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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt
Autoren: Faye Kellerman
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Pflaumen?«
    »Weil sie immer wieder welche haben will.«
    »Das bedeutet nicht, dass du sie auch kaufen musst.«
    »Als ob gerade du ihren Wünschen widerstehen könntest. Neulich habe ich gesehen, wie sie mit deinen Manschettenknöpfen gespielt …«
    »Sie mag glitzerige Sachen«, unterbrach Decker. »Gefällt mir, wie elegant du das Thema gewechselt hast, Liebling. Was ist mit der Zeitung passiert?«
    Rina stellte einen Teller mit Ei vor Hannah hin und goss Orangensaft ein. Sie zuckte hilflos die Achseln. »Was soll ich sagen?«
    Decker fühlte die Übelkeit in sich hochsteigen. »Das Schwein hat wieder zugeschlagen.«
    Rina nickte.
    Decker sagte nichts. Aber Rina sah, wie seine Kinnlade Überstunden einlegte. Sie sagte: »Cindy hat heute Morgen angerufen. Sie bat mich, es vor dir geheim zu halten. Ich hätte es nicht tun sollen. Aber sie klang so, als hätte sie eine Verbündete sehr nötig. Es war einfach zu viel für sie, beides gleichzeitig, du und dazu noch die Hysterie ihrer Mutter. Und es kann ja auch niemand etwas tun …«
    »Was soll das heißen, ›es kann niemand etwas tun‹?«, fuhr Decker sie an. »Ich kann etwas tun. Ich kann sie nach Hause holen, raus aus diesem Höllenloch.«
    »Los Angeles ist auch keine Insel der Seligen …«
    »Immer noch besser als New York.«
    »Nicht ganz New York ist wie Columbia, Peter.«
    »Na, dann ist ja alles in Butter, nur dass Cindy rein zufällig auf die Columbia-Universität geht.« Decker stand vom Esstisch auf und ging in die Küche hinüber, um auf seine mehrere tausend Quadratmeter Farmland hinauszusehen. Im Reithof stand der Schlamm knöchelhoch; die Stallungen waren von den jüngsten Stürmen durchgerüttelt worden. Von den Foothills hinter der Grundstücksgrenze ergoss sich der feuchte Lehm. Sein Haus war bisher verschont geblieben, der Morast war noch mindestens fünfhundert Meter entfernt. Aber, wer weiß? Er hatte hier schon mit genug Schrott zu tun, er brauchte nicht auch noch Probleme in über viertausend Kilometer Entfernung.
    »Habt ihr denn überhaupt geredet?«, fragte Decker.
    »Ein paar Minuten«, antwortete Rina.
    »Wie geht es ihr?«
    Rina warf einen Blick auf Hannah. »Möchtest du ein Video sehen, Spätzchen?«
    Das kleine Mädchen nickte und leckte sich die eiverschmierten Finger. »Mickymaus.«
    »Schon gebongt.« Rina schob die Kassette in den Rekorder und ging dann in die Küche. Ihrem Mann flüsterte sie zu: »Wie es ihr geht? Sie ist natürlich verstört.«
    »Diese verdammte Polizei! Das ist jetzt der dritte Fall, und sie scheinen einer Verhaftung dieses Irren keinen Schritt näher zu sein. Was, zum Teufel, machen die eigentlich?«
    »Klingt irgendwie seltsam, wenn du das sagst.«
    »Ich erkenne Unfähigkeit, wenn ich sie sehe.«
    »Und, was schwebt dir vor, Peter? Nach New York fahren und die Untersuchung selber in die Hand nehmen?«
    »Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht. Ich habe über ein Jahrzehnt lang Sexualverbrechen bearbeitet …«
    »Peter!«
    »Vielleicht rufe ich mal den Ermittlungsleiter an.«
    »Hast du hier noch nicht genug zu tun?«
    »Diesen Monat war nicht viel los.«
    »Boruch Haschem«, sagte Rina und dankte dem Herrn dafür.
    »Boruch Haschem«, wiederholte Decker ihre Worte. »Übrigens sprechen wir von meiner Tochter. Ich möchte sicher sein, dass alles getan wird, was getan werden kann.«
    »Ich bin sicher, dass sie Überstunden machen. Genau wie du es auch tun würdest.«
    »Ganz genau. Überstunden bei Doughnuts.« Decker verzog das Gesicht. »Ich weiß, dass ich unfair bin. Und offen gesagt: Es ist mir egal.«
    Rina seufzte. »Peter, warum besuchst du Cindy nicht einfach? Ich bin sicher, sie würde sich riesig freuen, ihren Einsneunzigmann von Bullenvater wieder zu sehen. Sie und all die anderen Mädchen im Studentenheim auch. Aber fahr als besorgter Vater hin, nicht als Cop.«
    Decker fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Himmel noch mal! Sich auf diese Art über junge Mädchen herzumachen. Gott, ich schwör’s dir, Rina, wenn ich das Schwein zu Gesicht kriege, schieße ich ihm seine Du-weißt-schon-was ab.« Er sah seine Frau an. »Ist die Letzte verletzt worden? Natürlich wurde sie verletzt. Ich meine, wurde sie geschlagen oder so?«
    »Nein. Derselbe MO.«
    Der Modus Operandi. Der Mistkerl schlich sich an die Mädchen heran, brachte sie von hinten zu Fall, stülpte ihnen eine große Papiertüte über den Kopf und vergewaltigte sie von hinten. Die Opfer hatten die Vergewaltigung als brutal und
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