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Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin

Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin

Titel: Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
Autoren: Julie Campbell
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Ritt zum Moor

    „Alles absitzen!“ rief Trixie Belden. Sie zügelte Susie , die schwarze Stute, ließ sich aus dem Sattel gleiten und sah sich nach ihren Brüdern und Freunden um.
    Die anderen kamen langsamer herangeritten, voran Trixies Brüder. Vögel flatterten kreischend aus dem Unterholz, aufgeschreckt durch die Schar junger Reiter, und Eichhörnchen und Kaninchen flohen ins Dickicht.
    Durch die schweren, tiefhängenden Zweige der Bäume schimmerte der blaue Himmel. Trixie hob den Kopf und strich sich die sandfarbenen Locken aus der Stirn. Eine sanfte Spätsommerbrise kühlte ihr heißes Gesicht.
    „Ich wollte, deinem Vater würde auch dieser Teil des Waldes gehören“, sagte sie zu ihrer besten Freundin, Brigitte Willer . „Er würde sicher nicht nur ein paar Warntafeln aufstellen, sondern das ganze Gebiet abzäunen, das vom Erdrutsch bedroht ist.“
    Sie warf einen Blick auf den steil abfallenden Felshang, der den Wald bis zum Flußtal wie eine riesige, klaffende Wunde durchschnitt. Die Witterung hatte den überhängenden Rand des Steilhangs immer mehr ausgehöhlt, so daß nur noch ein gefährlich dünner Boden zurückgeblieben war, der jeden Augenblick unvermutet brechen und in die Tiefe stürzen konnte.
    Vorsichtig umgingen die sieben Mitglieder des „Rotkehlchen-Klubs“ die Gefahrenzone, bis sie sich wieder auf festem Grund befanden. Sie kamen zu einer sonnenbeschienenen Waldlichtung, ließen die Pferde frei und setzten sich ins Gras unter die Fichten, um Picknick zu machen.
    Die „Rotkehlchen“ waren ein Geheimklub, dem außer Trixie und ihren Brüdern Klaus und Martin auch noch Brigitte, ihr Stiefbruder Uli, Dan Mangan und Dinah Link angehörten. Die oberste Klubregel war, anderen zu helfen, so oft und so gut es ging; und es war Trixie, die dafür sorgte, daß die Klubmitglieder immer vollauf beschäftigt waren.
    Der Anblick einer alten Eiche, die unter Efeuranken fast erstickte, weckte in Klaus, Trixies älterem Bruder, eine Erinnerung. „Wißt ihr noch, wie unser Klubhaus aussah, ehe wir es repariert haben?“ sagte er. „Ganz überwuchert von Efeu und wildem Wein, das Dach eingesunken, die Fensterscheiben zerbrochen!“
    Er meinte damit das ehemalige Pförtnerhaus, das auf dem Grundstück von Brigittes und Ulis Eltern stand. Die Familien Belden und Willer waren Nachbarn und lebten am Waldrand vor der kleinen Stadt Lindenberg.
    Der rothaarige Uli nickte und erwiderte: „Ja, wir haben geschuftet wie Sklaven. Aber es hat sich gelohnt.“
    Trixie fuhr sich energisch mit einer Serviette über die Lippen, legte sich ins Gras und blinzelte in die Sonne. Etwas tiefer begann der Steilhang, über den ein Pfad zu einem Stück Moorland, dem Ziel ihres Ausrittes, führte. Das Blaureihermoor hatte schon seit jeher eine besondere Anziehung auf Trixie und ihre Freunde ausgeübt. Im Spätherbst war es ein Rastplatz für die Zugvögel auf ihrem Flug in südliche Länder.
    Die hübsche, schwarzhaarige Dinah war aufgestanden. Sie beschattete ihre Augen mit der Hand, um zum fernen Fluß hinüberzusehen, der das Land wie ein grünes Blatt durch-schnitt . Ohne es zu merken, schlenderte sie auf das gefährliche Gebiet am Steilhang zu, doch zum Glück sah Klaus auf und erkannte die Gefahr rechtzeitig. Er sprang auf, lief ihr nach und riß Dinah so heftig zurück, daß sie den Halt verlor und zu Boden fiel.
    „Kannst du denn nicht aufpassen?“ rief Klaus und half ihr hoch. „Der Boden ist dort drüben so dünn, daß er schon einbrechen könnte, wenn nur ein Kaninchen darüberhoppelt . Tu das nie wieder, Dinah!“
    „Das war knapp“, sagte auch Martin ernst. „Mädchen! Man muß auf sie aufpassen wie auf Babys! Laßt uns lieber zurückreiten .“
    „Kommt nicht in Frage, Martin.“ Trixies Stimme klang ungeduldig. „Du hast es gerade nötig, so zu reden! Du wärst schon ein halbes dutzendmal im See ertrunken, wenn nicht ein Mädchen — Brigitte nämlich — dich aus dem Wasser gezogen hätte. Und wir werden erst zurückreiten , wenn wir gesehen haben, was die Männer dort unten mit dem Moor vorhaben.“
    Martin brummte etwas Unverständliches. Er war rot geworden und sah beschämt aus. Um seine Verlegenheit zu verbergen, verstaute er die Reste des Picknicks im Korb. Dann banden die Rotkehlchen ihre Pferde fest und begannen vorsichtig den Abstieg über den Pfad am Steilhang. Sie bildeten eine Kette, indem sie sich an den Händen hielten. Unter ihren Füßen lösten sich Steine und Lehmbrocken und kullerten
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