusammenfallen. Sieh mal, du hast da eine Aufstellung, wann er hier in der Stadt war … und wann nicht.«
    Ihre Augen flogen von den Papierschnipseln zu Decker. Plötzlich wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Ihre Hände fingen an zu zittern.
    Decker sagte sanft: »Terry, ich habe keine Beweise. Und ich werde nie einen Beweis bekommen. Wenn ich ihn überprüfen würde, hätte er garantiert ein todsicheres Alibi vorzuweisen. So funktioniert das nämlich bei denen. Sie sorgen füreinander.«
    Decker versuchte ihr in die Augen zu sehen, aber sie wich seinem Blick immer wieder aus.
    »Die Frage ist die«, flüsterte er. »Wer wird sich um dich kümmern? Ich habe dir das nur erzählt … dir das hier gezeigt … weil ich denke, du solltest wissen, worauf du dich wirklich einlässt.«
    Sie hob langsam den Kopf und sah ihn an. Und jetzt sah er genau den Ausdruck in ihrem Gesicht, den er gefürchtet hatte.
    Jetzt spiegelten ihre Augen Entsetzen.

43
    Er war überrascht, mich zu sehen, weil wir es anders verabredet hatten. Ich weiß
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